Initiative "Haus der kleinen Forscher" will Kinder für Naturwissenschaften begeistern - Pilotprojekt in Berlin - Bildungsministerin Schavan: "Frühkindliche Bildung hat herausragende Bedeutung"
Berlin. Warum ist der Himmel blau? Wieso brauchen Pflanzen Licht zum Wachsen? Und wie kommt es, dass ein Schiff schwimmt, ein Stein aber nicht? Geht es nach der neuen Initiative "Haus der kleinen Forscher", sollen sich Kinder künftig schon in Vorschul-Einrichtungen intensiv mit spannenden Fragen aus Naturwissenschaft und Technik spielerisch befassen. Heute startete die gemeinsame Aktion von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik unter der Schirmherrschaft der für Bildung und Forschung zuständigen Bundesministerin Dr. Annette Schavan in Berlin. Im nächsten Jahr soll das Projekt bundesweit ausgedehnt werden. "Neugierde wecken, gemeinsam Neues entdecken, Zusammenhänge erkennen" - nach Worten der Ministerin ist "die Qualität der Bildung im frühkindlichen Alter von herausragender Bedeutung für die Entwicklung der Kinder und damit der Gestaltung unserer Gesellschaft. "Bildung ist der Schlüssel zur Chancengerechtigkeit. Wenn früh Potentiale entdeckt oder Defizite erkannt werden, können die Weichen zur besonderen Förderung gestellt werden." Das "Haus der kleinen Forscher" sei ein vorbildliches Kooperationsvorhaben für bessere frühkindliche Bildung.
Pilotphase in Berlin
Die neue Bildungsoffensive für Kitas und Kindergärten wird getragen von der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren, der Siemens AG, der Dietmar Hopp Stiftung, GmbH sowie der Unternehmensberatung McKinsey & Company. Die Aktion will Erzieherinnen und Erzieher in Kindertagesstätten und Kindergärten bei ihrer Arbeit unterstützen. Rund 50 Berliner Vorschul-Einrichtungen mit mehr als 5.000 Kindern nehmen im Rahmen eines Pilotprojekts zunächst an der Initiative teil. Später sollen Einrichtungen im gesamten Bundesgebiet folgen. Das Angebot reicht dann von Fortbildungsveranstaltungen und Workshops über Lehr- und Arbeitsmaterialien für das pädagogische Fachpersonal in Kindertageseinrichtungen, dem Besuch von Naturwissenschaftlern in Kitas und Kindergärten bis hin zu einem Paten-Netzwerk und einer Hotline für naturwissenschaftliche und didaktische Fragen. Ziel ist es, die drei- bis sechsjährigen Kita- und Kindergartenkinder mit Hilfe einfacher Experimente selbst Antworten auf alltägliche naturwissenschaftliche Fragen finden zu lassen und dabei Sprach-, Lern- und Sozialkompetenz zu stärken.
Um die naturwissenschaftliche Bildung schon im frühkindlichen Bereich nachhaltig zu verbessern, ist das "Haus der kleinen Forscher" als offenes Kooperationsprojekt geplant. Interessierte Unternehmen und Institutionen sind eingeladen, sich zu engagieren. Vorbildliche Kitas, die sich an dem Programm des "Hauses der kleinen Forscher" beteiligen, erhalten ein Qualitätszertifikat und werden zu Häusern der kleinen Forscher.
Grundstein für bessere Bildung
Professor Dr. Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft, sagte bei der Vorstellung der Aktion im Berliner MACHmit!-Museum, viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hätten ihre Faszination für Naturwissenschaften bereits in früher Kindheit entdeckt. "Was liegt also näher, als kleine Forscherinnen und Forscher durch eigenes Experimentieren für Naturwissenschaft und Technik zu begeistern? Es ist ein Teil unserer Anstrengungen, den Grundstein für bessere Bildung in unserem Land zu legen und damit zur Sicherung unserer Zukunft in einer globalisierten Welt beizutragen."
Im nächsten Jahr plant das "Haus der kleinen Forscher" den Aufbau einer Internet-Plattform sowie zum bundesweiten Start einen großen Aktionstag. Professor Dr. Jürgen Kluge, Chef von McKinsey Deutschland: "Die PISA-Studien und andere Untersuchungen haben uns die Bildungsrealität in Deutschland vor Augen geführt: Die naturwissenschaftliche Kompetenz deutscher Schüler ist im internationalen Vergleich nur mittelmäßig, Physik und Chemie sind die unbeliebtesten Schulfächer in Deutschland, überdies ist der Anteil weiblicher Studenten in den naturwissenschaftlichen Fächern besonders niedrig. Wir wissen aber aus vielen Studien, dass Kinder schon in frühem Alter neugierig, geradezu wissbegierig sind. Sie wollen lernen. Wir müssen diese Chance nutzen und alle Talente fördern."
Für das "Haus der kleinen Forscher" stehen erfolgreiche Initiativen Pate: "Naturvetenskap och teknik för alla" in Schweden, das "Education Development Center" in den USA oder "La main à la pâte" in Frankreich. Ihre langjährigen Erfahrungen im Bereich naturwissenschaftlicher Bildung in der Frühpädagogik sind im Rahmen der Initiative eingebunden und auf das deutsche Bildungssystem angepasst.
Einzigartige Kooperation
Auch die Kooperation der Träger des "Hauses der kleinen Forscher" ist einzigartig in Deutschland. So leistet die Helmholtz-Gemeinschaft als größte deutsche Forschungsorganisation Beiträge zur Lösung komplexer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in unterschiedlichen Forschungsbereichen. Mit der Einrichtung von Schülerlaboren und jetzt mit der Unterstützung frühkindlicher Bildungseinrichtungen begeistert sie Kinder und Jugendliche schon frühzeitig für Naturwissenschaft und Technik.
Die Siemens AG zählt zu den weltweit größten Firmen der Elektrotechnik und Elektronik. In rund 190 Ländern unterstützt das Unternehmen seine Kunden mit innovativen Techniken und umfassendem Know-how. Während der 158-jährigen Unternehmensgeschichte hat sich Siemens stets dazu bekannt, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Dazu gehört auch das traditionsgemäß starke Engagement in der Bildung. Mit seinem weltweiten Bildungsprogramm Siemens Generation21 fördert Siemens Maßnahmen an Vorschulen, Schulen und Hochschulen. Mit der Unterstützung des "Hauses der kleinen Forscher" möchte Siemens Kindern den spielerischen Zugang zu Phänomenen und Zusammenhängen aus Naturwissenschaft und Technik ermöglichen.
Benannt nach dem Gründer des Software-Konzerns SAP, ist die Dietmar Hopp Stiftung, GmbH eine der größten Privatstiftungen in Europa. Seit 1995 spendete sie insgesamt 115 Millionen Euro für gemeinnützige Zwecke. Im Mittelpunkt der Förderung stehen die Bereiche Medizin, Ausbildung an Universitäten und Schulen, soziale Einrichtungen und Jugendsport.
Schließlich engagiert sich die weltweit führende Unternehmensberatung McKinsey & Company seit 2001 für ein besseres Bildungssystem in Deutschland. Dafür gründeten die Topberater die Initiative McKinsey bildet., deren Arbeitsschwerpunkt seit 2005 die frühkindliche Bildung ist. McKinsey fordert ein Milliardenprogramm für eine bessere Betreuung und Bildung von Kindern im Vorschulalter, mehr Chancengerechtigkeit sowie eine Höherqualifizierung von Erzieherinnen und Erziehern.
Für weitere Informationen:
Thomas Gazlig
Dipl.-Biol./Dipl.-Journ.
Leiter Kommunikation und Medien
Büro Berlin
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McKinsey & Company
Rolf Antrecht, Tel.: 0211 136-4690 oder 0175 318 4690
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Elektrotechnik, Energie, Informationstechnik, Mathematik, Pädagogik / Bildung, Physik / Astronomie
überregional
Organisatorisches, Studium und Lehre
Deutsch
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