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23.11.2006 11:18

Jede dritte KiTa wird Familienzentrum

Claudia Braczko Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Institut Arbeit und Technik

    Vielfältiges Angebot aus einer Hand für Kinder und ihre Familien - Tagung am IAT präsentiert internationale Konzepte und Erfolgsbeispiele

    Ein Drittel der rund 9700 Kindertagesstätten in Nordrhein-Westfalen soll bis zum Jahr 2012 zu Familienzentren umgewandelt werden. Ziel ist der flächendeckende Aufbau, nachdem derzeit zunächst 251 Piloteinrichtungen - von über 1000 Bewerbungen - zu Familienzentren weiterentwickelt werden. In der Pilotphase bis Mai 2007 wird ein Gütesiegel "Familienzentrum NRW" geschaffen, mit dem vorbildliche Kindertagesstätten ausgezeichnet werden. Das sagte der nordrhein-westfälische Familienminister Armin Laschet heute (23. November) im Institut Arbeit und Technik (IAT) in Gelsenkirchen. Auf der Fachtagung der IAT-Forschungsgruppe "Bildung und Erziehung im Strukturwandel (BEST)" diskutierten über 140 Wissenschaftler und Praktiker über neue Konzepte für Kindertageseinrichtungen und ihre Weiterentwicklung zu Familienzentren.

    Damit eine KiTa zum Familienzentrum werden kann, muss sie vorschulische Sprachförderung anbieten, mit der örtlichen Familienberatung und -hilfe zusammenarbeiten, bei der Vermittlung von Tagesmütten und qualifizierter Tagespflege für die Kleinsten helfen und ihr "Angebot an den Bedingungen des Sozialraums ausrichten". Sie kann alle Angebote unter einem Dach und einer Gesamtleitung zusammenfassen oder, wenn z.B. die räumlichen Voraussetzungen fehlen, als Schaltstelle eines Beratungsnetzwerks fungieren. Wichtig ist, dass sich die KiTa am Bedarf vor Ort orientiert und die z.T. bereits bestehenden unterschiedlichen Angebote vernetzt.

    Mit ihrem weiten Aufgabenspektrum "Betreuung, Bildung und Beratung" sollen die NRW-Familienzentren auch dazu beitragen können, die Versorgungslücke bei der Betreuung der Kinder unter drei Jahren zu schließen. Laut Laschet will die Landesregierung den Kommunen "dabei helfen, ein adäquates Angebot zu schaffen. Schritt für Schritt soll für 20 Prozent der Kinder unter drei Jahren ein Platz bereitgestellt werden."

    Das Landesprojekt zur Einführung von Familienzentren in NRW wird wissenschaftlich begleitet vom Kooperationsinstitut PädQUIS der FU Berlin, das mit Mitarbeiter/inne/n der Forschungsgruppe "Bildung und Erziehung im Strukturwandel (BEST)" am Institut Arbeit und Technik unter Leitung von Dr. Sybille Stöbe-Blossey zusammenarbeitet. Sie sollen die Pilotphase im Hinblick auf den Transfer für weitere Einrichtungen auswerten und das Gütesiegel mit den erforderlichen fachlichen Standards für ein Familienzentrum entwickeln. "Orientierungspunkte für die Entwicklung von Familienzentren" sind bereits konzipiert, eine erste Fassung des NRW-Gütesiegels soll im Frühjahr 2007 vorliegen.

    Die Entwicklung ganzheitlicher Angebote für Kinder und ihre Familien liegt im internationalen Trend. Auf der Tagung wurden deshalb auch Erfolgsbeispiele aus so unterschiedlichen Ländern wie Luxemburg und den USA präsentiert, um Ideen für den Entwicklungsprozess in Deutschland zu gewinnen.

    Die "Maison Relais" in Luxemburg bieten verschiedene Betreuungsangebote und Dienste koordiniert aus einer Hand an: von der Krippe über Schulkantine, Schulbetreuung, Tageseltern bis zum Sport. Die Angebote für Kinder im Alter zwischen 3 Monaten und 12 Jahren richten sich nach der individuellen Situation der Familie, was sehr flexible und lange Öffnungszeiten (Montag bis Samstag von 6 bis 20 Uhr) voraussetzt. Weitere Angebote der "Maison Relais" sind die Betreuung von kranken Kindern, außerschulische Freizeitaktivitäten für Eltern und Kinder, Erziehungsberatung usw.

    Die Judy P. Hoyer Center in Maryland / USA bieten als Lerncenter für Familien und frühkindliches Lernen Dienstleistungen für Kleinkinder und ihre Familie an - zehn bis zwölf Stunden am Tag ganzjährig. Das hochqualitative Betreuungsangebot beruht auf einem ganzheitlichen Ansatz von Kooperation und Koordination. Über ein bestimmtes Qualitätsentwicklungsverfahren müssen sich Judy Center akkreditieren lassen, um Fördermittel vom Bildungsministerium zu erhalten.

    Für weitere Fragen stehen
    Ihnen zur Verfügung:
    Karin Altgeld, Durchwahl: 0209/1707-283, E-Mail: altgeld@iatge.de
    Dr. Sybille Stöbe-Blossey, Durchwahl: 0209/1707-130, E-Mail: stoebe@iatge.de

    Forschungsgruppe Bildung und Erziehung im Strukturwandel ab 1.1.2007 am "Institut Arbeit und Qualifikation" der Universität Duisburg-Essen
    Die Kontaktdaten bleiben vorerst unverändert

    Pressereferentin
    Claudia Braczko
    Munscheidstraße 14
    45886 Gelsenkirchen
    Tel.: +49-209/1707-176
    Fax: +49-209/1707-110
    E-Mail: braczko@iatge.de
    info@iatge.de
    WWW: http://www.iatge.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Pädagogik / Bildung
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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