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27.05.1997 00:00

5 Jahre Japan-Zentrum

Dietmar Schmidt Felix-Wankel-Tierschutz-Forschungspreis
Ludwig-Maximilians-Universität München

    A 11-97 22.05.1997

    5 Jahre Japan-Zentrum

    Das Japan-Zentrum der Universität München feiert sein fünfjähriges Bestehen Mit der Gründung dieser "Zentralen Einrichtung" der Universität 1992, sollte neben die kulturhistorisch und sprachwissenschaftlich orientierte Japanologie, wie sie schon seit Jahrzehnten an der Universität bestand, ein Studien- und Weiterbildungszentrum treten, das sich mit dem modernen Japan beschäftigt. Das Japan-Zentrum wird auch von den im Raum München ansässigen japanischen Wirtschaftsunternehmen vielfältig unterstützt. Leiter des Japan-Zentrums ist Prof.Dr. Peter Pörtner. Entscheidend an der Gründung des Japan-Zentrums hat auch ein japanischer Gastprofessor mitgewirkt. Prof. Hikaru Tsuji (übrigens ein exzellenter Goethe-Experte), dem die Universität für sein herausragendes Engagement die Würde eines Ehrensenators verliehen hat.

    Das Japan-Zentrum, das im Laufe seiner kurzen Geschichte schon zweimal umziehen mußte, hat jetzt im Institutsgebäude am Englischen Garten (ehemaliges RFE) in der Oettingenstraße eine neue Bleibe gefunden.

    Das Wissen, das man in Deutschland von der japanischen Kultur und der japanischen Gesellschaft hat, steht noch immer in einem beklagenswerten Mißverhältnis zu den Informationen und Kenntnissen über Deutschland - und die ganze "westliche" Welt -, über die Japan verfügt, und an deren Ausbau und Erweiterung die Japaner ständig und mit höchstem Aufwand arbeiten.

    Zu einem erfolgreichen Wirtschaften in und mit Japan ist eine umfassende Kenntnis der Gesetze, die das japanische gesellschaftliche Leben im allgemeinen bestimmen, unumgänglich - Einblicke ausschließlich in die ökonomische Seite reichen keineswegs aus. Daher besteht - heute mehr denn je - eine wesentliche Aufgabe der universitären Japanforschung darin, mitzuhelfen, die mangelnde Balance des Wissens und der Informationen auszugleichen. Die deutsche Wirtschaft klagt schon seit langem über einen empfindlichen Mangel an Japan-Sachverständigen, die neben einer umfassenden Ausbildung in Bereichen wie Betriebs-, Volks-, Sozial-, Rechts- oder Naturwissenschaften auch über "fachorientierte" Spezialkenntnisse über den Wirtschaftspartner und -konkurrenten Japan verfügen. Mit "fachorientiertem" Wissen sind hier vornehmlich landeskundliche Kenntnisse und Kenntnisse der japanischen Sprache in Wort und Schrift gemeint, die Vertreter der deutschen Wirtschaft oder Spezialisten praxisorientierter Fächer auf ihre Arbeit in Japan oder auf ihre Zusammenarbeit mit japanischen Partnern in Deutschland vorbereiten.

    Eine wesentliche Aufgabe des Japan-Zentrums ist es, nicht nur Fachjapanologen anzusprechen, sondern in intensiver, fakultätsübergreifender Arbeit Sprachunterricht und Landeskunde im beschriebenen Sinne "fachorientiert" zu gestalten, d.h. auf die Interessen der Volks- und Betriebswirtschaft, der Jurisprudenz, der Sozial- und Naturwissenschaften auszurichten. Es ist auch geplant, die entsprechenden fachorientierten Lehrwerke zu erstellen, die unverzichtbar sind, um den Erfolg des Projekts auf Dauer zu sichern. - 2 - Die seit dem Sommersemester 1993 bis zum Wintersemester 1995 vom Japan-Zentrum veranstaltete Vorlesungsreihe "Japan heute" verstand sich als Angebot an die Japan-interessierte Öffentlichkeit. Entsprechend war ihre Resonanz: "Japan heute" fand regen Zuspruch über die Universität hinaus. Geboten wurden Vorträge mit einem denkbar weiten Spektrum von Themen zur heutigen japanischen Gesellschaft, gehalten von einem ebenso breiten Ausschnitt aus der gegenwärtigen deutschen Japanforschung.

    Bereits mit dem Wintersemester 1992/93 hat die Betriebswirtschaftliche Fakultät die Angebote des Japan-Zentrums als Wahlpflichtveranstaltungen in ihre Studienordnung integriert. Die Volkswirtschaftliche Fakultät ist diesem Beispiel mit dem Wintersemester 1993/94 gefolgt. Beide wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten bieten ihren Studierenden nunmehr die Möglichkeit, das Wahlpflichtfach "Wirtschaft und Gesellschaft des modernen Japan" am Japan-Zentrum zu belegen und hier auch die Diplomarbeiten zu verfassen.

    Im kommenden Herbst soll die Besetzung der C3-Professur für japanische Wirtschaft am Japan-Zentrum erfolgen. Damit wird den Anstrengungen um die Kontakte zur Wirtschaft, aber auch interfakultär insbesondere zu den Wirtschaftswissenschaften ein neuer Impetus gegeben. Natürlich wird somit für die Studierenden insbesondere der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten, aber auch einer modern orientierten Japanologie das Lehrangebot verbreitert. Geplant ist in diesem Zusammenhang auch die Herausgabe einer wirtschaftswissenschaftlichen Veröffentlichungsreihe, die u.a. denjenigen, die am Japan-Zentrum mit entsprechendem Erfolg ihre Diplomarbeiten schreiben, Gelegenheit zur Publikation bieten soll.

    Das Japan-Zentrum feierte sein fünfjähriges Bestehen am 16. Mai 1997 mit einer Festveranstaltung in der Großen Aula der Universität.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Wirtschaft
    überregional
    Es wurden keine Arten angegeben
    Deutsch


     

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