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02.03.2000 14:32

Kopfschmerzambulanz im Bezirksklinikum Regensburg

Dr./M.A. Rudolf F. Dietze Präsidialabteilung, Bereich Kommunikation & Marketing
Universität Regensburg

Seit Anfang des Jahres gibt es eine Kopfschmerzambulanz im Bezirksklinikum

Die Kopfschmerzambulanz der Universitätsklinik Regensburg besteht seit Anfang des Jahres und versteht sich als Spezialambulanz und zusätzliches Angebot zu der schon bestehenden multidisziplinären Schmerzambulanz. Sprechstunden sind jeweils Dienstag und Donnerstag nachmittags.
Die Spezialambulanz Kopfschmerzen ist eine Einrichtung der Klinik und Poliklinik für Neurologie im Bezirksklinikum.

Die Mitarbeiter sind Dr. Arne May, Oberarzt der Neurologischen Klinik und Generalsekretär der Deutschen Migräne und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) sowie Dr. Saskia Przywara, Assistenzärztin der Neurologischen Klinik.

* Die Überweisung in die Kopfschmerzambulanz erfolgt in erster Linie durch den Hausarzt oder niedergelassenen Neurologen.

* Nach Diagnostik und Erstellung eines individuellen Therapiekonzepts erfolgt die Weiterbehandlung durch den überweisenden Kollegen.

* Die Arbeitsgruppe beschäftigt sich neben der klinischen Tätigkeit auch wissenschaftlich mit der Erforschung der Ursachen von Kopfschmerzerkrankungen, insbesondere mit neuen bildgebenden Verfahren, die zentralnervöse Veränderungen bei Kopfschmerzen visualisieren können.

Rasche Diagnose und wirksame Therapien
Im klinischen Alltag spielen Kopfschmerzen als Symptom oder Syndrom durch die Häufigkeit ihres Auftretens eine große Rolle. Fast jeder Mensch hat hin und wieder Kopfschmerzen, und jede medizinische Fachrichtung kennt Kopfschmerzen als ein Symptom gleich mehrerer verschiedener Erkrankungen ihres Spezialgebietes. Die Differentialdiagnose erscheint daher auf den ersten Blick sehr breit gefächert und wird durch die Tatsache kompliziert, dass die pathophysiologischen Vorstellungen für die meisten primären Kopfschmerzsyndrome noch relativ dürftig sind. Erfreulicherweise liegt inzwischen eine große Palette an wirksamen Therapien vor, die jedoch auf das Syndrom und den Patienten zugeschnitten werden müssen. Der erfahrene Kliniker hat meist keine Schwierigkeiten, rasch die richtige Diagnose zu stellen und die entsprechende Therapie einzuleiten. Schwierig ist dies bei seltenen Kopfschmerzerkrankungen und solchen, wo eine Therapie nicht anschlägt.

Ziel ist es, schwierig zu diagnostizierende oder zu behandelnde Kopfschmerzpatienten mittels modernster Verfahren zu diagnostizieren und Therapieoptionen festzustecken. Der zuweisende Arzt soll prinzipiell den Patienten weiterbetreuen. Ein weiterführendes Ziel und Anliegen ist es, primäre Kopfschmerzerkrankungen wie Migräne, Cluster Kopfschmerz und andere weiter zu erforschen, wobei einer der Schwerpunkte auf der funktionellen Bildgebung beruht.

Im allgemeinen ist es nicht schwer, einen symptomatischen Kopfschmerz (d.h. der Kopfschmerz als Symptom einer anderen Erkrankung) von einer primären Kopfschmerzerkrankung (d.h. der Kopfschmerz selber ist die Erkrankung) zu unterscheiden. Die häufigsten primären Kopfschmerzerkrankungen sind der Spannungskopfschmerz, die Migräne und der Cluster Kopfschmerz. Epidemiologische Studien zeigen eine weltweite Prävalenz der Migräne von 4 bis 16%; circa 14% der Frauen und etwa 7% der Männer im Alter zwischen 16 und sechzig Jahren leiden an einer Migräne. Für die Bundesrepublik bedeutet dies, dass mindestens 4 bis 6 Millionen Menschen unter regelmäßigen Migräne-Attacken gemäß den Kriterien der Internationalen Kopfschmerzgesellschaft (IHS) leiden.

Verbesserung der Lebensqualität
Während eine Heilung der primären Kopfschmerzen im eigentlichen Sinne auch weiterhin nicht möglich ist, haben sich die therapeutischen Möglichkeiten der akuten wie prophylaktischen Therapie in den letzten Jahren dramatisch erweitert, so dass mit einer individuell abgestimmten Medikation unter fachärztlicher Kontrolle in der Regel eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität sowie eine Verminderung der Ausfallzeiten am Arbeitsplatz erzielt werden kann.

Seit Einführung der Therapieempfehlungen der deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG), der Einrichtung von Kopfschmerz-spezial-ambulanzen mit einem breiten Fortbildungsangebot und dem seit einiger Zeit steigenden Angebot spezifischer Migränetherapeutika wachsen das Interesse und die Akzeptanz von Kopfschmerzen, die Etablierung differenzierter pathophysiologischer Konzepte und vor allem die Möglichkeiten von auf die Patienten und ihre spezifischen Bedürfnisse zugeschnittenen Therapien.

Kontakt:
Dr. med. Arne May
Klinik und Poliklinik für Neurologie
im Bezirksklinikum
Universitätsstraße 84
93053 Regensburg
Tel. 0941 941-3001, Fax -3005

Dr. Rudolf F. Dietze, M.A.
Pressereferent


Bilder

Ergänzung vom 02.03.2000

Zur Wirkungsweise der bildgebenden Verfahren sei noch auf die Homepage der Kopfschmerzambulanz verwiesen:
http://www.bkr-regensburg.de/kliniken/neurologie/forschung/schwerpunkte/neuroima...


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
regional
Forschungsprojekte, Organisatorisches
Deutsch


 

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