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10.11.2006 11:30

Ein altes Medium in neuer Inszenierung - Trierer Sonderforschungsbereich und Luxemburger Cinémathèque veranstalten Laterna-Magica-Vorführung

Heidi Neyses M. A. Kommunikation & Marketing
Universität Trier

    Am 18. November ab 20.00 Uhr bietet sich in der Cinémathèque municipale in Luxemburg die Gelegenheit, ein weitgehend in Vergessenheit geratenes Medium in einer Neuinszenierung zu erleben. Die Projektionstheater "Illuminago" und "Professor Heard's Magic Lantern Shows" führen Laterna-magica-Bilder auf, die gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Großbritannien produziert worden sind. Detailgenau restauriert und auf den Originalgeräten vorgeführt, erzählen sie Geschichten, die schon das zeitgenössische Publikum unterhielten und faszinierten. Musikalisch begleitet wird die Präsentation von Rozana Weidmann (Klavier, musikalische Leitung) und Ute Klug (Violine).

    Unter dem Motto "The Better Land - Sehnsucht nach einer anderen Welt" werden Geschichten von Menschen erzählt, die ihren elenden Lebenssituationen entfliehen, sei es durch Auswanderung, die Hilfe von anderen - oder durch den Tod. Ende des 19. Jahrhunderts setzten Wohltätigkeitsorganisationen diese Bilderserien im Rahmen der Armenfürsorge ein: Die anrührenden und Mitleid erregenden Geschichten von Menschen in Not sollten das Publikum zum Spenden anregen. So wird etwa in der Bilderfolge "Ora pro nobis" die Geschichte eines Waisenmädchens erzählt, das im Schnee erfriert, weil sich seine Mitmenschen nicht an seinem Elend stören. Manche Bilderserien sollten jedoch auch in erzieherischer Absicht das Publikum vor den Folgen des "Dämons" Alkohols warnen, der seine Opfer ins Elend hinabzog. Obgleich es sich also um ernste Themen zu handeln scheint, unterhalten die Inszenierungen mit prächtig kolorierten Bildern und spektakulären Effekten, die schon das zeitgenössische Publikum in ihren Bann zogen.

    Die Inszenierung entstand im Rahmen des medienwissenschaftlichen Forschungsprojekts "Der Einsatz visueller Medien in der Armenfürsorge um 1900" innerhalb des Sonderforschungsbereichs 600 "Fremdheit und Armut" (SFB 600) an der Universität Trier. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des SFB 600 untersuchen, wie Gesellschaften von der Antike bis zur Gegenwart mit Fremden und Armen umgegangen sind. Dem Forschungsverbund an der Universität Trier gehören 17 Teilprojekte aus verschiedenen Fächern der Geistes- und Sozialwissenschaften an.
    Mit der Projektionstheater-Performance werden Forschungsergebnisse des SFB zur Geschichte der Armenfürsorge und der Repräsentation von Armen einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt.

    Für weitere Aufführungen des Programms "The Better Land - Sehnsucht nach einer anderen Welt" kann Kontakt mit den Veranstaltern aufgenommen werden. Die jeweilige Programmfolge wird an den konkreten Gegebenheiten ausgerichtet. Geschichtliche Hintergrundinformationen können Historikerinnen und Historiker des SFB in Vorträgen zur Geschichte der Armut und Armenfürsorge vermitteln.
    Nähere Informationen zur Performance befinden sich auf der Homepage des SFB 600 (http://www.sfb600.uni-trier.de) und der Cinémathèque municipale (http://www.vdl.lu/Laterna_Magica__The_Better_Land.html).


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Kunst / Design, Musik / Theater
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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