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07.03.2000 15:21

Vom Raps zum Plastik:

Dr. Torsten Gabriel Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V.

    "Polyhydroxyfettsäure (PHF) statt Poly-propylen" lautet das Ziel - die Gentechnik soll die Methoden liefern. Bislang von Bakterien aus Zucker oder Stärke hergestellt, ist Bioplastik in Form von PHF zwar schon längst auf dem Markt; kann petrochemischen Kunststoffen aufgrund seines hohen Preises noch jedoch keine Konkurrenz machen. In einem Verbundvorhaben will die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe daran etwas ändern. Nun soll schon den Pflanzen beigebracht werden, PHF in ihren Zellen aufzubauen.

    "Polyhydroxyfettsäure (PHF) statt Poly-propylen" lautet das Ziel - die Gentechnik soll die Methoden liefern. Bislang von Bakterien aus Zucker oder Stärke hergestellt, ist Bioplastik in Form von PHF zwar schon längst auf dem Markt; kann petrochemischen Kunststoffen aufgrund seines hohen Preises noch jedoch keine Konkurrenz machen. In einem Verbundvorhaben will die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe daran etwas ändern. Nun soll schon den Pflanzen beigebracht werden, PHF in ihren Zellen aufzubauen.
    Die beteiligen Institute der Universitäten Kiel, München und Münster, das Max-Planck-Institut in Golm und die Planta GmbH Einbeck arbeiteten bereits in der ersten Phase des Vorhabens zusammen. Mehrere erfolgversprechende gentechnische Werkzeuge und Verfahren konnten entwickelt werden und es gelang, in der Modellpflanze Arabidopsis hohe Gehalte an PHF zu erzeugen.
    Das Wildkraut baute das Bioplastik zwar in überzeugender Menge auf, litt dabei jedoch unter Wachstumsstörungen. Nicht nur dieses Problem gilt es, im Rahmen der jetzt anlaufenden zweiten Phase des Vorhabens "Produktion von Polyhydroxyfettsäure in Nutzpflanzen" zu lösen, erstmals wollen die Wissenschaftler die erprobten Verfahren auch auf wirtschaftlich bedeutende Pflanzen übertragen. Raps, Zuckerrübe und Kartoffel - drei in unseren Breiten etablierte Kulturpflanzen - bieten nach Ansicht der Forscher gute Ansatzpunkte für eine gentechnische Bearbeitung.
    Sollte es gelingen, ihnen den Aufbau von PHF einzugeben, kann eine zukünftige landwirtschaftliche Produktion dieses Stoffs ins Auge gefaßt werden. Da die Aussichten dafür gut stehen, geht das Verbundvorhaben inhaltlich noch einen Schritt weiter. Wer den neuen Rohstoff nutzen will, muß ihn der Pflanze erst entnehmen. Ein Verbundpartner aus der Industrie, die Südzucker AG, arbeitet bereits an den dafür geeigneten Methoden.
    Obwohl auch nach dem Abschluß dieses Verbundvorhabens noch einige Jahre vergehen werden, bis PHF als preiswerter Massenkunststoff den Markt erobern kann, lohnen sich die intensiven Bemühungen. Vollständig biologisch abbaubar, könnte PHF angesichts der wachsenden Müllproblematik vor allem für Verpackungen ein zukunftsweisender Rohstoff sein.

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    Herausgeber: Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V., Hofplatz 1, 18276 Gülzow
    Verantwortlich: Dr.-Ing. Andreas Schütte
    Tel.: (03843) 6930-0, Fax.: (03843) 6930-102, e-Mail: info@fnr.de, Internet: http://www.fnr.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Informationstechnik, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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