Die zukünftigen Regierungspartner des Landes Mecklenburg-Vorpommern haben sich darauf verständigt, 6 bis 8,5 Millionen Euro der Landesgelder in die weitere Verbesserung der Kindertagesförderung zu investieren. Die Förderung von Kindern in Mecklenburg-Vorpommern bleibt also wichtiges sozialpolitisches Ziel. "Das ist sehr erfreulich. Wenig Begeisterung ruft allerdings die vorgesehene Verwendung der Mittel hervor. Denn es werden dabei wichtige Erkenntnisse verschiedener Studien nicht hinreichend berücksichtigt, kein spürbarer Beitrag zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf geleistet und Menschen bei ihrer Entscheidung für Kinder nicht effektiv unterstützt", so Professorin Dr. Sabine Mönch-Kalina.
Mit den Wirkungen der Kindertagesförderung nach Einführung des KiföG M-V hat sich eine Projektgruppe der Hochschule Wismar unter Leitung von Frau Prof. Dr. Sabine Mönch-Kalina befasst und darauf basierend entsprechende Vorschläge unterbreitet. Diese sind im Internet nachzulesen unter http://www.wi.hs-wismar.de/fbw/personen/S.Moench-Kalina/effektestudie.pdf oder gegen einen Unkostenbeitrag in Höhe von 8,00 Euro bei der Hochschule Wismar zu bestellen
Finanzielle Sicherheit und berufliche Perspektiven sind mit die wichtigsten Kriterien, die bei der Kinderwunsch-Realisierung in die Waagschale geworfen werden. Der schnelle Berufseinstieg nach einer Kinderpause ist für die Eltern wichtig, damit sie den Anschluss nicht verpassen und ihren Lebensunterhalt sichern können. Gute Betreuung im Krippenalter der Kinder ist hierfür Grundvoraussetzung. Ist Betreuung allerdings so teuer, dass sie den Mehrwert eines zusätzlichen Einkommens fast aufbraucht, schreckt diese Aussicht viele junge Paare ab, sich für ein Kind zu entscheiden. In der konkreten Situation der Arbeitsaufnahme nach der Elternzeit sind hohe Krippenkosten ebenfalls nicht motivierend. Besonders Alleinerziehende belastet dies sehr und verschlechtert ihre ohnehin schwierige Situation.
Bei zunehmendem Fachkräftemangel haben auch die Unternehmen größtes Interesse daran, dass Arbeitnehmer nach der Familienzeit schnell in den Beruf zurückkehren, und sei es zunächst in Teilzeit. Die Anstrengungen des Landes müssten also dahin gehen, gerade die ersten Betreuungsjahre besonders zu fördern. Das könnte durch eine Senkung des Elternbeitrags für den Krippenplatz, der immer noch die teuerste Betreuungsform darstellt, erreicht werden. Sehr hilfreich wäre auch die besondere Unterstützung von Modellen für die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die sich durch Anpassung an die Anforderungen der modernen Arbeitswelt auszeichnen.
Ein kostenloses letztes Kita-Jahr wäre dann die richtige sozialpolitische Maßnahme, wenn festgestellt wurde, dass Kinder dieses zur Schulvorbereitung besonders ausgestaltete Angebot nicht hinreichend wahrnehmen. Das ist aber hier im Land nicht der Fall, denn die Inanspruchnahme ist sehr hoch (99,7 Prozent). Nahezu alle Vorschulkinder in Mecklenburg-Vorpommern besuchen eine Kita. So muss gefragt werden, was mit dem gefundenen Kompromiss eigentlich erreicht werden soll.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte direkt an Prof. Dr. Sabine Mönch-Kalina, Tel.: (03841) 753 151 bzw. E-Mail: s.moench-kalina@wi.hs-wismar.de.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Wirtschaft
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).