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25.02.2000 13:45

Neue Arbeitsstrukturen in Deutschland

Claudia Braczko Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Institut Arbeit und Technik

    Institut Arbeit und Technik untersuchte Entwicklung und Verbreitung von Gruppenarbeit - Möglichkeiten von Partizipation, Kooperation und Autonomie in der Arbeitsorganisation

    Der Anteil der Beschäftigten in Gruppenarbeit hat in den letzten Jahren in Deutschland deutlich zugenommen. Waren es 1993 erst 6,9 Prozent aller Beschäftigten, die in dieser Arbeitsform tätig waren, stieg die Zahl bis heute auf fast 12 Prozent. Das geht aus Untersuchungen zur Strukturberichterstattung des Instituts Arbeit und Technik (IAT/Gelsenkirchen) hervor, deren Ergebnisse jetzt in Buchform vorliegen.

    Viele Anzeichen deuten darauf hin, dass es sich bei dieser Entwicklung um einen kontinuierlichen Anstieg der Gruppenarbeit handelt, der sich zumindest in den nächsten Jahren auch noch weiter fortsetzen wird. Die Vermutung allerdings, dass in einer wachsenden Zahl von Betrieben organisatorische Modernisierungsprozesse mit mehr Mitarbeiterbeteiligung Raum greifen, muss relativiert werden, da Gruppenarbeit in sehr unterschiedlichen Ausformungen praktiziert wird.

    Vor allem die teilautonome Gruppenarbeit, bei der die Beschäftigten nicht nur zusammen, sondern auch in hohem Maße unabhängig und eigenverantwortlich arbeiten, bleibt mit 3,2 Prozent der Beschäftigten die große Ausnahme, stellten die IAT-Wissenschaftler fest. Die Zuwachsraten für diesen Typ der Gruppenarbeit sind weit unterdurchschnittlich. Demgegenüber stehen Gruppenarbeiter, die sich zwar wechselseitig vertreten und kontrollieren sollen, die sonst aber im Arbeitsprozess nicht viel zu melden haben. Dadurch werden sicherlich solche Potentiale von Gruppenarbeit genutzt, die eine Erhöhung der Flexibilität des Arbeitskräfteeinsatzes ermöglichen. Weitergehende Chancen dieser Arbeitsform - auch zur Erhöhung der Produktivität - werden aber verschenkt, die Beschäftigten profitieren selbst nur wenig von diesen Formen der Gruppenarbeit.

    Die Untersuchung basiert auf einer repräsentativen Befragung von 3304 Beschäftigten in Deutschland. Das Konzept der Gruppenarbeit sieht vor, dass durch die Mobilisierung menschlicher Ressourcen Produktivität und Flexibilität erhöht und die Arbeitssituation der Beschäftigten verbessert werden können.

    Die Ergebnisse der Befragung wurden deshalb nicht nur quantitativ, sondern auch unter qualitativen Aspekten ausgewertet. Jürgen Nordhause-Janz und Ulrich Pekruhl untersuchen Strukturen und Verbreitung kooperativ-partizipativer Arbeitsformen und Gruppenarbeit in Deutschland in den letzten Jahren und geben einen Überblick über das Vorgehen der gesamten Untersuchung. Elke Lüders und Marianne Resch gehen der Frage nach, ob und wie Frauen in kooperative Arbeitsstrukturen und Gruppenarbeit einbezogen werden und welche Chancen sich daraus ergeben (könnten). Andreas Born befasst sich mit der Arbeitsorganisation im Dienstleistungssektor und vergleicht hier private und öffentliche Organisationen. Alexandra Wagner zeigt die Probleme von Arbeitszeitregelungen bei Gruppenarbeit auf - "Zeitautonomie oder Scheinautonomie?". Ulrich Pekruhl fragt schließlich: "Macht Gruppenarbeit glücklich?" und untersucht die Arbeitszufriedenheit der Beschäftigten.

    Jürgen Nordhause-Janz / Ulrich Pekruhl (Hrsg.): Arbeiten in neuen Strukturen? - Partizipation, Autonomie und Gruppenarbeit in Deutschland, Arbeit und Technik Band 15, Rainer Hampp Verlag, München und Mehring 2000, ISBN 3-87988-435-8

    Für weitere Fragen stehen Ihnen zur Verfügung:
    Ulrich Pekruhl, Durchwahl: 0209 / 1707-226
    Jürgen Nordhause-Janz, Durchwahl: 0209 / 1707-118


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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