Die Diplom-Biologin und Diplom-Bioinformatikerin Birte Seebeck (30) ist gestern mit dem FIZ CHEMIE Berlin-Preis 2006 im Rahmen der 2. German Conference on Chemoinformatics in Goslar ausgezeichnet worden. Mit diesem Preis würdigt die Fachgruppe Chemie-Information-Computer (CIC) der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) hervorragende Dissertationen und Diplomarbeiten, die eine besondere Forschungsleistung für die Weiterentwicklung des Fachgebietes darstellen.
Birte Seebeck gewann den FIZ CHEMIE Berlin-Diplomarbeitspreis mit einer Arbeit zur "Modellierung von Metallwechselwirkungsgeometrien für das Protein-Ligand Docking Problem", mit der sie drei Jahre nach ihrem Biologie-Diplom ein zweites Diplom in Bioinformatik erwarb. Metallionen kommen in vielen Proteinstrukturen als Kofaktoren vor. Diese sogenannten Metalloproteine spielen eine wichtige Rolle im menschlichen Organismus und sind mögliche Angriffspunkte für Medikamente, beispielsweise zur Therapie von Glaukom (grüner Star) oder Bluthochdruck.
Die junge Forscherin ging in ihrer Arbeit der Frage nach, wie man die Wechselwirkungen zwischen den Metallionen in den Proteinstrukturen so erfassen und darstellen kann, dass es möglich wird, Wirkstoff-Kandidaten virtuell am Computer zu testen. Ihr Metall-Interaktionsmodell wurde in die Docking-Software "FlexX" der Firma BioSolveIT GmbH, Sankt Augustin, integriert. Mit Hilfe dieser Software können chemische Verbindungen, die als therapeutisch wirkende Substanz für ein Arzneimittel in Frage kommen, am Rechner auf ihre Tauglichkeit getestet werden.
"Birte Seebeck hat sich mit der Auswahl ihres Themas einer sehr schwierigen interdisziplinären Aufgabe gewidmet, zu deren Lösung sowohl sehr gute Kenntnisse in der Chemie und Strukturbiologie als auch in der Informatik erforderlich waren", so Prof. Dr. Matthias Rarey vom Zentrum für Bioinformatik der Universität Hamburg, der die Diplomarbeit betreute. Birte Seebeck stellt heute ihre ausgezeichnete Arbeit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Fachkongresses in einem Vortrag vor.
Für Rückfragen:
Prof. Dr. Matthias Rarey
Universität Hamburg
Geschäftsführender Direktor des Zentrums für Bioinformatik (ZBH)
Tel.: (040) 428 38-73 51
E-Mail: rarey@zbh.uni-hamburg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Informationstechnik
regional
Personalia
Deutsch
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