Können Pflanzen, die in Müllschlacke wurzeln, dort Schwermetalle mobil machen? Das wollen Botaniker von der Universität Würzburg herausfinden. Insbesondere geht es ihnen um die Frage, ob durch den Einfluss der Wurzeln Schwermetalle aus der Schlacke gelöst und in die Pflanze verfrachtet werden können.
Das Bayerische Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen fördert das Projekt von Prof. Dr. Hartmut Gimmler vom Würzburger Julius-von-Sachs-Institut für Biowissenschaften mit 350.000 Mark. Der Professor arbeitet dabei mit dem Forschungs- und Entwicklungszentrum Sondermüll (FES) in Schwabach zusammen.
Ziel des Projektes ist es, die vom FES bereits erarbeiteten Modelle zur Alterung, Mineralisierung, Pufferkapazität und potenziellen Freisetzung von Schwermetallen in Schlacke aus Müllverbrennungsanlangen (MVA) um botanische Aspekte zu erweitern. Vor allem soll erforscht werden, ob Pflanzenwurzeln das alkalische Milieu der Schlacke so stark ansäuern können, dass es zu einer erhöhten Mobilisierung von Schwermetallen und einem verstärkten Transfer in die Pflanze kommen kann.
Diese Untersuchungen haben laut Prof. Gimmler einen konkreten umweltpolitischen Hintergrund: Entsprechend der Gesetzgebung des Bundes darf spätestens ab dem Jahr 2005 kein unbehandelter Abfall mehr abgelagert werden. Damit komme in Zukunft der Verbrennung von Haus- und Gewerbemüll eine noch stärkere Bedeutung zu. In diesem Zusammenhang müsse die langfristige Umweltverträglichkeit von MVA-Schlacke wissenschaftlich geprüft und quantifiziert werden. Schlacke kann derzeit unter bestimmten gesetzlichen Auflagen als Baumaterial im Tiefbau eingesetzt werden.
Weitere Informationen: Prof. Dr. Hartmut Gimmler, T (0931) 888-6114, Fax (0931) 888-6157, E-Mail:
gimmler@botanik.uni-wuerzburg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Informationstechnik
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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