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20.11.2006 10:02

Kulturen der Würde - Tagung des MenschenRechtsZentrums vom 23. bis 25. November 2006 an der Universität Potsdam

Andrea Benthien Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Potsdam

    "Kulturen der Würde" ist das Thema einer Tagung, die vom 23. bis 25. November 2006 an der Universität Potsdam stattfindet. Veranstalter ist das MenschenRechtsZentrum gemeinsam mit dem Institut für Philosophie der Universität Potsdam und Partnern aus den philosophischen Instituten der Universitäten Gießen und Magdeburg. Im Mittelpunkt der Tagung steht nicht wie in den bioethischen Debatten der letzten Jahre der moralisch-rechtliche Status der Würdeidee im engeren Sinne, sondern die Entwicklung der Menschenwürdeidee in ihrem ethischen, politischen, kulturellen und historischen Kontext. Zum Auftakt der Veranstaltung spricht Prof. Dr. Gudrun Krämer, Institut für Islamwissenschaften der Freien Universität Berlin, zum Thema "Nicht Abbild, sondern Stellvertreter: Die Würde des Menschen aus islamischer Sicht".
    Die Idee einer Würde des Menschen, die ihn vor allen anderen Lebewesen und vor allem anderen Seienden auszeichnet, ist schon in den jüdisch-christlichen beziehungsweise römisch-antiken Anfängen der europäischen Kultur präsent. Ein politischer, gar rechtlicher Anspruch hat sich damit jedoch nicht verbunden. Auch Kants moralische Reformulierung des Würdebegriffs hatte keine unmittelbare rechtstheoretische Bedeutung. Erste Anzeichen für eine Politisierung des Würdebegriffs lassen sich gegen Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts erkennen. Einen fundamental neuen Stellenwert erhält der Würdebegriff jedoch mit zwei bedeutsamen Rechtsdokumenten, die nach dem Zweiten Weltkrieg etwa zeitgleich mit der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte und mit dem deutschen Grundgesetz entstehen. Die Erfahrung nationalsozialistischer Gewaltherrschaft spielte dabei zweifellos eine wichtige Rolle. Der Begriff der Würde, der den unbedingten Wert jedes Menschen unabhängig von Ethnie und individueller Leistungsfähigkeit bekräftigen soll, wird gegen den "moralischen Gattungsbruch" in Stellung gebracht. Damit erst wird die Menschenwürde zu einem politisch-rechtlichen Grundbegriff, der seitdem eine beispiellose Verbreitung gefunden hat.

    Hinweis an die Redaktionen:
    Zeit der Tagung: Donnerstag, 23. November 2006 bis Sonnabend, 25. November 2006
    Eröffnungsvortrag: 23. November 2006, 18.00 Uhr
    Ort der Tagung: Universitätskomplex Am Neuen Palais, Haus 11, Raum 0.09

    Das Programm der Tagung ist im Internet unter http://www.uni-potsdam.de/u/mrz/ abrufbar.

    Für weitere Auskünfte steht Ihnen Dr. Anne Dieter aus dem MenschenRechtsZentrum der Universität Potsdam telefonisch unter 0331/977-3450, E-Mail: mrz@uni-potsdam.de zur Verfügung.

    Diese Medieninformation ist auch unter
    http://www.uni-potsdam.de/pressmitt/2006/pm204_06.htm im Internet abrufbar.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Religion
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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