idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
23.10.2006 11:51

Technischer Alarm im Brustkorb

Dr. Annette Tuffs Unternehmenskommunikation
Universitätsklinikum Heidelberg

    Neuer Defibrillator warnt mit Vibration vor technischem Versagen / Weltweit erste Implantation in der Medizinischen Universitätsklinik Heidelberg

    An der Medizinischen Universitätsklinik Heidelberg ist erstmals weltweit ein neuer Cardioverter Defibrillator (ICD) implantiert worden, der den Herzschlag des Patienten registriert, ihn mit einem Stromstoß wieder normalisiert und sich selbst überwacht: Bei einem technischen Defekt alarmiert das Gerät den Patienten mit einem Vibrationssignal.

    Der neue Defibrillator Atlas II der Firma St. Jude Medical zeichnet die Herzschläge des Patienten auf und gibt bei technischen Störungen ein Alarmsignal von sich. Der Patient wird durch Vibrationen im Bereich der Schrittmachertasche (vordere Brustwand) alarmiert, ähnlich wie bei einem Handy. "Schon früher gab es Geräte mit einer Alarmfunktion", erklärt Privatdozent Dr. Alexander Bauer, Oberarzt der Abteilung Kardiologie, Pulmologie und Angiologie der Medizinischen Universitätsklinik (Ärztlicher Direktor: Professor Dr. Hugo A. Katus). "Allerdings arbeiteten diese mit Tonsignalen, die von älteren schwerhörigen Patienten nicht wahrgenommen werden."

    Bei Warnsignal muss sofort der Kardiologie aufgesucht werden

    Tritt dieses Vibrationssignal auf, soll der Patient umgehend seinen Kardiologen aufsuchen, damit über einen Computer die technischen Daten überprüft werden. Technische Defekte treten bei rund 5 Prozent aller Patienten auf und können zum Funktionsverlust (d.h. Herzrhythmusstörungen werden nicht erkannt und/oder behandelt) des ICDs führen.

    Dem ersten Patienten wurde der neue Defibrillator am 30. August 2006 in der Medizinischen Universitätsklinik Heidelberg implantiert. Der Eingriff verlief komplikationslos und dauerte nur etwa eine Stunde. Dem Patienten, einem 64-jährigen Mann aus der Umgebung von Heidelberg, der an Rhythmusstörungen nach einem Herzinfarkt litt, geht es gut. Mittlerweile hat Dr. Bauer drei weitere Patienten mit dem Gerät versorgt.

    In Deutschland erleiden rund 100.000 Menschen pro Jahr einen plötzlichen Herztod infolge schwerer Herzrhythmusstörung. Dazu gehören auch ventrikuläre Tachykardien bzw. Kammerflimmern. Dabei schlagen die Herzkammern sehr schnell und unregelmäßig. Nicht immer nimmt der Patient die Arrhythmie wahr. Hält die Tachykardie über längere Zeit an, oder ist die Frequenz sehr hoch, dann besteht akute Lebensgefahr, da lebenswichtige Organe nicht mehr mit sauerstoffhaltigem Blut versorgt werden. Um dies zu verhindern, wird ein Defibrillator implantiert, der den Herzrhythmus überwacht und bei Bedarf wieder synchronisiert.

    Der "Defi" wird in eine Hauttasche auf dem Brustkorb eingesetzt, die Elektrode direkt in die Herzwand. Bei einem unregelmäßigen, zu schnellen Herzschlag gibt der Defibrillator wahlweise entweder einen starken Elektroschock ab (wenn die Herzfrequenz sehr hoch ist) oder versucht durch Abgabe schneller elektrischer Impulse die Herzrhythmusstörung zu beenden, bis das Organ wieder normal schlägt.

    Bei Rückfragen:
    Dr. Alexander Bauer
    Abteilung Kardiologie, Pulmologie und Angiologie
    Medizinische Universitätsklinik
    Telefon: 06221 / 56 8855 (Rhythmus-Ambulanz)

    Bei Rückfragen von Journalisten:
    Dr. Annette Tuffs
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Universitätsklinikums Heidelberg
    und der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg
    Im Neuenheimer Feld 672
    69120 Heidelberg
    Tel.: 06221 / 56 45 36
    Fax: 06221 / 56 45 44
    E-Mail: Annette_Tuffs@med.uni-heidelberg.de

    Diese Pressemitteilung ist auch online verfügbar unter
    http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/presse


    Bilder

    Der neue Defibrillator Atlas II der Firma St. Jude Medical.
    Der neue Defibrillator Atlas II der Firma St. Jude Medical.
    Quelle: St. Jude Medical
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Der neue Defibrillator Atlas II der Firma St. Jude Medical.


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).