Die Hannoveraner Jazzband "Lars & friends" gastierte am Sonntagabend in der Aula der Universität. Hervorragende Stimmen, ein verführerisches Saxophon, leicht perlende Jazzmelodien, die Musiker strömten Souveränität aus, so eroberten die Balladen ihren musikalischen Raum. Organisiert hatte das Konzeert der Clausthaler Geotechnikstudent Marco A. Billep. Nachdem er sich mit George Gershwins "Summertime" eingesungen hatte,den richtigen Abstand zum Mikro wahrte, überzeugte er musikalisch rundum.
Eine Folge eingängiger Jazz-Standards, bevorzugt Duke Ellington Songs, der Ohrwurmjazz der Copacabana, und ein, in Teilen launig-nettes, Einbeziehen des Publikums, so in der Improvisation zu "Hänschen klein", führten dazu, daß der Funke übersprang. Begeisterungspfiffe, jubelnder Applaus "erschreckten" die ehrwürdige Aula beim Schlußapplaus.
Und gerade weil die Musiker so exzellent waren, war es schade, daß jedes Lied "pädagogisch" eingeleitet wurde, wir belehrt wurden, es gäbe im Jazz Variationen der Melodie und des Rhythmus. Gespielt wurde "Easy listening"-Jazz, der erschloß sich dem Zuhörer von selbst. Nach jedem Lied umarmten sich Bandleader und Sängerin, beglückwünschten sich Pianist und Sänger mit markigem Handschlag. Es unterbrach den Schwung. Natürlich war die nun wirklich gute Sängerin Catrin Saffran keine Reinkarnation von Ella Fitzgerald, wie Lars Vollmer sein Publikum glauben machen wollte. Deren Scatgesang nachahmend, blieb ihr die Stimme weg, zugleich war sie, beurteilte man sie nicht am falschen Maßstab, wirklich gut. Joo-Anne Bitter wurde von Lars Vollmer nicht auf einen anbetungswürdigen Sockel gehoben wie Catrin Saffran und ist aber in ihrer Art gleichfalls mit einer sehr schönen Stimme gesegnet, doch blieb sie bei ihrem ersten Lied "Misty", obwohl technisch perfekt, emotional kühl, daß die Liebe sie verwirrte, glaubte man ihr so recht nicht. Kurz: Im ersten Teil ging es zahnarztmäßig antiseptisch gereinigt zu, im zweiten Teil spielten die Musiker zunehmend mit Feuer. Als die Eierschale der Selbstbezogenheit platzte,war es große Klasse!
Spielten zunehmend mit musikalischem Feuer: Lars & friends in der Aula der Universität.
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Kunst / Design, Musik / Theater
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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