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20.11.2006 09:40

Wie ist ein depressiver Rückfall zu verhindern?

Ricarda Wessinghage Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt a. M.

    Neues Behandlungskonzept testen die Universitäten Frankfurt, Jena und Tübingen in einer psychologische Studie: Teilnehmer in Hessen gesucht

    Depressionen sind die häufigste psychische Erkrankung. Nach Aussage des Psychologen Professor Dr. Ulrich Stangier von der Universität Jena wird wahrscheinlich jeder Dritte in seinem Leben irgendwann eine schwere Depression durchleben. Außerdem sei die Rückfallgefahr bei dieser Erkrankung sehr hoch. Typische Merkmale einer wiederkehrenden Depression sind beispielsweise kontinuierliche Schlafstö¬run¬gen, verbunden mit gedrückter Stimmung, Teilnahmslosigkeit, Hoffnungslosigkeit, Konzentrationsstörungen, Appetitmangel und Scheu vor der Umwelt. Aber Depressionen sind heilbar. In den letzten Jahren wurden neue psychologische und psychiatrische Behandlungsansätze speziell zur Prävention von Rückfällen entwickelt. Bisher waren diese in Deutschland jedoch kaum bekannt.

    Die J. W. Goethe-Universität Frankfurt am Main testet gemeinsam mit den Universitäten Jena und Tübingen in einer Studie erstmalig ein Behandlungskonzept, das neueste Verfahren und Therapieformen kombiniert. Hierfür werden weitere Teilnehmer gesucht. Die Behandlung wird an verschiedenen Kliniken in Thürin¬gen und in Hessen an insgesamt neun Kliniken und Krankenhäusern im Raum Frankfurt angeboten. Das Frankfurter Universitätsklinikum ist eines der Behandlungszentren. Hier koordiniert vor Ort PD Dr. Aglaja Stirn, Leiterin des Bereiches Psychosomatik der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, die Teilnehmerrekrutierung. Untersucht wird, welche von zwei zur Auswahl stehenden Behandlungsformen langfristig besser depressive Rückfälle verhindert. Wissenschaftlich begleitet wird die Studie von Professor Dr. Ulrich Stangier (Universität Jena) und von Professor Dr. Martin Hautzinger (Universität Tübingen).

    Teilnehmen am Behandlungsangebot können Personen, die mindestens drei depressive Episoden in ihrem Leben erlitten haben. Dabei werden sie per Zufallsprinzip entweder einer kog¬nitiv-verhaltenstherapeutischen Behandlung oder einer psychiatrischen Be¬ratung mit Informationsvermittlung zugeteilt. In der kognitiv-verhaltenstherapeutischen Behandlung werden Informationen über Symptome und Auslöser von Depression vermittelt, persönliche Risikofaktoren für die Auslösung von Rückfällen ermittelt und Fähigkeiten eingeübt, um diesen Risikofaktoren entgegenzuwirken. Die psychiatrische Beratung umfasst intensive Informationen über Symptome, Ur¬sachen und Verlauf von Depressionen sowie Risikofaktoren bei Rückfällen. Ziel ist es, Rückfälle besser zu erkennen und zu verhindern. Es wird eine intensive Aufklärung über die Wirksamkeit und Nebenwirkungen von Medikamenten zur Rückfallprophylaxe gegeben. Die Teilnehmer können eine medikamentöse Behandlung bei ihrem Arzt parallel zur Teilnahme in der Studie fortsetzen.

    Beide Therapien werden an 16 Terminen, verteilt über acht Monate, durchgeführt. Als Standorte kommen für die Teilnehmer im Raum Frankfurt und Umgebung in Frage: Frankfurt (Klinikum und Universität), Elisabethenstift Darmstadt, Fachklinik Hofheim, Hohe Mark Oberursel, St. Valentinushaus Bad Soden, Philippshospital Riedstadt und Kreiskrankenhaus Schlüchtern.

    Interessierte wenden sich bitte an Frau Dipl.-Psych. Sanja Zolotic-Nikolic, Ambulanz für Forschung und Lehre am Fachbereich für Psychologie und Psychotherapie der J. W. Goethe-Universität Frankfurt, Tel.: (069) - 35353253, E-Mail: d.nikolic@em.uni-frankfurt.de
    Weitere Informationen finden Sie auch unter www.uni-jena.de/svw/pred.

    Frankfurt am Main, 17. November 2006

    Für weitere Informationen:

    Ricarda Wessinghage
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Klinikum der J.W. Goethe-Universität Frankfurt/ Main
    Fon (0 69) 63 01 - 77 64
    Fax (0 69) 63 01 - 8 32 22
    E-Mail ricarda.wessinghage@kgu.de
    Internet http://www.kgu.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-jena.de/svw/pred


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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