Jenaer Herzchirurgie wendet erstmals innovatives Verfahren an
Jena (16.02.00) In der Nacht zum Dienstag (15.02.) ist im Herzzentrum des Jenaer Universitäts-Klinikums erstmals ein so genanntes biventrikuläres Herzunterstützungssystem eingepflanzt worden. Dazu hat das Team um Prof. Dr. Thorsten Wahlers dem 55-jährigen Thüringer Patienten in einer mehrstündigen Operation zwei Pumpen implantiert, die das geschädigte Herz unterstützen.
Der akut-gefährdete Patient konnte kurzfristig unter der Herz-Lungen-Maschine stabilisiert werden und wurde sofort nach den notwendigen Voruntersuchungen operiert. Ohne diese Operation wäre der Patient vermutlich sehr bald gestorben, erklärt Prof. Wahlers das rasche Handeln der Jenaer Herzchirurgen. Um sein Leben zu retten, operierten sie sofort, obwohl die Kostenübernahme von Seiten der Krankenkasse derzeit noch nicht gesichert ist.
"Diese Operation ist in Thüringen zum ersten Mal durchgeführt worden, ist aber an großen Herzzentren ein bewährtes Verfahren", erläutert Prof. Wahlers, der das 'künstliche Herz' bereits früher implantiert hat. Dem Patienten, der noch auf der Intensivstation liegt, "geht es den Umständen entsprechend gut", betont der Leiter der Jenaer Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie. Aber der Zustand ist nicht unproblematisch, da das Herzunterstützungssystem kein idealer Endzustand für den Patienten ist. "Er wurde in einen Zustand versetzt, in dem er erst einmal weiterleben kann", sagt Prof. Wahlers. Erst in den nächsten Tagen könne darüber entschieden werden, welche weiteren Behandlungsschritte durchzuführen sind, erklärt der Jenaer Spezialist.
Friedrich-Schiller-Universität
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
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