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01.03.2000 17:13

Zehn Forschergruppen untersuchen Wandel der gesunden Zelle zur Krebszelle

Monika Roegge Pressestelle Standort Essen
Universität Essen (bis 31.12.2002)

    51/2000
    1. März 2000

    Untersuchungen der Blutbildung und der Zellen des körpereigenen Immunsystems stehen im Mittelpunkt des internationalen Verbundsprojektes "Hämatopoese & Krebs", an dem zehn Forschergruppen beteiligt sind und das von Professor Dr. Tarik Möröy, Professor für Molekulare Zellbiologie am Institut für Zellbiologie (Tumorforschung) des Essener Universitätsklinikums, koordiniert wird. Das be-sondere Interesse der Wissenschaftler gilt der Erforschung von Leukämien und Lymphomen, also von Krebserkrankungen, die im blutbildenden System entstehen können. Die Ergebnisse der gemeinsamen Arbeit sollen die Grundlagen für zu-künftige, effektivere Therapien von Leukämien und Lymphomen legen.

    Die Europäische Union fördert das Projekt innerhalb ihres 5. Rahmenprogramms - in den nächsten drei Jahren beläuft sich die Fördersumme auf 2,5 Millionen Euro (ca. 5 Millionen Mark). In dieser beträchtlichen Summe schlägt sich die hohe Be-wertung für Konzeption und wissenschaftliche Qualität der Arbeit durch die Gut-achter der Union nieder.

    Neben der Abteilung von Professor Möröy sind neun Gruppen aus fünf europäi-schen Ländern und aus Israel an dem Vorhaben beteiligt, außerdem die an der Uni-versität Cambridge gegründete Biotech-Firma "Paradigm Therapeuticals". Die Ein-gliederung dieses Unternehmens in das Verbundprojekt ist besonders hervorzuhe-ben, da sie unter anderem ihren Sachverstand beim Aufbau neuer experimenteller Systeme und in der immer wichtiger werdenden Bioinformatik einbringt.

    Aufgabe des Verbundprojektes "Hämatopoese & Krebs" ist es, die Auswirkungen von genetischen Schäden, die zu Krebs führen, in Zellen des blutbildenden Systems sehr genau zu untersuchen. Krebserkrankungen sind das Ergebnis eines mehrstufi-gen Prozesses, in dem sich Schäden des Erbmaterials - der Desoxyribonucleinsäure kurz: DNA - anhäufen. Diese Schäden sind in den meisten Fällen nicht ererbt, son-dern werden im Laufe des Lebens erworben. Es sind diese genetischen Unfälle, die die Entstehung von Krebs - damit auch von Leukämien und Lymphomen - direkt verursachen. Zur Zeit wissen die Wissenschaftler noch sehr wenig über die Vorgän-ge in einer Zelle, die die "kritische Menge" an DNA-Schäden erworben hat und die sich dann zur Krebszelle wandelt. Die bisherigen Erkenntnisse zeigen aber, dass in dem komplexen "Regelwerk", welches normalerweise das Leben und die Funktion einer Zelle im menschlichen Organismus bestimmt, definierte Störungen vorliegen. Worin genau sich Krebszellen von gesunden Zellen unterscheiden, gilt es nun he-rauszufinden.

    Eine zukünftige, effektive Krebstherapie muss sich dann an die durch genetische Störungen herbeigeführten spezifischen Veränderungen der Krebszellen orientieren. Nur dann ist es möglich, Krebszellen im menschlichen Organismus gezielt abzutö-ten, ohne gesunde Zellen in Mitleidenschaft zu ziehen - wie dies bei den heute übli-chen Therapien immer noch der Fall ist. Das Verbundprojekt "Hämatopoese & Krebs" soll mit seinen Forschungsarbeiten dazu beitragen, diesem Ziel ein Stück näher zu kommen.

    Redaktion: Monika Rögge, Telefon (02 01) 1 83-20 85
    Weitere Informationen: Professor Dr. Tarik Möröy, Telefon (02 01) 7 23-33 80


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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