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08.11.2006 11:01

Wie sehen die neuronalen Grundlagen unseres Bewusstseins aus?

Dr. Thomas Nesseler Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN)

    Noch zwei Wochen bis zum DGPPN-Kongress 2006

    DGPPN-Kongress fragt nach dem Zusammenhang von Subjektivität und Hirnentwicklung beim Menschen

    Der Themenschwerpunkt "Subjektivität und Hirnentwicklung" steht im Mittelpunkt der diesjährigen Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN), die von Mittwoch, den 22. November, bis Samstag, den 25. November 2006, in Berlin stattfindet. Im Rahmen des Hauptsymposiums "Neuronale Grundlagen der Subjektivität" am Mittwoch, den 22. November 2006, von 10.30 bis 12 Uhr im ICC Berlin, beschäftigen die Kongressteilnehmerinnen und -teilnehmer sich daher mit aktuellen Forschungsfragen. Unter anderem diskutieren sie über die neuronalen Grundlagen der Empathie oder darüber, wie man Bewusstseinszustände aus der Hirnaktivität ableiten kann.

    Israelische Neurobiologen am Weizmann Institut of Science in Rehovot hatten zuletzt mit Hilfe der funktionellen Magnetresonanztomographie herausgefunden, dass die Hirnregionen, die für die Selbstwahrnehmung zuständig sind, bei Sinneswahrnehmungen nicht notwendigerweise mitbeteiligt sein müssen und sogar von diesen unterdrückt werden können. In ihrer Studie konnten die Wissenschaftler zeigen, dass die Hirnregionen für Selbstwahrnehmung bei besonders anspruchsvollen sensorischen Aufgaben inaktiv werden. So wird die allgemeine Redensart "selbstvergessen an etwas arbeiten" nun neurophysiologisch untermauert, erklären die Forscher.

    Inzwischen geht man davon aus, dass es Wechselbeziehungen zwischen den kortikalen Hirnregionen, die Sinneswahrnehmungen verarbeiten, und den selbstreflektierenden Hirnregionen gibt. Paradoxerweise haben Menschen während starken Sinneseindrücken - etwa, wenn sie einen spannenden Kinofilm betrachten, oder bei anspruchvollen sensorischen Tätigkeiten - den subjektiven Eindruck, "sich selbst zu vergessen". Als Erklärung dient die These, dass die Selbstwahrnehmung ein automatischer, unbewusster Vorgang sei, der folglich für ein Individuum nicht direkt zugänglich ist. Mit der Einführung der funktionellen Darstellung des Gehirns konnte man dieser Frage nun experimentell nachgehen. Mittlerweile liegen viele detaillierte Daten über jene Gehirnregionen vor, die für unsere Sinneswahrnehmungen bzw. für die Selbstwahrnehmung zuständig sind. Allerdings ist bisher noch wenig über mögliche Wechselwirkungen bekannt. Auch inwieweit selbstreflektierende Prozesse eine einzelne Einheit oder eine Gruppe von schwach verbundenen Funktionseinheiten im Gehirn in Anspruch nehmen, ist noch zu klären. Bisher scheinen alle diese Prozesse sich aber auf bestimmte Hirnstrukturen zu beschränken.

    Quelle: Goldberg II, Harel M, Malach R.: When the brain loses its self: prefrontal inactivation during sensorimotor processing. Neuron 2006 Apr 20;50(2):329-39.

    Bitte beachten: Anmeldung zu den Presseveranstaltungen bitte bis Montag, den 14. November 2006!

    Mehr Infos unter:
    http://www.dgppn.de/kongresse/2006berlin/pm_kongress_vorfeld/pm_kongress_vorfeld...


    Weitere Informationen:

    http://www.dgppn.de/kongresse/2006berlin/pm_kongress_vorfeld/pm_kongress_vorfeld...


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Informationstechnik, Medizin, Psychologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     


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