Das Lernen mit neuen Medien ist immer stärker in die alltägliche Mediennutzung eingebettet - doch welche Konsequenzen hat dies für die wissenschaftliche Beschäftigung mit virtuellen Lernprozessen in der organisierten beruflichen Weiterbildung? Und welche Schlussfolgerungen ergeben sich für die Bildungs- und Medienforschung aus der wachsenden Popularität von Web 2.0 - also der Nutzung von Internetforen, Weblogs und Wiki-Lexika - und der damit verbundenen, zunehmenden Selbststeuerung computergestützten Lernens? Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigte sich die Fachtagung "Bildungsforschung trifft Medienforschung - Perspektiven der Qualitätsentwicklung in der Berufsbildung", die gemeinsam vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) und dem Essener MMB-Institut für Medien- und Kompetenzforschung organisiert wurde.
Der Veranstaltung ist es gelungen, eine inhaltliche und methodische Brücke zwischen zwei traditionsreichen Forschungsdisziplinen zu schlagen, die sich bisher immer noch weitgehend unabhängig voneinander mit den vielfältigen Formen und Zielen der Mediennutzung und des Lernens mit neuen Medien beschäftigen. Die rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer loteten Möglichkeiten einer zukünftigen fächerübergreifenden Kooperation aus. Insbesondere der Bereich des informellen beruflichen Lernens soll hier eine herausragende Rolle einnehmen.
Nach Auffassung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer soll nach der gemeinsamen Erarbeitung methodischer Grundlagen für eine prozessorientierte Qualitätsentwicklung künftig die Frage im Mittelpunkt stehen, inwieweit durch den Einsatz neuer Lernkonzepte und neuer Medien in der Berufsbildung die berufliche Kompetenzentwicklung verbessert werden kann. Gemeinsame fächerübergreifende Projektteams werden die während der Tagung identifizierten vielversprechenden Ansätze für zukünftige Forschungskooperationen weiter verfolgen.
Fazit von Dr. Jochen Robes, Betreiber von www.weiterbildungsblog.de: "Diese Veranstaltung stellte sich zu Recht die Frage: Wie gehe ich mit der Erkenntnis um, dass Lernen - auch für den Beruf - überall stattfindet?" Seine Antworten richtete er an drei Zielgruppen: Den Medienwissenschaftlern/-innen riet er, von der Mediennutzungsforschung ausgehend zu mehr Medienwirkungsforschung zu kommen. Bildungsverantwortliche forderte er auf, den Fokus nicht nur auf das Bildungsmanagement, sondern endlich auch auf die Lernenden sowie ihre Lernhandlungen und -interessen zu richten. Und die Bildungsforschung insgesamt, so Robes, sollte sich stärker auch den Bereichen zuwenden, wo "Lernen" nicht ausdrücklich draufsteht.
Eine Online-Dokumentation der Fachtagung kann im Internetangebot des BIBB unter dem unten aufgeführten Link abgerufen werden.
Inhaltliche Auskünfte erteilen:
Dr. Gert Zinke, Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB), Tel.: 0228 / 107-1429; E-Mail: zinke@bibb.de
Dr. Lutz P. Michel; Julia Flasdick M.A., MMB-Institut für Medien- und Kompetenzforschung, Tel.: 0201 / 720 27-0;
E-Mail: info@mmb-institut.de; Internet: www.mmb-institut.de
http://www.bibb.de/de/27641.htm
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Pädagogik / Bildung, Wirtschaft
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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