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02.11.2006 14:42

"Geräusch ist interessanter als Klang". Der diesjährige Karl-Sczuka-Preis für Hörfunkmusik ging an Asmus Tietchens (HAW Hamburg)

Dr. Katharina Jeorgakopulos Presse und Kommunikation
Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg

    Asmus Tietchens, Dozent für Sounddesign am Department Design in der Armgartstraße der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW Hamburg), erhielt am 21. Oktober 2006 den mit 12.500 Euro dotierten Karl-Sczuka-Preis für Hörspiel als Radiokunst, der jährlich vom SW Rundfunk ausgeschrieben und im Rahmen der Donaueschinger Musiktage überreicht wird.

    Asmus Tietchens, der als Lehrbeauftragter für "Ton-Kunst", heute "Sounddesign", inzwischen 17 Jahre an der HAW Hamburg lehrt, ist privat seit 1965 Komponist Konkreter Musik. Vorbilder für diese Musikrichtung sind die französischen Komponisten Claude Debussy aus dem 19. Jahrhundert und der "Erfinder" der musique concréte Pierre Schaeffer (1916 - 1997). Tietchens geht es dabei um die Erschaffung von neuen, noch nicht gehörten Klangwelten. Als Sammler jeder Art von Geräusch, hat er über die Jahre hinweg ein großes Geräuscharchiv geschaffen, das seinen Fundus bildet und aus dem auch die prämierte Komposition "Trois Dryades" (Drei Baumnymphen) für das WDR Studio Akustische Kunst hervorgegangen ist. Ein leise knisterndes Geräusch von zerreißenden Holzfasern erinnerte Tietchens an diese griechische Sagenfiguren und so griff er auf die Erzählung der Baumnymphen zurück. Bei der Neuschöpfung in drei Teilen stand ihm sein musikalisches Vorbild Claude Debussy Pate, dessen Werk "Trois Nocturnes" zu Tietchens Lieblingsstücken klassischer Musik gehört. Diese gelungene Synthese aus Klassik und Moderne überzeugte auch die hochkarätige Jury im Schwarzwald, die das Stück unter 74 Einreichungen dieses Jahres zum besten Werk der Radiokunst kürte.

    Umschreiben lässt sich das Fach Sounddesign, das Asmus Tietchens an der Armgartstraße (HAW Hamburg) innerhalb der Studienrichtung Kommunikationsdesign lehrt, folgendermaßen: Alles was nicht mit "echter" Musik im herkömmlichen klassischen Sinn zu tun hat: Das sind Töne, Geräusche aller Art und damit sozu¬sagen der undefinierbare Rest von Tonarten, die nicht auf die Harmonielehre hin abgestimmt sind; das ist das Gestaltungsmaterial von Sounddesignern. Das Studium des Sounddesigns wird für Studenten als Wahl¬fach im Studiengang Kommunikationsdesign vom 2. bis 8. Semester angeboten. Pro Semester studieren zirka 20 Studenten dieses Neigungsfach. Es gilt dabei, den Studierenden ein Bewusstsein über ihr Hör¬verständnis zu vermitteln und den kreativen Umgang mit Geräuschen zu fördern. Dieses geschieht anhand von konkreten Projekten, die von den Studierenden selbstständig erarbeitet werden. Thema des vergan¬genen Semesters war beispielsweise die Analyse des Weißen Rauschens der Stadt. Das diffuse Geräusch sollte in seine Grundbausteine aufgeschlossen werden. Neben der akustischen Erkundung des Raumes galt es auch, diesen visuell darzustellen. So wurde ebenfalls mit der Kamera gearbeitet. Derzeit sind Studierende von Asmus Tietchens auch mit der Herstellung einer Langspielplatte befasst, die im WS 2006/07 als Produk¬tion der HAW Hamburg veröffentlicht werden soll.

    Kontakt: Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, Department Design, Asmus Tietchens, E-Mail asmus@tietchens.de


    Weitere Informationen:

    http://www.swr.de/swr2/hoerspiel/karl-sczuka-preis/archiv/2006/preiswerk.html
    http://www.swr2.de/sczuka
    http://www.haw-hamburg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Kunst / Design, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Musik / Theater, Sprache / Literatur, Tier / Land / Forst
    überregional
    Personalia, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     


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