Mechanische Verbindungstechniken sind in der blechverarbeitenden Industrie mittlerweile weit verbreitet. Mit ihnen lassen sich unterschiedliche Werkstoffe fügen und der Oberflächenschutz bleibt erhalten. Ein neues Verfahren ist das Taumelclinchen.
Blechverbindungen, die besonders starken Belastungen ausgesetzt sind, werden bislang hauptsächlich punktgeschweißt. Die schnelle Weiterentwicklung der kostengünstigen und prozesstechnisch überlegenen mechanischen Verbindungstechnik ermöglicht es immer mehr, in Bereiche vorzudringen, die bisher dem Punktschweißen vorbehalten waren. Das wichtigste Verfahren der modernen mechanischen Verbindungstechnik ist das Durchsetzfügen. Eine Weiterentwicklung dieses Verfahrens hat das Fraunhofer IPA nun zum Patent angemeldet: das Taumelclinchen.
Bei diesem Fügeverfahren überlagert eine taumelnde Stempelbewegung den linearen Pressvorgang. Die Fügekräfte lassen sich damit gegenüber dem Durchsetzfügen um bis zu 90 Prozent reduzieren
- bei gleich guten und besseren Verbindungsqualitäten. Das Taumelclinchen kann bei allen bisherigen Anwendungsbereichen des Durchsetzfügens in der blechverarbeitenden Industrie eingesetzt werden. Anders als beim Punktschweißen lassen sich hiermit Blechdickenschwankungen problemlos kompensieren. Auch das Fügen von unterschiedlichen Blechdicken, beschichteten Blechwerkstoffen und unterschiedlichen Blechwerkstoffen ist möglich. Eine spezielle Vor- oder Nachbehandlung der Oberflächen der Fügeteile ist nicht erforderlich. Es findet auch keine thermische Beeinflussung der Fügezone durch giftige Gase oder Dämpfe statt. Die Qualität lässt sich zerstörungsfrei kontrollieren.
Darüber hinaus eröffnen sich aufgrund der reduzierten Fügekräfte beim Taumelclinchen neue Anwendungsgebiete für die mechanische Verbindungstechnik. Große Bauteile wie Automobilkarosserien, die mit weit ausladenden Zangen bislang nur geschweißt werden konnten, lassen sich nun auch clinchen. Selbst höherfeste und dicke Blechpaarungen stellen kein Problem für das neue Verfahren dar.
Das neue Verfahren wurde der Öffentlichkeit erstmals auf der Fachmesse für »Verbindungs- und Schweißtechnik 2000« vorgestellt: 15. bis 18. Februar in Stuttgart, Halle 4, Stand 104
Ihr Ansprechpartner für weitere Informationen:
Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA
Dr.-Ing. Johannes Wößner
Telefon: 0711/970-1585, Telefax: 0711/970-1006, E-Mail: jfw@ipa.fhg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Maschinenbau
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).