Hanau, im Februar 2000. Der 87. Materialfachabend Main-Kinzig stand ganz im Zeichen von innovativen Anwendungen des Halbleiterwerkstoffs Galliumarsenid und neuen magnetischen Messverfahren in Materialprüfung, Geophysik und Medizintechnik. Als Referenten des Abends berichtete Dr. Thilo Flade, Geschäftsführer der Freiberger Compound Materials GmbH (FCM) über Gallium-Arsenid als mögliche Alternative zu Silizium; Prof. Eckhardt Hoenig vom Jenaer Institut für Physikalische Hochtechnologie e.V. stellte Neuheiten der berührungslosen Messtechnik vor.
Knapp 97 Prozent aller Halbleiterbausteine in Autos, Radios oder Computern basieren auf Silizium. Galliumarsenid ist diesem konventionellen Halbleiterwerkstoff wegen seiner besseren Hochfrequenzeigenschaften überlegen. Vor allem in Wachstumssegmenten wie Mobiltelefonie, Satellitenkommunikation, Verkehrsleittechnik und Abstandsradar wird Galliumarsenid eingesetzt. Darüber hinaus wird der Werkstoff auch in Leuchtdioden eingesetzt, um eine rote, orange oder hellgelbe Farbe zu realisieren. "Galliumarsenid ist ein Nischenwerkstoff mit Zukunft, der Silizium zwar nicht ersetzen, wohl aber im Hochfrequenzbereich ergänzen kann," so Dr. Flades Fazit am Ende seines Beitrags.
Prof. Hoenig stellte im zweiten Teil des Abends ein magnetisches Messverfahren vor, dessen Anwendungshorizont von der Materialprüfung bis zur Medizintechnik reicht. Die zu untersuchende Probe wird von einem elektromagnetischen Feld durchflutet. An Rissen und Spalten ändert sich das Feld sehr deutlich. Mit Hilfe von Magnetfeldsensoren wird die Feldänderung erfasst. Schon heute wird dieser Effekt zur Überprüfung von Felgen und der Außenhaut von Flugzeugen eingesetzt. Nicht nur die Überprüfung von Oberflächen ist mit dieser Methode möglich: In der Geophysik können Verwerfungen und Grenzschichten bis zu einem Kilometer Tiefe geortet werden. Erfahrene Geologen erhalten mit dieser "High-Tech-Wünschelrute" Informationen über Rohstofflagerstätten.
In der Medizin wird das Messprinzip genutzt, um die Funktion des Verdauungstrakts zu überprüfen. Der Patient verschluckt dazu eine Kapsel mit einem Permanentmagneten. Eine Sensoranordnung über dem Bauch des Patienten stellt mit einer Genauigkeit von sechs Zentimetern die Position der Kapsel fest. Die Untersuch verläuft dank magnetischer Werkstoffe unblutig und schmerzfrei.
Der nächste Materialfachabend Main-Kinzig findet am 13. März 2000 um 17 Uhr bei Leybold Materials in Hanau statt. Informationen und Anmeldung bei Leontine Bott, Tel. 0 61 81-35 51 18, Fax ** 06181-35 637.
Redaktion: Dr. Patrick Keller
Heraeus Holding GmbH
Heraeusstr. 12-14
63450 Hanau
Tel.: 06181/35-5211
Fax: 06181/35-809
e-mail: patrick.keller@europe.heraeus.com
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Elektrotechnik, Energie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Geowissenschaften, Informationstechnik, Medizin, Werkstoffwissenschaften
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
Deutsch
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