idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
16.10.2006 14:48

Sterblichkeit von Gebärmutterhalskrebs bis zu 70 Prozent senken

Isa Berndt Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V.
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

    Seit dem 6. Oktober 2006 ist der erste Impfstoff gegen Gebärmutterhalskrebs (ZervixKarzinom) auf den deutschen Markt. In der Europäischen Union ist er seit dem 22. September d. J. erhältlich. Ein zweiter Impfstoff wird Anfang des kommenden Jahres verfügbar sein.
    In Deutschland wurden nach Angaben des Robert-Koch-Instituts im Jahr 2002 6.700 neue Zervixkarzinome registriert und ca. 1.700 Frauen verstarben. Außerdem können durch den Impfstoff Vorstadien von Krebs verhindert werden, wie auch Genitalwarzen, die zwar nicht lebensbedrohlich sind, aber dauerhaft, problematisch und kostenintensiv in der Therapie.
    Die Wirkungsweise basiert auf dem Prinzip: leere Virushüllen, sogenannte Virus-ähnliche Partikel (VLP), induzieren Virus-neutralisierende Antikörper, welche die primäre Infektion mit bestimmten HPV Typen verhindern.
    Prof. Walter Jonat, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) sieht große Fortschritte und empfiehlt die Impfung dringend: "Die Einführung der HPV (Humane Papillomviren) Impfung wird ein weiterer bedeutender Meilenstein in der Reduktion des Zervixkarzinoms sein. Wir rechnen mit einer Reduzierung der Sterblichkeit bis zu 70 Prozent. Der erste Erfolg wurde durch die Einführung des Gebärmutterhals-Screenings (PAP- Abstrich) mit der Krebsfrüherkennung in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts erreicht."
    Prof. Achim Schneider M.P.H. von der Charité Berlin verweist auf die erfolgreichen klinischen Studien mit über 30.000 Teilnehmerinnen: "Der Impfstoff hat sich als ausnahmslos sicher, immunogen und bis zu 100% effektiv gezeigt. Die Wirksamkeit hat sich inzwischen über fünf Jahre bestätigt, und wir können von einer lange anhaltenden Schutzwirkung ausgehen."
    Wie Studien zeigen, ist die Gefahr an einer HPV Infektion zu erkranken nach Beginn der sexuellen Aktivität sehr hoch und bereits fünf Jahre nach Aufnahme der sexuellen Aktivität sind 60% der jungen Frauen HPV infiziert gewesen. Eine effektive prophylaktische Impfung ist deshalb möglichst vor Beginn des ersten Geschlechtsverkehrs durchzuführen. Zunächst sollten Mädchen im Alter von 9-15 Jahren geimpft werden, um einen breiten Schutz zu erreichen.
    Bisher ist die Impfung keine Kassenleistung. Der Impfstoff Gardasil von Sanofi-Pasteur MSD muss dreimal injiziert werden. Für den Impfstoff (3 x 155,05€), die Beratung und Leistung des Arztes muss mit ca. 500 EURO gerechnet werden.
    Prof. Jonat fordert: "Die Impfung muss eine Kassenleistung werden und kostengünstiger, um wirklich nachhaltig die Sterblichkeit zu senken."

    Anfragen an:
    Prof. Dr. Walter Jonat (Tel. 0431/ 597 22040).
    Prof. Dr. Achim Schneider (Tel. 030/8445 - 2591)

    Download der Pressemeldung unter www.dggg.de,
    Wiedergabe der Meldung unter Nennung der Urheberschaft und Bezugquelle,
    Belegexemplar erbeten.

    Pressemeldungen des DGGG-Kongresses unter www.mwm-vermittlung.de/gyngeb06.html


    Weitere Informationen:

    http://www.dggg.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).