Internationale Konferenz: Erfolgsfaktoren von Mikro- und Kleinunternehmen in Afrika
Bei einer international besetzten Konferenz über "Erfolgsfaktoren von Mikro- und Kleinunternehmen in Afrika" bringen Experten aus Europa, Afrika, und den USA ihre Erfahrungen und neueren Erkenntnisse aus Wissenschaft und Praxis ein. Die Konferenz findet am 24. und 25. Februar in den Räumen der Dresdner Bank (Frankfurter Str. 4, Gießen) statt und wird organisiert von Prof. Dr. Michael Frese, Universität Gießen, und Prof. Dr. Christian Friedrich, Fachhochschule Wiesbaden, Abteilung Gießen. Fachleute aus Universitäten, der Deutschen Ausgleichsbank, der Weltbank, der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit, der "International Labor Organization" und der Kreditanstalt für Wiederaufbau referieren und diskutieren über psychologische, kulturelle und ökonomische Erfolgsfaktoren.
Ziel der Veranstaltung ist eine Neuorientierung in Forschung und Praxis: Nach den neuesten Forschungsergebnissen muss die Dominanz ökonomischer Faktoren bei der Existenzgründung und bei Kleinunternehmen in Frage gestellt werden. Noch wichtigere Erfolgsfaktoren sind psychologischer und kultureller Natur.
Wichtigste Forschungserkenntnisse:
· Es besteht zunehmend Einigkeit darin, dass selbst sehr kleine Unternehmen sowohl in den entwickelten westlichen als auch in Entwicklungsländern Arbeitsplätze schaffen und gerade in der Anfangszeit sehr schnell wachsen. Deutsche Untersuchungen (z.B. der Ausgleichsbank) zeigen, dass kleine Unternehmer in kurzer Frist durchschnittlich acht Personen beschäftigen und somit einen erheblichen Beitrag zur Reduzierung der Arbeitslosigkeit weltweit leisten.
· Erfolgreich sind vor allem solche Unternehmer, die planen und proaktiv sind. Erfolglos sind diejenigen Unternehmer, die psychologisch gesehen reaktiv vorgehen. Die reaktiven Unternehmer warten ab, verlassen sich im wesentlichen auf andere (z.B. Berater) und imitieren andere Unternehmer. Sie sind deshalb immer "zu spät dran", können Märkte nicht beeinflussen und sind deshalb weniger erfolgreich und gehen häufiger in Konkurs. Die planenden und proaktiven Unternehmer zeichnen sich durch genaues Nachdenken über ihre Ziele, deren planvolles Umsetzen und eine aktive Einflußnahme auf relevante Marktbedingungen aus. Sie denken auch über potentielle Probleme mehr nach, überlegen schon vorher, wie sie auf Unvorhergesehenes reagieren können und sind deswegen erfolgreich und ihre Unternehmen überleben unter widrigen Bedingungen besser. Man darf nicht in die alten Fehler verfallen anzunehmen, dass Planen nur bedeute, einen genauen Gründungsplan auszuarbeiten, sondern es geht um das tägliche Planen der eigenen Aktivitäten.
· Ein ebenso wichtiger Erfolgsfaktor ist unternehmerische Orientierung, d.h. innovatives, unabhängiges, konkurrenzorientiertes, leistungsorientiertes Denken. Unternehmer mit hoher unternehmerischer Orientierung zeigen mehr Initiative, lassen nicht so schnell locker und sind aufgeschlossen gegenüber Neuem. Deshalb sind sie erfolgreicher.
· Hohe Intelligenz ist ebenfalls ein wichtiger Erfolgsfaktor. Hoch intelligente Unternehmer planen besser, sind aktiver und sind deshalb erfolgreicher.
· Für die Praxis ergibt sich daraus, dass die psychologischen Faktoren in Zukunft deutlich mehr betont werden müssen, als das bisher in der ökonomie-zentrierten Sichtweise der Fall war. Das bedeutet z.B. für Banken, die Gelder für Existenzgründer bereitstellen, dass sie in Zukunft ein wesentlich besseres Instrumentarium zur Verfügung haben, potentiell erfolgreiche Unternehmer schon frühzeitig auswählen und trainieren zu können. Solche Instrumente werden an den Professuren von Prof. Frese, Psychologie, und Prof. Friedrich zur Zeit entwickelt.
Kontaktadresse:
Prof. Dr. Michael Frese
Professur für Arbeits- und Organisationspsychologie
Otto-Behaghel-Straße 10, Haus F1
35394 Gießen
Tel.: 0641/99-26220
e-mail: Michael.Frese@psychol.uni-giessen.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Psychologie, Wirtschaft
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).