Universität Jena initiiert Gründung der Arbeitsgemeinschaft "Material innovativ Thüringen"
Jena (07.11.06) Werkstoffe und Materialien bestimmen nicht nur Aussehen und Form von Alltagsgegenständen oder Industrieprodukten. "Das Material und insbesondere seine Oberfläche beeinflussen auch ganz entscheidend ihre funktionellen Eigenschaften", sagt Prof. Dr. Christian Rüssel von der Friedrich-Schiller-Universität Jena. "Mit steigenden Anforderungen an neue Produkte wächst folglich auch der Bedarf an innovativen Materialien", so der Direktor des Instituts für Glaschemie (Otto-Schott-Institut) weiter.
Bei der Herstellung und Entwicklung neuartiger Werkstoffe gibt es in Thüringen bereits eine lange Tradition. Heute arbeitet jeder dritte Industriebeschäftigte des Freistaates in einem Unternehmen des wachsenden Sektors der Materialherstellung oder -verarbeitung. Dies umfasst vor allem die Fertigung von Glas und Glaskeramiken, aber auch die Metall- oder Kunststoffverarbeitung. "Dabei zwingen die zunehmende Komplexität der Produkt- und Verfahrensentwicklung und die immer kürzer werdenden Innovationszyklen gerade kleine und mittelständische Unternehmen dazu, Verbünde mit anderen Partnern einzugehen, um wettbewerbsfähig zu bleiben", so Prof. Rüssel. Neben Unternehmen aus der Wirtschaft spielen dabei vor allem Forschungseinrichtungen wie die Universität Jena als Ideengeber und Entwicklungspartner eine wichtige Rolle.
Um Wirtschaft und Wissenschaft auf dem Gebiet der Werkstoffentwicklung und -verarbeitung in Thüringen zukünftig noch enger miteinander zu verzahnen, wollen die Jenaer Universität und die "THÜRINGEN innovativ GmbH" Anfang des kommenden Jahres eine gemeinsame Arbeitsgemeinschaft "Material innovativ Thüringen" gründen. "Aufgabe dieser Arbeitsgruppe wird es sein, die Thüringer Kompetenzen im Querschnittsfeld ,Materialien' zu bündeln", erläutert Prof. Rüssel, der der wissenschaftliche Sprecher der Arbeitsgemeinschaft sein wird. Dies umfasse beispielsweise die Initiierung und Unterstützung von Partnerschaften, das Einwerben von Drittmitteln oder die Zusammenlegung von Geräten und Know-how zum gegenseitigen Nutzen. Damit, so das Ziel der Initiatoren, soll die Wettbewerbsfähigkeit der Thüringer Unternehmen in diesem Sektor verbessert und dadurch bestehende Arbeitsplätze gesichert und neue geschaffen werden.
Um die geplante Arbeitsgruppe möglichst vielen Forschungseinrichtungen und Unternehmen vorzustellen und diese zu einer aktiven Mitarbeit anzuregen, veranstalten die Initiatoren am Mittwoch, den 8. November, einen Auftakt-Workshop zum Thema "Materialien - Innovationspotenziale für Thüringen" in Jena.
Kontakt:
Prof. Dr. Christian Rüssel
Institut für Glaschemie der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Fraunhoferstraße 6, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 948500
E-Mail: ccr[at]rz.uni-jena.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Werkstoffwissenschaften, Wirtschaft
regional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
Deutsch
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