Regelmäßige körperliche Aktivität erhöht Therapieerfolg
Berlin, 17. November 2006. Körperliches Training vor und nach einem Schlaganfall beeinflusst dessen Verlauf und Schwere in positiver Weise. Das belegt eine neue Charité-Studie, die in der November-Ausgabe der Fachzeitschrift Circulation Research erscheinen wird. Sie beschäftigt sich vor allem mit der Ursache für den positiven Effekt von Bewegung. Dieser Mechanismus wird offensichtlich durch die Stickstoffmonoxid-Produktion in den Blutgefäßen vermittelt: Regelmäßige körperliche Aktivität vor und nach einem Schlaganfall steigert den Gehalt eines bestimmten Enzyms. Die daraus resultierende vermehrte Freisetzung von Stickstoffmonoxid verbessert wiederum langfristig die Gehirndurchblutung, regt die Gefäßneubildung an und begünstigt damit die Erholung nach einem Schlaganfall.
Bei einem ischämischen Hirninfarkt wird das Gehirn aufgrund einer plötzlichen Minderdurchblutung nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Glucose versorgt, so dass die Nervenzellen in den betroffenen Regionen absterben und so genannte Läsionen entstehen. Wie groß diese Schädigungen endgültig sind, hängt auch von der körperlichen Aktivität ab. Selbst wenn das Training erst nach dem Schlaganfall aufgenommen wird, kann der Schaden noch vermindert werden. Ein deutlich größerer Erfolg allerdings ist zu verzeichnen, wenn bereits vorher trainiert wurde. Das ergeben Versuche, die mit Feldmäusen durchgeführt wurden.
"Konkrete Konsequenzen für die Therapie können wir aus dieser Tierstudie zwar nicht ziehen, die Ergebnisse sind aber dennoch für die Konzepte für Rehabilitation und frühe Mobilisation von Schlaganfallpatienten von direktem Interesse", äußert sich Studienleiter Professor Endres.
Etwa 200.000 Menschen sind jährlich von einem Schlaganfall betroffen; an der Charité werden pro Jahr etwa 1.500 behandelt. Auch Kinder können an einem Schlaganfall erkranken jedoch sind über 50 Prozent der Betroffenen ältere Menschen ab etwa 70 Jahren.
Kontakt
Prof. Dr. Matthias Endres
Klinik für Neurologie
Charité -
Universitätsmedizin Berlin
Tel. 030 - 450 560 257
matthias.endres@charite.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).