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10.11.2006 09:44

Europäischer Doktorhut aus Jena

Dr. Ute Schönfelder Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Die Vietnamesin Nguyen Anh Thy forscht als Austausch-Doktorandin an der Universität Jena

    Jena (10.11.06) Salben, Crèmes oder Lotionen zum Auftragen auf die Haut dienen nicht nur der Hautpflege. Immer häufiger werden so auch Wirkstoffe etwa zur Behandlung von Hautkrankheiten verabreicht. Doch wie tief dringen die enthaltenen Inhaltsstoffe überhaupt in die Haut ein? Um dies zu untersuchen, nutzen Pharmazeuten weltweit verschiedenste Modellsysteme. Das sind beispielsweise isolierte Stücke menschlicher oder Schweinehaut. "Außerdem lassen sich Hautzellen auch kultivieren und so ,künstliche' Haut züchten", weiß Nguyen Anh Thy. Die junge Pharmazeutin von der Universität Lyon hat gerade einen einjährigen Forschungsaufenthalt als Austauschdoktorandin am Lehrstuhl für Pharmazeutische Technologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena angetreten. Hier will die 27-Jährige untersuchen, wie sich die Eigenschaften dieser unterschiedlichen Hautmodelle unterscheiden und welche Auswirkungen das auf ihre Verwendbarkeit in der Forschung hat.

    Nguyen Anh Thy ist bereits die dritte Pharmazie-Doktorandin, die derzeit am Institut für Pharmazie der Jenaer Universität ein Austausch-Jahr absolviert. Möglich macht ihr das ein Stipendium des Pharmazie-Netzwerkes GALENOS. Dieser Zusammenschluss von pharmazeutischen Hochschul-Instituten aus ganz Europa hat 2004 ein Modell zur Qualifizierung junger Nachwuchswissenschaftler ins Leben gerufen, die auf dem Gebiet der Drug-Delivery-Forschung promovieren. Der Lehrstuhl für Pharmazeutische Technologie der Universität Jena ist dabei eine von insgesamt zwölf Partner-Institutionen, an denen junge Absolventen den "Euro-PhD" - den europäischen Doktorhut - erwerben können.

    Die Europäische Union, die das Euro-PhD-Programm mit insgesamt 1,7 Millionen Euro finanziert, versucht damit speziell motivierten Nachwuchswissenschaftlern aus der Pharmazie die Möglichkeit zu geben, Auslandserfahrungen zu sammeln. "Bisher war es unter Pharmazie-Absolventen eher unüblich, ins Ausland zu gehen", weiß Prof. Dr. Alfred Fahr, Inhaber des Lehrstuhls für Pharmazeutische Technologie der Jenaer Universität, der die Forschungsarbeit von Nguyen Anh Thy betreut. Das liege vor allem an den ganz unterschiedlichen Rechtsgrundlagen, die die Arbeit der Apotheker in den einzelnen europäischen Ländern regeln.

    Dank des Euro-PhD-Programms forschen bisher schon 31 junge Pharmazeuten an einer europäischen Austausch-Universität. Auch Absolventen des Lehrstuhls für Pharmazeutische Technologie der Jenaer Universität waren als Austausch-Doktoranden an verschiedenen europäischen Unis zu Gast, etwa im britischen Cardiff oder in Kuopio in Finnland. Das Programm, das die Doktoranden während ihres einjährigen Forschungsaufenthaltes zu absolvieren haben, ist dicht gepackt: Neben der Forschungsarbeit, aus der mindestens eine wissenschaftliche Publikation hervorgehen soll, müssen sie mindestens zwei mehrwöchige Kurse absolvieren, in denen neben Vorträgen und Präsentationen auch Laborarbeit auf dem Programm steht.

    Für Nguyen Anh Thy hat sich der Wechsel an die Saale bereits jetzt gelohnt. "Jena ist eine ideale Stadt zum Leben und Arbeiten", so der erste Eindruck der aus Ho-Chi-Minh-Stadt stammenden Vietnamesin. Außerdem habe sie hier eine gute Laborausstattung und Betreuung vorgefunden. "Ich kann hier viel lernen und meine Berufserfahrung bereichern", ist sie sich sicher.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Alfred Fahr
    Institut für Pharmazie der Friedrich-Schiller-Universität Jena
    Lessingstr. 8, 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 949900
    E-Mail: alfred.fahr[at]uni-jena.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    regional
    Personalia
    Deutsch


     

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