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Versuchsanlage zur Verbrennung spezieller Abfälle im
Forschungszentrum Karlsruhe in Betrieb genommen
Nach knapp einem Jahr Bauzeit konnte im Forschungszentrum Karlsruhe THERESA, eine Versuchsanlage zur thermischen Entsorgung spezieller Abfälle, in den Probebetrieb gehen. Mit Hilfe von THERESA will man die Technologie der thermischen Abfallbehandlung verbessern und vereinfachen; ohne bereits erreichte Umweltstandards aufzugeben, soll die Wirtschaftlichkeit solcher Anlagen erhöht werden.
In der Vergangenheit hat das Forschungszentrum Karlsruhe auf dem Gebiet der Verbrennung von kommunalen Abfällen reichhaltige Erfahrungen gesammelt und sich auch international einen guten Ruf erworben. Im Unterschied zur Rostverbrennung von derartigen Siedlungsabfällen werden mit der neuen Versuchsanlage THERESA die Verbrennungsprozesse von Problemmüll, wie Rückstände aus Altlastensanierungen oder Abfälle aus industriellen Produktionsprozessen, in einem Drehrohrofen mit Nachbrennkammer untersucht.
"Der Leitgedanke bei dem Versuchsprogramm ist es, die spezifischen Entsorgungskosten unter Beibehaltung der erreichten Umweltqualität zu senken", erläutert Prof. Dr. Helmut Seifert, Leiter des Instituts für Technische Chemie, Bereich Thermische Abfallbehandlung (ITC-TAB), im Forschungszentrum. "Dabei gilt es, anteilig mehr feste Abfälle zu verbrennen und den Einsatz von Hilfsbrennstoffen zu minimieren, das Abgas mit möglichst geringem Aufwand zu reinigen und die Qualität der Reststoffe zu verbessern. Nicht zuletzt soll die noch im Abfall enthaltene Energie genutzt werden."
In der "heißen" Inbetriebnahmephase von THERESA wurden von November 1999 bis Januar 2000 alle Einzelkomponenten der im halbtechnischen (= Vorstufe zum industriellen) Maßstab gebauten Anlage getestet. Dabei wurden u. a. die Brenner für Erdgas und organische Flüssigkeiten sowie die Feststoffeinspeisung erprobt, die Regelkreise eingestellt, Meßstellen, Sicherheitsketten und Abschaltungen überprüft und des Weiteren automatische An- und Abfahrprogramme getestet, um den späteren Realbetrieb von THERESA zu gewährleisten.
Die TÜV-Endabnahme für Kessel und Brenner war Vorbedingung für den Beginn des mehrwöchigen Probebetriebes, der im Januar 2000 mit dem Aufbringen des Schlackepelzes im Drehrohrofen begann. In diversen Leistungstests wird die Anlage nun auf Herz und Nieren geprüft. Hieran schließt sich die Übernahme durch das Forschungszentrum an. Das weitere Versuchsprogramm wird in Absprache mit Anlagenbauern, Betreibern großtechnischer Drehrohranlagen und Landesentsorgungsgesellschaften definiert und durchgeführt werden.
Die Anlage wurde in 10 Monaten innerhalb des vorgesehenen Zeitraums errichtet. Die Gesamtkosten beliefen sich auf etwa 25 Mio. DM.
Technische Daten der Versuchsanlage
Die Tragkonstruktion von THERESA hat auf fünf Etagen etwa 1300 Quadratmeter Arbeitsbühnen. Zur Versuchsanlage gehört ein 8,4 Meter langer Drehrohrofen mit einer thermischen Leistung von 1,5 Megawatt und einem Feststoffdurchsatz von 250 Kilogramm pro Stunde. Die Nachbrennkammer mit gleicher thermischer Leistung hat eine Höhe von 15 Metern, der Rauchgas-Volumenstrom beträgt 4000 Nm3 pro Stunde. Im fast 50 Tonnen schweren Abhitzekessel mit 2,0 Megawatt thermischer Leistung und einer Höhe von 16,5 Metern wird Sattdampf von 40 bar und 250°C erzeugt.
Sabine Fodi 19. Februar 2000
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Teilansicht der Sonderabfall-Verbrennungsanlage THERESA
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Abhitzekessel von THERESA während der Aufbauphase
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Elektrotechnik, Energie, Maschinenbau, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
Teilansicht der Sonderabfall-Verbrennungsanlage THERESA
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Abhitzekessel von THERESA während der Aufbauphase
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