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03.11.2006 13:10

Wie wird Gewalt am Mitmenschen wahrgenommen?

Dr. Annette Tuffs Unternehmenskommunikation
Universitätsklinikum Heidelberg

    Heidelberger Traumaforscher starten anonyme Online-Befragung unter www.gewaltstudie.de

    Wie werden Gewalttaten an Mitmenschen wahrgenommen und bewertet? Eine anonyme Online-Befragung von Wissenschaftlern der Sektion Psychotraumatologie der Klinik für Psychosomatische und Allgemeine Klinische Medizin des Universitätsklinikums Heidelberg soll dabei helfen, den sozialen Kontext von Gewalttaten und ihre Folgen besser zu verstehen. Alle Interessenten - unabhängig davon, ob er sie sich jemals mit dem Thema Gewalt befasst haben oder in irgendeiner Form davon betroffen sind - sind aufgerufen, den Multiple-Choice-Fragebogen unter www.gewaltstudie.de auszufüllen.

    "Die Teilnehmer werden gebeten, ihre Wahrnehmungen zur einer fiktiven Gewalttat in der Nachbarschaft in Form des Fragebogens festzuhalten", erklärt Angelika Treibel, Psychologin der Sektion Psychotraumatologie in der Klinik für Psychosomatische und Allgemeine Klinische Medizin. "Die Befragung nimmt nur ca. zehn Minuten in Anspruch, doch kann damit jeder dazu beitragen, die Therapie und Beratung traumatisierter Gewaltopfer in Zukunft wirkungsvoller zu gestalten." Die Studie wird im Rahmen eines interdisziplinären Forschungsprojektes durchgeführt, das von der Dietmar-Hopp-Stiftung mit 65.000 Euro gefördert wird.

    Opfer einer Gewalttat zu werden, kann hoch belastend oder sogar traumatisierend sein. Je nach Trauma sind es etwa ein Viertel der Betroffenen, die das Erlebte ohne therapeutische Hilfe nicht verarbeiten können - etwa ein Prozent der Bevölkerung, so schätzen Experten, leiden an schweren psychischen Folgen akuter Traumen. Um die psychischen Folgen für das Opfer umfassend verstehen zu können, reicht es nicht aus, nur Tat und Opfer zu betrachten: Jede Gewalttat ist in einen sozialen Zusammenhang eingebettet, wird von den Mitmenschen unterschiedlich wahrgenommen und entsprechend behandelt.

    In der Studie der Sektion Psychotraumatologie untersucht ein Team unter Leitung von Professor Dr. Günter H. Seidler, wie in der Bevölkerung gewalttätige Übergriffe eingeschätzt und bewertet werden. Die Ergebnisse der Studie sollen dazu beitragen, die Situation von Gewaltopfern umfassender zu verstehen. Beteiligt sind auch das Kriminologische Institut (Professor Dr. Dieter Dölling und Privatdozent Dr. Dieter Hermann) sowie das Psychologische Institut (Professor Dr. Joachim Funke) der Universität Heidelberg.

    Wer sich darüber hinaus über das Thema Trauma und Gewalt informieren möchte, kann dies in der Online-Literaturdatenbank der Sektion Psychotraumatologie im Internet unter www.prometheus-trauma.de tun. Der Projektbericht der bereits 2004 abgeschlossenen Heidelberger Gewaltopferstudie HeiGOS, in deren Rahmen die Belastung von Gewaltopfern untersucht wurde, ist unter www.prometheus-trauma.de/PDF/Abschlussbericht_HeiGOS.pdf einzusehen. Die Seite www.opferforschung.de erklärt, warum die Opferforschung via Internet wichtig ist und verweist auf aktuelle Studien anderer Einrichtungen.

    Ansprechpartnerin:
    Dipl.-Psych. Angelika Treibel
    Sektion Psychotraumatologie
    Klinik für Psychosomatische und Allgemeine Klinische Medizin im
    Zentrum für Psychosoziale Medizin der Universitätsklinik Heidelberg
    Thibautstraße 2
    69115 Heidelberg
    Tel.: 06221 / 56 85 17
    E-Mail: angelika.treibel@med.uni-heidelberg.de

    Bei Rückfragen von Journalisten:
    Dr. Annette Tuffs
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Universitätsklinikums Heidelberg
    und der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg
    Im Neuenheimer Feld 672
    69120 Heidelberg
    Tel.: 06221 / 56 45 36
    Fax: 06221 / 56 45 44
    E-Mail: Annette_Tuffs@med.uni-heidelberg.de

    Diese Pressemitteilung ist auch online verfügbar unter
    http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/presse


    Weitere Informationen:

    http://www.gewaltstudie.de
    http://www.prometheus-trauma.de
    http://www.opferforschung.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Psychologie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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