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15.11.2006 12:04

HRK-Plenum: Frauenförderung in den Hochschulen ist Leitungsaufgabe

Susanne Schilden Kommunikation
Hochschulrektorenkonferenz (HRK)

    Frauen stellen heute die Hälfte der Studierenden und der Hochschulabsolventen, aber nur knapp 14 Prozent der Professuren sind mit Frauen besetzt. Vor diesem Hintergrund hat die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) eine Empfehlung zur Verwirklichung von Chancengleichheit im Hochschulbereich verabschiedet. Das HRK-Plenum, das am Dienstag (14. November) in Berlin zusammenkam, bekennt sich darin zu einer konsequenten Politik der Förderung von Frauen.

    "Die Frage der gleichberechtigten Beteiligung von Frauen im gesamten Hochschulbereich ist eine Frage der Zukunftsfähigkeit unserer Hochschulen und unseres Wissenschaftssystems. Wir werden so lange ein Effizienz- und Exzellenzdefizit haben, wie es uns nicht gelingt, die herausragenden Talente und Persönlichkeiten unabhängig vom Geschlecht in möglichst großer Zahl im Wissenschaftsbereich zu halten," sagte HRK-Präsidentin Professor Dr. Margret Wintermantel, bei der Vorstellung der Empfehlung am Mittwoch vor der Presse in Berlin. "Begabungen und Fähigkeiten sind anerkanntermaßen gleich verteilt, die Chancen auf wissenschaftliche Karriere sind es nicht. Ein männlicher Hochschulabsolvent hat fünf Mal bessere Chancen, später Professor zu werden, als eine Absolventin.".

    Gleichstellungspolitik sei eine Leitungsaufgabe in jeder Hochschule. Das Plenum empfahl daher, die systematische Steigerung der Beteiligungswerte in Ziel- und Leistungsvereinbarungen mit den Fachbereichen aufzunehmen und die Ergebnisse regelmäßig zu überprüfen. Darüber hinaus sollten die Hochschulen eine systematische Personalentwicklungspolitik betreiben, die die Phasen von der Promotion bis zur Professur umfasse. Als Arbeitgeber müssten sie dafür sorgen, dass Familie und wissenschaftliche Karriere für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besser vereinbar würden. Die Länder werden aufgefordert, durch rechtliche Regelungen dafür zu sorgen, dass die Unsicherheit des Arbeitsplatzes Wissenschaft, die besonders für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Kindern nachteilig wirkt, reduziert wird.

    HRK-Präsidentin Wintermantel wies darauf hin, dass die Hochschulen in den vergangenen Jahren erfolgreich für die Verlagerung von Entscheidungsverantwortung von den Ländern auf die Hochschulen gekämpft haben. Das bedeute, dass sie die Umsetzung unbestrittener Ziele - wie die Steigerung des Anteils der Frauen im Bereich des Mittelbaus und der Professuren - nun selbst in die Hand nehmen und geeignete Instrumente entwickeln müssten. Sie dürften sich nicht länger darauf verlassen, dass die Länder handeln.

    Die Empfehlungen der HRK sind von einer Projektarbeitsgruppe aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Hochschulleitungen und Frauenbeauftragten erarbeitet worden.


    Weitere Informationen:

    http://www.hrk.de/de/beschluesse/109_3542.php?datum=209.+Plenum+am+14.11.2006


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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