Die aktuelle Diskussion der Gewerkschaften hinsichtlich
einer Öffnung der Grenzen für ausländische IT-Fachkräfte
kann die Softwareindustrie nicht nachvollziehen.
Die Branche fordert die uneingeschränkte Arbeitserlaubnis
für ihre ausländischen Mitarbeiter, um den angespannten
Arbeitsmarkt zu entlasten. In einem Gespräch mit dem
"Handelsblatt" hatte der Gewerkschaftsverband das Aufheben
der Anwerbestoppverordnung für ausländische IT-Fachleute mit
der befürchteten Signalwirkung abgelehnt, die damit für
andere Branchen gesetzt werden könnte. "Eine verminderte
Leistungsfähigkeit der Softwareindustrie als
Innovationsmotor aufgrund fehlender, qualifizierter
Mitarbeiter wirkt sich negativ auf andere Branchen, deren
Wachstum und schließlich auf den Wirtschaftsstandort
Deutschland aus. Aus diesem Grund kann seitens der
Softwareindustrie nur eindringlich appelliert werden, für
die Beschäftigung ausländischer IT-Fachkräfte in Deutschland
keine bürokratischen Hürden zu errichten oder zu erhalten,
sondern im Gegenteil deren Beschäftigung in der
Bundesrepublik zu erleichtern. Diese Maßnahme wird dazu
beitragen, zu verhindern, das Deutschland technologisch im
globalen Wettbewerb ins Hintertreffen gelangt. Da sich die
Personalproblematik unserer Branche konträr zur sonstigen
Arbeitsmarktsituation verhält, können wir die Befürchtungen
des DGB, dass eine Aufweichung oder die uneingeschränkte
Arbeitserlaubnis für Mitarbeiter der Software- und
IT-Industrie als Signal zur Nachahmung für andere Branchen
gesehen werden könnte, nicht nachvollziehen. Zudem möchten
wir betonen, dass wir derartige Maßnahmen als kurzfristige,
aktive Unterstützung und Förderung unserer Branche ansehen,
die nur ergänzend und nicht anstelle einer
innerbetrieblichen Aus- und Weiterbildung durchgeführt
werden sollten." kommentiert Johannes Krüger,
Geschäftsführer des VSI (Verband der Softwareindustrie
Deutschlands e.V.) und Sprecher des Spitzenverbands der
Deutschen Softwareindustrie (SVDS) die Haltung der Branche.
"Die Folgen dieser Gewerkschaftsmeinung für die Industrie
sind für sich schon schlimm genug; aber die Katastrophe für
die Forschung geht ja noch weiter: Weil es zuwenig Personal
auf dem Markt gibt, werden -insbesondere für promovierte -
Hochschulabgänger bis zu 150.000 DM Jahresgehalt geboten;
Hochschullehrer werden mit Kopfgeldern von 10.000 DM für die
Vermittlung von Mitarbeitern geködert; in diesem Umfeld ist
es äußerst schwierig, wissenschaftliche Mitarbeiter für eine
Forschungseinrichtung oder einen Lehrstuhl zu finden, die
sich mit den Vergütungen des Öffentlichen Dienstes zufrieden
geben." skizziert Ralf Steinmetz, Vorstandsvorsitzender des
Hessischen Telemedia Technologie Kompetenz-Centers
(www.httc.de) und Professor der Technischen Universität
Darmstadt die weiteren Folgen. Seiner Meinung nach würden
IT-Fachkräfte in Zukunft noch rarer als sie es heute schon
sind; der IT-Arbeitsmarkt könnte also durch ausländische
Mitarbeiter ganz erheblich entlastet werden und die
"Industrie würde nicht gezwungen, immer noch astronomischere
Summen zu bezahlen: Der Deutsche Gewerkschaftsbund als
Anwalt der Besserverdienenden? - Das scheint mir doch mehr
als paradox!"
Der Darmstaedter TU-Professor Ralf Steinmetz spricht sich fuer eine Flexibilisierung des IT-Arbeitsm ...
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Politik, Recht, Wirtschaft
überregional
Wissenschaftspolitik
Deutsch
Der Darmstaedter TU-Professor Ralf Steinmetz spricht sich fuer eine Flexibilisierung des IT-Arbeitsm ...
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