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16.11.2006 13:28

AGI zeichnet Diplomarbeit über Energieeffizienz aus

Anette Schober-Knitz Referat für Hochschulkommunikation und Marketing
Hochschule Biberach

    Für seine Diplomarbeit "Die DIN V 18599 Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden als Werkzeug für den integralen Planungsprozess" erhält Markus Faigl den ersten Preis der Arbeitsgemeinschaft Industriebau (AGI). Die Auszeichnung wird dem Absolvent der Hochschule Biberach (Studiengang Gebäudetechnik/Gebäudeklimatik) am heutigen Donnerstag, 16. November 2006, beim Herbstfachforum in Darmstadt verliehen (Merck KGaA). Die Jury bewertete seine Abschlussarbeit als ausgezeichnet, da er sich darin mit dem aktuellen Thema Energieeffizienz im Hochbau beschäftigt.

    Bislang fehlte für den Umgang mit der Gesamtenergierichtlinie aber vor allem eins: eine Handlungsanweisung für die Praktiker, so Dipl.-Ing. Thomas Brandin. Dieses Handbuch, so der AGI-Vorstandsvorsitzende, habe Markus Faigl nun erstellt; für seine jetzt prämierte Diplomarbeit befasste er sich intensiv mit der Planung energieeffizienter Gebäude und der Bewertungsnorm DIN V 18599. Eine trockene Abkürzung für ein spannendes Thema: die gesamtenergetische Bewertung von Gebäuden, einzigartig in ganz Europa.

    Die Norm, so Faigl, ermögliche erstmalig den Energiebedarf für Immobilien sowie die Einsatzmöglichkeiten erneuerbarer Energien schon in den frühen Planungsphasen abzuschätzen. Dafür müssen alle energetisch relevanten Systeme mit in die Bilanz einbezogen werden. Neben dem Baukörper und seinen gebäudetechnischen Anlagen spielen Nutzung und örtliches Klima eine maßgebliche Rolle.

    Faigls Untersuchungen zeigen, dass aufgrund der unterschiedlichsten Wechselwirkungen der Systeme keine pauschalen Aussagen möglich sind. Und: Energieeffiziente Einzellösungen können die Gesamtbilanz des Gebäudes sogar verschlechtern. Für die Optimierung der Planung verwendete der 26-Jährige ein 3D- Gebäudeenergiebilanzmodell. Damit wurden die unterschiedlichen Energieflüsse aus allen relevanten Systemen miteinander bilanziert und die daraus resultierenden Energiekosten berechnet. So sind bereits in der Projektfrühphase zuverlässige Aussagen über die späteren Energiekosten möglich. In seiner Bewertung der Norm kommt Faigl dem Knackpunkt der derzeitigen Energiepass-Diskussion auf den Grund: "Wird die Bilanzierung nur für die Erstellung eines Gebäudeenergiepasses durchgeführt, so bedeutet dies einen großen Aufwand bei der Bestandsaufnahme des Gebäudes." Werde die DIN V 18599 jedoch als Planungswerkzeug im integralen Planungsprozess verwendet, böte sie eine sehr große Chance, um möglichst energieeffiziente Gebäude zu bauen und zu betreiben".

    Seine Diplomarbeit erstellte Markus Faigl im Auftrag von Ebert Ingenieuren in Nürnberg, um neue Möglichkeiten zur Planung energieeffizienter Gebäude aufzuzeigen. Die Diplomarbeit diente ihm als Einstieg ins Berufsleben: Ebert Ingenieure hat den Absolventen der Hochschule Biberach direkt im Anschluss an sein Studium in ihr Team aufgenommen.

    Als Nachwuchsförderung bezeichnet Brandin auch den AGI-Preis, der in diesem Jahr zum vierten Mal verliehen wird. Gerade der Industriebau gelte im Hochschulbereich nach wie vor als Stiefkind; deshalb begrüßt es Brandin sehr, dass die Hochschule Biberach diesen Trend umkehre. Bereits mehrfach wurden Absolventen der Hochschule Biberach mit dem AGI-Preis ausgezeichnet. Ziel der Arbeitsgemeinschaft Industriebau ist die Stärkung der Leistungsfähigkeit von über 100 Mitgliedsunternehmen im Sinne des kostenbewussten Bauens und des wirtschaftlichen Betreibens. Innerhalb der AGI tauschen sich über 400 Fachleute über Themen wie Flächenbewirtschaftung aus, über neue Bauweisen, Vermarktungskonzepte und Organisationsverfahren. Beispielsweise ist die Energieeffizienz ist das Leitthema, das sich der AGI-Arbeitskreis "Innovative Gebäudetechnik" für die Zukunft vorgenommen hat. Darüber hinaus sieht sich die Arbeitsgemeinschaft als Bauherrenvertreter bei nationalen und internationalen Gesetzgebungen.

    Aufgabe von Prof. Dr. Ast (Hochschule Biberach) als AGI-Mitglied ist es, den Kontakt zwischen Industrie und Hochschulen zu intensivieren. Dies geschehe über Praktika, Master- und Diplomarbeiten, so Ast. Die Erfahrungen der AGI-Unternehmen würden gezielt in die Lehre einfließen, beispielsweise über Industrievorlesungen. Dieser starke Praxisbezug sei ein Merkmal von Fach-Hochschulen und ein Markenzeichen der Hochschule Biberach, so Ast, der als weiteres Beispiel dafür die Abschlussarbeit von Markus Faigl nennt.


    Weitere Informationen:

    http://www.hochschule-biberach.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Bauwesen / Architektur, Biologie, Elektrotechnik, Energie, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Studium und Lehre
    Deutsch


     

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