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09.11.2006 09:35

Die verzehrende Kraft des Geldes

Jens Panse Pressestelle
Universität Erfurt

    Fortsetzung der Ringvorlesung von Universität und Fachochschule am Dienstag (14.11.2006)

    Mit Prof. Dr. Hans-Christoph Binswanger ist am Dienstag (14. November) ein Experte aus dem Steuerparadies und Finanzland Schweiz Gast der Ringvorlesung. Er wird um 18.00 Uhr im Erfurter Rathausfestsaal unter dem Titel "Der Mythos von Erysichthon. Die verzehrende Kraft des Geldes" vortragen.

    Die Wirtschaft habe eine Dynamik entwickelt, die zu einer steten Neuorientierung der ganzen Gesellschaft zwinge, so der renommierte Ökonom aus St. Gallen. Die Gesellschaft sei daher veranlasst, mit allen ihr zur Verfügung stehenden Interpretationsweisen die Dynamik der Wirtschaft zu deuten. "Dabei ist eine solche Deutung nie nur Beschreibung, sondern immer auch Wegweisung". Diese Dynamik hängt eng mit der Erfindung des Geldes und dem Beginn der Münzprägung zusammen. Die ersten Gold- und Silbermünzen wurden im kleinasiatisch-griechischen Raum im 7. Jahrhundert v. Chr. geprägt. Das Geld wurde schon damals zum universellen Inbegriff des Reichtums, geeignet, alle geographischen und gesellschaftlichen Grenzen zu sprengen. In den kleinasiatisch-griechischen Mythen finden sich die ersten Ansätze zur Interpretation der Umbrüche, welche die Dynamik der Wirtschaft zur Folge hat. "Gerade weil die Entwicklung noch im Anfangsstadium war, wurde das Neue besonders deutlich gesehen. In der plastischen Gestalt des Mythos vom Königssohn Erysichthon aus Dotien in Griechenland ist die erste kritische Interpretation dieser Entwicklung besonders eindrucksvoll", begründet Binswanger seinen Ansatz.
    Hans Christoph Binswanger lehrte von 1969 bis zu seiner Emeritierung 1994 als ordentlicher Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität St. Gallen. Von 1967 bis 1992 war er zudem Direktor der Forschungsgemeinschaft für Nationalökonomie, seit 1980 geschäftsführend. Von 1992 bis 1995 wirkte er als Direktor des neu gegründeten Instituts für Wirtschaft und Ökologie.

    Das Thema Geld im weiteren Sinne steht im Zentrum der gemeinsamen öffentlichen Ringvorlesung von Universität und Fachhochschule Erfurt im Wintersemester 2006/07. Wie stets bei dieser inzwischen zur Tradition gewordenen Veranstaltungsreihe wurden namhafte Praktiker und Wissenschaftler gewonnen, um unterschiedliche Facetten dieses unerschöpflichen Themas beleuchten zu können. Das Spektrum der Themen reicht von der Geschichte des Geldes, dem Verhältnis von Geld und Religion über den heutigen "Finanzmarkt-Kapitalismus" bis hin zu der Frage nach den Folgen der Einführung des Euro im europäischen Wirtschaftsraum und andere Fragen der Finanz- und Geldpolitik. Wie stets wendet sich die Reihe nicht nur an Studierende, sondern an ein breiteres städtisches Publikum, das die aufgelockerte akademische Rede nicht scheut.

    Die mit Unterstützung der Sparkassenfinanzgruppe, der Stadtverwaltung Erfurt und der Universitätsgesellschaft Erfurt e.V. veranstaltete und von der Thüringer Allgemeine präsentierte populäre Reihe bietet jeweils dienstags (Beginn 18.00 Uhr im Rathausfestsaal) in insgesamt 12 Veranstaltungen Vorträge ausgewiesener Experten. Den Abschlussvortrag hält der ehemalige Bundesbankpräsident Prof. Hans Tietmeyer.

    Nächster Termin in der Reihe:
    21.11.2006, 18.00 Uhr, Rathausfestsaal, Prof. Dr. Wolf Wagner (FH Erfurt): "Geldfetischismus"


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-erfurt.de/presse/veranstaltungen/ringvorlesung/


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik, Recht, Wirtschaft
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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