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15.11.2006 14:05

Neun Klinikbetreiber testen ab sofort die elektronische Fallakte

Britta Schmitz Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik ISST

    Präsentation des Projektes auf der Medica

    Die vom Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik ISST im Auftrag der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) und der privaten Klinikketten Asklepios, Rhön und Sana spezifizierte "elektronische Fallakte" ist auf dem besten Weg, sich als Lösung für die einrichtungs- und sektorübergreifende Kommunikation im deutschen Gesundheitswesen zu etablieren. Neun Klinikbetreiber haben jetzt konkrete Pläne zur Umsetzung der Spezifikationen abgestimmt.

    Eine Übersicht über den erreichten Stand und die nächsten Schritte zur Einführung von Fallakten wird in dem Vortrag von Dr. Jörg Caumanns am 16. November 2006 auf der in Düsseldorf stattfindenden Medica (Forum Medica Media, 10.45 Uhr, Halle 16, Workshopraum) gegeben.

    Die vom Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik ISST im Auftrag der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) und der privaten Klinikketten Asklepios, Rhön und Sana spezifizierte "elektronische Fallakte" ist auf dem besten Weg, sich als Lösung für die einrichtungs- und sektorübergreifende Kommunikation im deutschen Gesundheitswesen zu etablieren. Neun Klinikbetreiber haben jetzt konkrete Pläne zur Umsetzung der Spezifikationen abgestimmt. Hierbei handelt es sich um:

    o Universitätsklinikum Aachen, AÖR
    o Asklepios Kliniken Verwaltungsgesellschaft mbH
    o Charité Universitätsmedizin Berlin
    o Klinikum Dortmund gGmbH
    o Helios Klinken GmbH
    o Städtisches Klinikum München GmbH
    o Rhön-Klinikum AG
    o Sana Kliniken GmbH & Co. KGaA
    o Vivantes Netzwerk für Gesundheit GmbH

    Die Deutsche Krankenhausgesellschaft e. V. ist mit einem eigenen Auftragsteil an dem Projekt beteiligt, mit dem das Ziel verfolgt wird, die elektronische Fallakte optimal in die neue Telematikinfrastruktur für die Gesundheitskarte als wichtige Mehrwertanwendung einzubetten.

    "Für die Krankenhausunternehmen und die DKG als Initiatoren der elektronischen Fallakte ist die nun erfolgte Ausweitung des Konsortiums ein großer Erfolg. Das Beispiel der Fallakte zeigt, dass Kliniken aller Trägerformen gemeinsam etwas bewegen wollen und auch bewegen können. Ungeachtet des medizinischen Wettbewerbs zwischen den Häusern können wir die für eine optimale Versorgung der Patienten benötigten Infrastrukturen und Rahmenbedingungen nur gemeinsam schaffen. Hiervon werden am Ende alle profitieren", äußerte sich Dietmar Pawlik, Vorsitzender des Projektlenkungskreises und stellvertretender Vorstand der Rhön-Klinikum AG, zufrieden mit dem erreichten Stand.

    Die neun Klinikbetreiber werden bis Mitte nächsten Jahres gemeinsam mit Unternehmen der IT-Industrie die Spezifikationen der elektronischen Fallakte umsetzen und damit Kooperationsszenarien zwischen Kliniken und niedergelassenen Ärzten unterstützen, die einen hohen medizinischen Nutzwert für die Patienten haben und die Effizienz einrichtungsübergreifender Kooperationen steigern werden. Hiermit realisieren die Projektpartner neue Modelle in der Zusammenarbeit zwischen ambulanten und stationären Einrichtungen, die zu einer besseren und schnelleren Information aller an einer Behandlung beteiligten Mediziner führen werden. Befunde aus den Voruntersuchungen erreichen elektronisch den Arzt im Krankenhaus und umgekehrt erhält der niedergelassene Arzt relevante Befunde und die Arztbriefe des Krankenhauses ebenfalls zeitnah und elektronisch. "Das Konzept der elektronischen Fallakte hat uns fachlich überzeugt und passt ideal zu den Anforderungen unserer Ärzte an die technische Unterstützung der Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Ärzten", so Mechthild Greive, Hauptgeschäftsführerin des Klinikums Dortmund.

    Neben der Anbindung von Niedergelassenen spielt in den nun beginnenden Umsetzungen auch der Datenaustausch zwischen Krankenhäusern eine große Rolle. Dieses wird durch die Vereinheitlichung von Systemschnittstellen auf Basis der Fallakten-Spezifikation umgesetzt. Ziel ist dabei, die Rahmenbedingungen für Kooperationen sowohl zwischen Kliniken als auch zwischen Kliniken und niedergelassenen Ärzten zu verbessern und damit auch die Basis für neue Formen der medizinischen Zusammenarbeit zu schaffen. Für Gunther Nolte, IT-Direktor der Vivantes Netzwerk für Gesundheit GmbH, war auch dies ein Argument dafür, in das Projekt einzusteigen: "In einem Ballungsraum wie Berlin mit seinen teilweise sehr hoch spezialisierten Einrichtungen gibt es viele für die Patienten nutzbringende Szenarien einer Zusammenarbeit zwischen Krankenhäusern und niedergelassenen Ärzten, die bislang oft aufgrund von Reibungsverlusten beim Datenaustausch nicht so umgesetzt werden konnten, wie wir es gerne gehabt hätten. Die elektronische Fallakte trifft hier eine reale Bedarfslage der Kliniken."

    Ein zentrales Anliegen der nun beginnenden Umsetzungsphase wird es auch sein, die in der ersten Projektphase etablierten hohen Anforderungen an eine sichere und datenschutzkonforme Kommunikation und die dabei erzielten Lösungsansätze in Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen in den Kliniken und den zuständigen Datenschützern zu bestätigen und praxisfest abzusichern.

    In den Spezifikationen der elektronischen Fallakte sind die ab nächstem Jahr ausgegebenen elektronischen Gesundheitskarten der Patienten und die Heilberufsausweise niedergelassener Ärzte bereits berücksichtigt. Für den Projektleiter Dr. Jörg Caumanns vom Fraunhofer ISST stellt die elektronische Fallakte damit eine ideale Ergänzung zu den Arbeiten des Gesundheitsministeriums und der gematik dar: "Die elektronische Fallakte kann als real existierende medizinische Anwendung den Nutzwert der Karte für Ärzte und Patienten weiter erhöhen und damit zu deren Akzeptanzgewinnung beitragen. Umgekehrt profitiert die elektronische Fallakte von den ausgegebenen Karten, da sich damit eine alle Anforderungen an Sicherheit und Datenschutz berücksichtigende Infrastruktur zum Datenaustausch zwischen medizinischen Einrichtungen gestalten lässt."

    Alle Spezifikationen zur elektronischen Fallakte sind unter www.fallakte.de frei verfügbar. Eine Übersicht über den erreichten Stand und die nächsten Schritte zur Einführung von Fallakten wird in dem Vortrag von Dr. Jörg Caumanns am 16. November 2006 auf der in Düsseldorf stattfindenden Medica (Forum Medica Media, 10.45 Uhr, Halle 16, Workshopraum) gegeben.


    Weitere Informationen:

    http://"www.fallakte.de"; - Nähere Informationen zum Projekt


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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