Internationale Tourismusbörse (ITB) in Berlin (11. bis 15. März 2000)
Das erste autostereoskopische kartographische Display mit 3D-Karten, -Bildern und -Animationen
Dichter Nebel liegt am frühen Morgen über dem Tal. Von Ramsau aus ist noch nicht einmal mehr der Gipfel des Hohen Dachsteins zu sehen. Familie Schmidt aus Hamburg überlegt am Frühstückstisch, ob sich der Ferien-Ausflug zur Simony-Hütte am hochgelegenen Eissee überhaupt lohnt, schließlich wollen sie auch den Ausblick auf die österreichische Berglandschaft genießen. Oder soll die Familie bei diesem Wetter doch lieber einen Stadtbummel in Klagenfurt einplanen? Die Software von Professor Manfred Buchroithner und seinen Mitarbeitern vom Institut für Kartographie an der Technischen Universität Dresden kann der Familie bei der Entscheidung helfen: Mit einem Mausklick zeigt das Programm in "Echt"-3D, auf welcher Höhe genau die Wolkenobergrenze innerhalb des Gebirges verläuft. In fotorealistischer Bildqualität ist die synthetische Bergwelt mit den zurzeit möglichen Aussichten zu sehen, ebenso die Sichtverhältnisse auf den Wanderwegen bis hin zur Hütte am See. Diese Software - auf dem ersten autostereoskopischen kartographischen
Display - mit seinen dreidimensionalen Karten, Bildern und Animationen stellen die Dresdner Wissenschaftler auf der Internationalen Tourismusbörse in Berlin vom 11. bis 15. März 2000 vor (Halle 11.12, Stand 02-3).
Die Basis für das Programm der Kartographen bildet das Dresdner 3D-Display sowie die Grundsoftware von Dr. Armin Schwerdtner (Institut für Künstliche Intelligenz an der TU Dresden). "Mit unserer Applikationssoftware sind naturnahe Flüge über Landschaften oder durch Höhlen genauso möglich, wie virtuelle Spaziergänge in Gebäuden oder durch Ortschaften", berichtet Professor Manfred Buchroithner. Vor der Urlaubsfahrt können sich Touristen bereits am 3D-Bildschirm beispielsweise Wanderrouten auswählen. Hinzu kommt, dass durch die dreidimensionale Gestaltung der fotorealistischen Abbildung ältere Menschen oder Familien mit kleinen Kindern bereits im Voraus abschätzen können, ob sie die Steigungen durchs Gebirge tatsächlich bewältigen werden. Am Ferienort selbst zeigt die Software dann unter anderem die Nebel- oder Wolkenbedeckung zum selben Zeitpunkt an jedem beliebigen Ausflugsort der Umgebung.
"Wir können unsere Applikationen für jeden Anwender in der Tourismusbranche passgenau zuschneiden", erklärt der Dresdner Wissenschaftler. Notwendig sind dazu in erster Linie digitale Reliefmodelle von Landschaften, bei Gebäuden die CAD-Daten, die bei den amtlichen Vermessungsbehörden vorliegen. Diese Geometriedaten werden dann mit hochauflösenden Satellitenbildern gekoppelt, um fotorealistische 3D-Bilder, -Karten und -Animationen zu erstellen. "Einen gewissen Mangel gibt es noch bei Details an Gebäuden", weiß Buchroithner. "Um beispielsweise die Friese an der Fassade des Schlosses Sanssouci abbilden zu können, müssten wir sie vor Ort digital fotografieren, die Bilder einscannen und auf die Geometriedaten drauflegen, damit eine realistische, dreidimensionale korrekte Abbildung möglich ist." Die Wiedergabe der am Bildschirm synthetisierten Landschaft kann übrigens so detailgenau durchgeführt werden, dass zu erkennen ist, wenn sich jemand aus dem Fenster des Potsdamer Schlosses herauslehnt.
Informationen: TU Dresden, Professor Manfred Buchroithner, Institut für Kartographie, Telefon (03 51) 4 63-48 09,
Fax (03 51) 4 63-70 28, E-Mail: buc@karst9.geo.tu-dresden.de,
Gesellschaft für Wissens- und Technologietransfer der TU Dresden,Dr. Ines Exner, Telefon (03 51) 4 63-58 72, Fax (03 51) 4 63-17 22, e-mail: exner@gwt-tud.de
oder vom 11. bis 15. März 2000 auf der Internationalen Tourismusbörse (ITB) in Berlin, Halle 11.12, Stand 02-3, Gemeinschaftsstand ITE,EVI und ETC.
Dresden, Februar 2000
Birte Urban, Telefon (03 51) 4 63-69 09
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geowissenschaften
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).