Wenn Schüler an die Fachhochschulen und Universitäten wechseln, haben sie häufig nicht die ausreichenden Mathe-Kenntnisse. Künftig können sie deshalb einen "Mathe-Führerschein" der FH Dortmund erwerben. Hinter der kürzlich veröffentlichten Webseite des Mathe-Führerscheins http://cos.iuk.fh-dortmund.de:8080/ verbirgt sich ein interaktives E-Learning-Programm, mit dem jeder Schüler eigenständig und problemorientiert seine Wissenslücken aufarbeiten kann. Der Mathe-Führerschein basiert auf einer Version der web-basierten Mathematik-Lernumgebung ActiveMath, die von der Universität des Saarlandes, dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Saarbrücken und der Fachhochschule Dortmund entwickelt wurde. Teilfinanziert wurde das Projekt von ThinkIng, einer Initiative, die vom Gesamtverband der Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektroindustrie (Gesamtmetall), vom VDMA, VDE, VDI und VDA getragen wird.
Wer Mathe-Aufgaben nicht versteht, hätte gern einen Tutor, der mit Rat zur Seite steht. Neue E-Learning-Systeme bieten dies auf virtuelle Weise: Der Lernende kann Übungsaufgaben am Computer selbständig bearbeiten und erhält von dem System Rückmeldungen. Der "Mathe-Führerschein" ist dafür in drei Blöcke unterteilt: Unter den "Anwendungen" findet der Lernende komplexe Fragestellungen, die mit mathematischen Kenntnissen bearbeitet werden können. Er kann zum Beispiel modellieren und berechnen, wie man Bäume zuschneidet, wie ein Verkehrsstau entsteht oder wie man bei der Aktmalerei die Proportionen eines Körpers richtig berechnet.
In der Rubrik "Probleme" können dazugehörige mathematische Fragestellungen bearbeitet werden. Für einen Radfahrer muss man etwa berechnen, welcher Berg steiler ist oder man soll für eine Party berechnen, wie man die Cocktails passend mischt, ohne dass von einem Getränk zu viel übrig bleibt. Im Bereich "Fertigkeiten" kann der Schüler die entsprechenden Mathematikaufgaben lösen, die seine Kenntnisse zu Brüchen, Gleichungen, Funktionen, Ableitungen und Integralen überprüfen, und er erfährt dort, ob er richtig liegt. Außerdem enthält der Mathe-Führerschein eine Bibliothek mit Erläuterungen und Beispielen, die auf verschiedene Weise dargestellt werden, nämlich sprachlich, grafisch, mit Zahlen und mit Formeln. Jeder Nutzer kann dadurch nach seiner eigenen Methode die Probleme erfassen. Abschließend kann er sich dann mehreren Tests stellen, die das gesamte vermittelte Wissen prüfen.
Der Mathe-Führerschein soll künftig vor allem für so genannte "adaptive Brückenkurse" für Studienanfänger weiterentwickelt werden, die eine unterschiedliche Schulausbildung erhalten haben und mit unterschiedlichen Voraussetzungen starten. In adaptiven Brückenkursen werden - angepasst an die gewählte Studienrichtung - noch vor dem Studium Mathematik-Kenntnisse vermittelt, die sich künftige Studierende der Informatik, Ingenieurwissenschaften oder Betriebswirtschaft in der Schule nicht oder nicht ausgerichtet auf die Probleme ihrer Studienrichtung erarbeiten konnten und dies angepasst an das jeweilige Vorwissen der Studierwilligen. Die Wissenschaftler an der Universität des Saarlandes und dem DFKI suchen für den Einsatz dieser adaptiven Brückenkurse noch weitere interessierte Hochschulen und Sponsoren.
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PD. Dr. Erica Melis
Deutsches Forschungsinstitut für Künstliche Intelligenz GmbH (DFKI)
und Universität des Saarlandes
Tel: +49 (0)681 302 4629/5276
Fax: +49 (0)681 302 2235
E-Mail: Erica.Melis@dfki.de oder winter@dfki.de
Friederike Meyer zu Tittingdorf
Kompetenzzentrum Informatik an der Universität des Saarlandes
Tel. 0681/302-58099
Email: presse@cs.uni-sb.de
http://cos.iuk.fh-dortmund.de:8080/
http://www.activemath.org/
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Informationstechnik, Mathematik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Pädagogik / Bildung, Physik / Astronomie
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Studium und Lehre
Deutsch
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