Ehrenpromotion von Professor Helmut Werner am 7. November an der Universität Jena
Jena (06.11.06) Er gehört zu den wichtigsten Forscherpersönlichkeiten auf dem Gebiet der syntheseorientierten und mechanistischen metallorganischen Chemie, so lobt ein Kollege den Chemiker Prof. Dr. Dr. h. c. Helmut Werner. Der Experte für Metallorganik, der bis zu seiner Emeritierung in Würzburg gelehrt hat, stammt aus Thüringen, wo er 1934 in Mühlhausen geboren wurde. Jetzt wird das Lebenswerk des weltweit anerkannten Chemikers in seiner Heimat gewürdigt. Prof. Werner wird am 7. November die Ehrendoktorwürde von der Chemisch-Geowissenschaftlichen Fakultät der Universität Jena verliehen. Zum Festakt, der um 18.15 Uhr in der Universitäts-Aula (Fürstengraben 1) beginnt, ist die Öffentlichkeit herzlich eingeladen.
Helmut Werner ist der Ort seiner Auszeichnung wohl vertraut. An der Jenaer Universität studierte er von 1952 bis zum Diplom Chemie. Dann wechselte er an die Universität München, wo er am Lehrstuhl des späteren Nobelpreisträgers Ernst Otto Fischer promovierte. Von dort ging er in die USA, kehrte an die TU München zurück, wo er sich 1966 habilitierte. Es folgten Ordinariate in Zürich und Würzburg.
Doch immer, so konstatieren die Experten, war Werner gerade da, wo die wichtigen Entdeckungen in der Koordinationschemie gemacht wurden. Und so ist der Nestor der deutschen metallorganischen Chemie der Vater zahlreicher Entdeckungen, die den Fortschritt dieses chemischen Fachgebiets erst ermöglicht haben und ihn gleichzeitig maßgeblich förderten. Hervorzuheben sind die Synthesen der ersten Borazol-Übergangsmetallkomplexe, die Tripeldecker-Sandwichkomplexe sowie die Herstellung von Vinylkomplexen und der Metallcumulene, die untrennbar mit seinem Namen verbunden werden. Ein weiteres Hauptinteresse seiner Arbeit lag auf den elektronenreichen Koordinationsverbindungen: Werner untersuchte den Zusammenhang zwischen der Struktur dieser Komplexe und ihrer Reaktivität - was oftmals zur Entwicklung neuer Katalysatoren führte. Über 650 Publikationen hat Prof. Werner verfasst und dafür inzwischen zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen erhalten.
Doch die Ehrendoktorwürde der Friedrich-Schiller-Universität erhält er außer für seine wissenschaftliche Leistungen zusätzlich für seinen Einsatz zur Neustrukturierung der Chemie in Jena nach der Wende. Als Mitglied der Evaluationskommission in der Chemie war er maßgeblich daran beteiligt, die Struktur der Institute und der Fakultät behutsam, aber wirkungsvoll so neu zu ordnen, dass der heutige international hohe Stellenwert erreicht werden konnte. "Der zu Ehrende hat über Jahrzehnte nie den Kontakt zu seiner Alma Mater abbrechen lassen und sich stets mit ihr verbunden gezeigt und ihr die Treue gehalten", fasst es sein Jenaer Kollege Prof. Dr. Wolfgang Weigand zusammen.
Dafür und für sein wissenschaftliches Lebenswerk wird Helmut Werner am Dienstag die Ehrendoktorwürde der Friedrich-Schiller-Universität verliehen. Sein Festvortrag steht unter dem markanten Titel "Von Jena, vom Glück und von der Chemie".
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie
überregional
Personalia
Deutsch
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