Hochschule Niederrhein in Mönchengladbach kooperiert mit Lauder Nitzan Kindergarten in Berlin
Eine Schleife binden, eine Jacke mit Reißverschluss oder Knöpfen öffnen und schließen - das ist für Kinder nicht leicht zu erlernen. Im Berliner Lauder Nitzan Kindergarten hilft "Ricky" den Kindern dabei: Die 70 Zentimeter große Handpuppe kann an- und ausgezogen werden, wobei auch verschiedene Verschlüsse bewältigt werden müssen.
Heute hat Kindergartenleiterin Jana Sommerfeld ihren Schützlingen noch eine weitere Herausforderung mitgebracht: die "Lernunterstützende Bekleidung", die an der Hochschule Niederrhein in Mönchengladbach entwickelt wird. In diesem Projekt haben die Forscher des Fachbereichs Textil- und Bekleidungstechnik eine Kollektion von Kleidungsstücken entwickelt, die die motorischen und intellektuellen Fähigkeiten von Vorschulkindern fördert. Unter der Leitung von Prof. Dr. Marc Weber und Prof. Ute Detering sind dazu verschiedene Spiele erdacht worden, die die besonderen haptischen Merkmale von Textilien nutzen.
Nachdem sich die Kollektion bereits in Mönchengladbacher Kindergärten und einer Montessori-Grundschule bewährt hat, ist sie nun im Berliner Lauder Nitzan Kindergarten erprobt worden. Viele der Kinder in dieser Einrichtung haben einen Migrationshintergrund, einige lernen erst seit kurzem Deutsch. Daher war es besonders wichtig festzustellen, dass die Beschäftigung mit der Lernunterstützenden Bekleidung erwartungsgemäß die Kommunikation zwischen den Kindern fördert: "Was ist in der Tasche, darf ich mal sehen?" fragt ein Junge, und ein Mädchen will wissen, wie die Schnalle an der Seite der Weste geöffnet werden kann. "Welche Zahl ist das hier?" erkundigt sich ein drittes Kind. Das Training der motorischen Fähigkeiten kommt dabei nicht zu kurz - am Ende des Tages schließt ein Vierjähriger einem jüngeren Kind ohne Aufforderung den Reißverschluss der Jacke.
Auch die anderen Kleidungsstücke werden von den Kindern neugierig untersucht, besonders das Fädelspiel und die Tastspiele werden gerne genutzt. Interessant zu sehen ist, dass selbst jüngere Kinder im Alter von zwei bis drei Jahren sich für die Übungswesten interessieren und es zum Teil schon schaffen, die verschiedenen Verschlüsse zu öffnen und zu schließen. In der spielerischen Auseinandersetzung mit den Kleidungsstücken können auch diese Kinder schon Erfolgserlebnisse erzielen. Daher besteht eine mögliche Weiterentwicklung der aktuellen Kollektion darin, Westen mit wenigen einfacheren Funktionen speziell für diese Altersgruppe zu entwerfen. Aber der Praxistest im Lauder Nitzan Kindergarten hat viele weitere Anregungen erbracht, die die Forscher der Hochschule Niederrhein gemeinsam mit dem Kindergarten nun umsetzen werden.
An den Übungswesten kann das Öffnen und Schließen verschiedenster Verschlüsse trainiert werden.
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Beim Fädelspiel können bunte Fäden in den unterschiedlichsten Mustern durch die Ösen des Übungs-Cape ...
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Werkstoffwissenschaften
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer
Deutsch
An den Übungswesten kann das Öffnen und Schließen verschiedenster Verschlüsse trainiert werden.
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Beim Fädelspiel können bunte Fäden in den unterschiedlichsten Mustern durch die Ösen des Übungs-Cape ...
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