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29.02.2000 10:48

Nuklearmedizin für das Gehirn

Heike Jordan Pressestelle
Deutsche Gesellschaft für Nuklearmedizin e.V.

    Kontroverse Debatten um Alzheimer-Diagnostik und Aktivierungsstudien, Do, 30. März 2000, auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin in München

    "Herz und Hirn", so könnte der Untertitel der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin (DGN e.V.) vom 29. März bis 1. April 2000 an der TU München (Hauptgebäude, Arcisstraße 21) lauten. Dies wird nicht nur bei der Auswahl der 180 Vorträge und 210 Poster deutlich. Diese beiden Themen bestimmen unter anderem auch die Debatten am Donnerstag- und Freitagnachmittag (30./31. März 2000), jeweils von 16.00 bis 17.30 Uhr. Dabei steht die Kardiologie am Freitag auf dem Programm.
    Am Donnerstag geht es ab 16.00 Uhr zunächst um die Frage "Ist die Nuklearmedizin hilfreich bei der Diagnose der Alzheimer-Erkrankung?". Beide Standpunkte werden nicht von Nuklearmedizinern, sondern von Psychiatern vertreten. Pro nuklearmedizinische Diagnostik wird Prof. Dr. A. Kurz, München das Wort ergreifen, contra wird Prof. Dr. H. J. Gertz, Leipzig, sprechen. Moderiert wird die Debatte von Prof. Dr. Peter Bartenstein, Mainz, und von Prof. Dr. H. Förstl, München
    Die sichere Diagnose von Morbus Alzheimer und vor allem die Differenzierung von anderen Demenzen (etwa Creutzfeldt-Jakob) ist bisher nur nach dem Tod des Betroffenen durch Untersuchung des Hirngewebes möglich. Einen sehr guten Hinweis darauf, ob eine solche Prionkrankheit vorliegt und welche, bietet jedoch bereits in sehr frühen Stadien der Erkrankung die nuklearmedizinische Diagnostik insbesondere mit der PET (Positronen-Emissions-Tomographie). Dies gewinnt dadurch an Bedeutung, dass inzwischen eine Therapie zur Verfügung steht, die die Krankheit zwar nicht heilen, aber den Verlauf stark verlangsamen kann, wenn sie bereits in einem sehr frühen Stadium begonnen wird (Cholinesterase-Inhibitoren). Allerdings verbietet es sich aufgrund nicht unerheblicher Nebenwirkungen, diese Behandlung "auf Verdacht" durchzuführen. Andererseits ist die PET nach wie vor ein zunächst teures Verfahren, das nicht überall zur Verfügung steht. Bei einer Krankheit, an der - so nimmt man an - jeder Vierte im Alter von über 85 Jahren leidet, erscheint eine Untersuchung jedes Patienten mit Verdacht auf Morbus Alzheimer noch nicht durchführbar.

    Ab 16.45 Uhr debattieren Prof. Dr. C. Weiler, Jena (MRT), und Prof. Dr. Karl Herholz, Köln (PET), die Frage "Wird funktionelles MRT Aktivierungsstudien mit PET ersetzen?" Hier geht es in erster Linie um die Gehirnforschung und noch nicht um die klinische Anwendung. Dabei liegt die Stärke des MRT unter anderem in der hohen Auflösung und darin, dass entsprechende Untersuchungen mit Zusatzausrüstung an den meisten Magnetresonanztomographen (MRT) durchgeführt werden können. Die PET hingegen ist überlegen, wenn es darum geht, physiologische Größen, also einzelne Stoffwechselvorgänge, zu quantifizieren. Sie liefert beispielsweise Informationen über die Durchblutung, den Zuckerstoffwechsel und das Wirken von Neurotransmittern (etwa Dopamin). Dadurch lässt sich ein sehr komplexes Bild der Hirntätigkeit zusammensetzen.
    Die Sitzung wird moderiert von Prof. Dr. T. H. Brandt, und Prof. Bastian Conrad, beide München.

    Vertreter der Presse sind herzlich eingeladen, an diesen Debatten teilzunehmen. Anschließend möchten wir ihnen jeweils Gelegenheit geben, ein Gespräch mit den Debattenreferenten zu führen. Selbstverständlich können Sie auch an allen anderen Vorträgen gerne kostenlos teilnehmen (Do/Fr: 9.00/8.00 - 17.30 Uhr, Sa: 8.30 - 15.00 Uhr). Wichtige Höhepunkte dieses dicht gedrängten, wissenschaftlichen Programms fassen wir für Sie am Donnerstag, 30. März 2000, zwischen 12.30 und 14.00 Uhr in einer Pressekonferenz im Senatssaal (1. Stock) zusammen. Als Themen sind vorgesehen: Diagnostik bei der Koronaren Herzkrankheit und der Alzheimer-Erkrankung; Osteoporose: Knochendichtemessung, die neue gesetzliche Situation und ihre Folgen; Tinnitus: der Stand der Forschung beim Ohrensausen.
    Einladen möchten wir Sie ausserdem zur Eröffnungsveranstaltung am Mittwoch, 29.03.2000, ab 20.00 Uhr und zur Highlights-Lecture mit Verleihung des B.R.A.H.M.S-Forschungspreises für Schilddrüsenerkrankungen und des Mallinckrodt-Förderpreises am Sonnabend, 1.04.2000, 12.15 - 14.00 Uhr.

    Bitte, nutzen Sie die Möglichkeit der Online-Akkreditierung auf der DGN-Homepage im Internet (http://www.nuklearmedizin.de). Dort finden Sie auch weitere, jeweils aktuelle Informationen.
    Für weitere Fragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung (Heike Jordan, DGN-Pressereferentin, Tel. 0551/376447, Fax -/376453, e-mail: info@nuklearmedizin.de).


    Weitere Informationen:

    http://www.nuklearmedizin.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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