idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
23.10.2006 18:38

PM 21/2006:Frauen in Führungspositionen in der Wissenschaft

Maria Adler Pressestelle
Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung

    Bonn/Berlin, 23. Oktober 2006
    PM 21/2006

    Frauen in Führungspositionen in der Wissenschaft

    Zehnte Fortschreibung des Datenmaterials

    Die Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung (BLK) hat in ihrer Sitzung am 23. Oktober 2006 die "Zehnte Fortschreibung des Datenmaterials zu Frauen in Führungspositionen an Hochschulen und außerhochschulischen Forschungseinrichtungen" verabschiedet.

    Der Bericht zeigt erneut, dass der Trend der Vorjahre sich weiter fortsetzt: Der Anteil von Frauen an den verschiedenen Qualifikationsstufen und beruflichen Positionen in Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen steigt - zwar langsam, aber stetig. Es besteht dennoch weiterhin erheblicher Handlungsbedarf.

    Die Zehnte Fortschreibung gliedert sich in drei Teile:

    - Der erste Teil enthält wie bereits in den Vorjahren eine gewichtete Kurzdarstellung der Daten, nunmehr aus den Jahren 2004 und 2005 (Bestands- und Entwicklungsstatistik) für die verschiedenen Qualifikationsstufen und beruflichen Positionen in Hochschulen und außerhochschulischen Forschungseinrichtungen. Diese Daten sind bis auf die Ebene der Fächergruppen differenziert.
    - Der zweite Teil enthält eine Sonderauswertung des Kompetenzzentrums Frauen in Wissenschaft und Forschung (CEWS) mit dem Titel "Frauen in Führungspositionen in der Wissenschaft - Wo stehen wir?".
    Diese Sonderauswertung analysiert mit Hilfe des statistischen Materials der Fortschreibungen die Veränderungen der Teilhabe von Frauen im Bereich der Wissenschaft, die sich in der letzten Dekade vollzogen haben und kommt dabei zu folgenden Ergebnissen:
    Bei den Professuren hat sich der Frauenanteil gegenüber 1989 fast verdreifacht auf 13,6 % im Jahr 2004. Der Frauenanteil an den C4/W3-Professuren stieg um das 3,5-fache auf 9,2 %. Auch Im wissenschaftlichen Qualifikationsverlauf erhöhte sich die Teilnahme in den letzten 10 Jahren: fast 50 % der Studienabschlüsse und fast 40 % der Promotionen wurden 2004 von Frauen abgelegt. Allerdings hat sich damit nicht die Erwartung erfüllt, dass eine steigende Anzahl von Nachwuchswissenschaftlerinnen auch zu einer entsprechenden Steigerung des Professorinnenanteils führt. Das Potenzial an qualifizierten Frauen bleibt weiterhin nicht ausreichend ausgeschöpft! In der Sonderauswertung wird auch deutlich herausgearbeitet, dass die entscheidende Barriere der Übergang in eine weitere wissenschaftliche Karriere nach der Promotion ist. Die von der BLK seit 1997 erhobenen Daten zu Neuberufungen werden vom CEWS als besonders hilfreich für ihre Analysen angesehen, da diese Daten es besser als die Bestandsdaten ermöglichen, Fortschritte in der Gleichstellung abzulesen. Der hohe Nutzwert dieser Datenerhebung sei sogar Vorbild für eine Aufforderung des Europäischen Rates im April 2005 an die Mitgliedstaaten der EU gewesen, geschlechterdifferenzierte Daten zur Personalrekrutierung in der Forschung zu erstellen. Für die außeruniversitären Forschungseinrichtungen stellt die Auswertung fest, dass der Frauenanteil am wissenschaftlichen und insbesondere am Führungspersonal insgesamt deutlich niedriger als in vergleichbaren Positionen an Hochschulen liegt. An den Hochschulen waren im Jahr 2004 15,8 % der Führungspositionen mit Frauen besetzt. Bei den außeruniversitären Forschungseinrichtungen waren es im Jahr 2004 dagegen nur 6,6%. Gegenüber der Ausgangslage der ersten Erhebung 1988 bedeutet dies allerdings bereits einen erheblichen Fortschritt: damals lag der Anteil bei 1,4 %!

    Die Sonderauswertung kommt abschließend zu dem Fazit, dass die kontinuierlichen, differenzierten Datenerhebungen und -aufbereitungen durch die BLK eine wesentliche Voraussetzung für die Analyse der Partizipation von Wissenschaftlerinnen in Hochschulen und Forschungseinrichtungen sind. Diese Daten - insbesondere die Neuberufungsdaten - seien auch in Zukunft für ein Monitoring der Gleichstellungspolitik und -fortschritte im Bereich von Wissenschaft und Forschung unverzichtbar.
    Darüber hinaus hält das CEWS eine Abstimmung und Weiterentwicklung der Gleichstellungspolitik von Bund und Ländern auf der Grundlage dieser Daten und ihrer Analyse auch für die Zukunft für unbedingt erforderlich.

    - Der dritte Teil umfasst den ausführlichen statistischen Anhang.


    Weitere Informationen:

    http://www.blk-bonn.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Pädagogik / Bildung, Politik, Recht, Wirtschaft
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).