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03.11.2006 09:45

Wie die Welt ins Bewusstsein gelangt, John-Dylan Haynes übernimmt Bernstein-Professur in Berlin

Margret Franke Bernstein Koordinationsstelle, Außenstelle des Forschungszentrums Jülich
Bernstein Centers for Computational Neuroscience

    Berlin, 02. November 2006. Dr. John-Dylan Haynes hat die Professur "Theorie und Analyse weiträumiger Hirnsignale" angetreten, die am Bernstein Center for Computational Neuroscience Berlin angesiedelt ist. Die Professur wird in den ersten fünf Jahren vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert und anschließend von der Charité weitergeführt. Im Bernstein Zentrum erforschen Wissenschaftler die neuronalen Grundlagen von Hirnleistungen. Einen entscheidenden Beitrag spielen dabei mathematische Modelle und moderne Verfahren der Analyse experimenteller Daten.

    "Wir sind noch weit davon entfernt, eine Maschine zu bauen, mit der man Gedanken lesen kann", sagt Haynes. Bildgebende Verfahren, mit denen die Aktivität des Gehirns dargestellt werden kann, erlauben aber schon heute, die Reaktion des Gehirns auf bestimmte Reize oder Veränderungen im Bewusstsein zu untersuchen. Die Methodik, mit der Daten aus diesen Verfahren analysiert werden, hat Haynes entschieden vorangetrieben. "Wir suchen räumlich verteilte Aktivierungsmuster, die für bestimmte mentale Zustände charakteristisch sind", so erklärt Haynes seinen Ansatz. "Wenn wir diese Aktivierungsmuster erfasst haben, lassen sich damit das Verhalten und Erleben einer Person allein aus ihrer Gehirnaktivität vorhersagen."

    Was geht im Gehirn vor, wenn wir etwas bewusst wahrnehmen oder wenn wir eine Handlung planen? Wie können die Gedanken einer Person aus ihrer Gehirnaktivität ausgelesen werden? Die Entschlüsselung des neuronalen Kodes mentaler Zustände wie Bewusstsein, Intension oder Aufmerksamkeit ist das Ziel von Haynes Forschungsarbeit. Daraus ergeben sich verschiedene Anwendungsmöglichkeiten in der Mensch-Technik Interaktion, so zum Beispiel bei der Steuerung von künstlichen Prothesen oder Computern mittels Hirnaktivität durch Patienten.

    Haynes hat Psychologie und Philosophie an der Universität Bremen studiert und am dortigen Institut für Psychologie und Kognitionsforschung über neuronale Korrelate des visuellen Bewusstseins promoviert. Nach Forschungsaufenthalten in Magdeburg, Plymouth und London (Großbritannien) gründete er im Jahr 2005 am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig eine eigene Arbeitsgruppe.

    Kontakt:

    Prof. Dr. John-Dylan Haynes
    Tel. 0177- 8019609
    haynes@bccn-berlin.de


    Weitere Informationen:

    http://www.bernstein-centers.de/
    http://www.bccn-berlin.de/-
    http://www.cbs.mpg.de/~haynes


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte, Personalia
    Deutsch


     

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