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10.11.2006 16:04

Fachbereich Medizin der Universität Frankfurt vergibt Preise für exzellente Lehre

Ricarda Wessinghage Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt a. M.

    Jury würdigt beim Dies academicus vor allem evidenzbasierte, interaktive und praxisnahe Lehrkonzepte. Das Preisgeld von insgesamt 50.000 Euro fließt wieder in die Lehre

    "Innovation ist unser wichtigster Rohstoff." Dieses Zitat des Bundespräsidenten Horst Köhler anlässlich eines deutschen Wissenschaftspreises nimmt auch der Fachbereich Medizin der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main sehr ernst und hat mit dem Preis für gute Lehre ein Anerkennungssystem für besondere Leistungen in diesem Bereich etabliert. Nunmehr zum zweiten Mal wurde gestern der "Preis des Fachbereichs für exzellente Lehre" im Rahmen des Dies academicus des Fachbereichs Medizin vergeben, der sich an sämtliche medizinische Abteilungen richtet.

    Die Preisträger konnten wichtige Impulse zur Optimierung des Frankfurter Medizinstudiums geben. Ein attraktives Preisgeld von insgesamt 50.000 Euro ist mit den Preisen verbunden, das jedoch wieder in Lehrprojekte der Preisträger zurückfließen muss. Von den Mitgliedern des Fachbereichs wurden in diesem Jahr 17 Lehrende für den Preis vorgeschlagen, von denen elf ein ausführliches Portfolio zur Beurteilung ihrer Lehre eingereicht haben. Die Jury hat anhand eines umfangreichen Kriterienkataloges die diesjährigen Preisträger ermittelt. Die Preise wurden feierlich durch den Studiendekan, Professor Dr. Nürnberger, überreicht.

    Den ersten Preis erhielten Professor Dr. Thomas Klingebiel und Dr. Boris Wittekindt aus dem Zentrum der Kinderheilkunde in Würdigung ihrer Verdienste um eine vollkommen neue Gestaltung der Lehre in der Kinderheilkunde. Dank deren Innovationen können Studierende praxisnah alle notwendigen Handlungsweisen des Kinderarztes erlernen. Zu erwähnen sind hier vor allem die neue Form des Unterrichts mit ausgefeilten Unterrichtsplänen und dem so genannten "Bedside Teaching", Unterricht unmittelbar am Krankenbett. Hierzu zählt auch der Einsatz von "Paper Cases", Patientengeschichten, die zum Training der Problemlösungsfähigkeit für die Studierenden didaktisch aufbereitet werden. Auch das umfangreiche Unterrichtsmaterial und nicht zuletzt die Einführung von OSCE-Prüfungen sind zu nennen, bei denen überprüft wird, wie Studierende unter realistischen Bedingungen im Fach Pädiatrie Behandlungen durchführen. Klingebiel und Wittekindt erhalten den Preis auch für ihr großes Engagement und die hohe Qualität des Unterrichts, was die Evaluationen ihrer Studenten zeigen.

    Für die umfangreiche Neugestaltung der Lehre im Fach Innere Medizin erhielt den zweiten Preis PD Dr. Ioakim Spyridopoulos aus dem Zentrum der Inneren Medizin. Seine interaktiven Vorlesungen, die Neugestaltung des praktischen Unterrichts, die Einführung von Skripten und nicht zuletzt ein Lernzielkatalog bereiten die Studenten optimal auf die Anforderungen in der Praxis vor. Lehrer und Lehre sind bei den Studenten sehr beliebt. Das Preisgeld will Spyridopoulos für sein lange geplantes Folgeprojekt zur Erstellung von Lehrmaterial zu kardiologischen Notfällen nutzen.

    Die drei dritten Preise teilen sich der Physiologe Professor Dr. Ralf Brandes, der Anatom Dr. Faramaz Deghani und der Pathologe Dr. Klaus Willenbrock sowie der Hautarzt Dr. Tobias Weberschock. Professor Brandes hat ein neues Curriculum der Physiologie eingeführt, das ohne Tierversuche auskommt. Seine Zusammenstellung von Experimenten im Physiologiepraktikum bereitet kompromisslos auf die spätere ärztliche Tätigkeit vor. Dr. Deghani und den Pathologen Dr. Klaus Willenbrock würdigte die Jury des Dies academicus für die Entwicklung des elektronischen Lernprogramms der mikroskopischen Anatomie und der Histopathologie. Dieses hilft Studenten, sich optimal - gewissermaßen mit dem Computer als virtuellem Mikroskop - in die oft schwer erschließbare Welt der Mikroskopie, der Gewebe und Zellen einzuarbeiten. Das Lernprogramm schlägt eine Brücke zwischen der normalen Anatomie und der Pathologie, zwischen gesundem und krankhaftem Befund. Dr. Tobias Weberschock und seine Arbeitsgruppe Evidenzbasierte Medizin (EbM) wurden für die in Deutschland beispielhafte Entwicklung und Durchführung eines Kurses für Studenten zur Methodik der EbM ausgezeichnet. EbM verstärkt den Fokus auf die Behandlung von Krankheiten, die sich auf solide wissenschaftliche Erkenntnisse stützt. Ein EbM-Kurs dieser Arbeitsgruppe unterweist Studierende in die Recherche und Bewertung solcher wissenschaftlicher Erkenntnisse. Der Frankfurter EbM-Kurs ist der erste seiner Art in Deutschland und überzeugt durch seine hohe didaktische Qualität und seinen unmittelbaren Nutzen für die Heilung von Kranken.

    Frankfurt am Main, 10. November 2006

    Für weitere Informationen:

    Ricarda Wessinghage
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Klinikum der J.W. Goethe-Universität Frankfurt/ Main
    Fon (0 69) 63 01 - 77 64
    Fax (0 69) 63 01 - 8 32 22
    E-Mail ricarda.wessinghage@kgu.de
    Internet http://www.kgu.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Personalia, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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