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24.11.2006 09:18

Auch ältere Patienten profitieren von Training und Psychotherapie

Dr. Annette Tuffs Unternehmenskommunikation
Universitätsklinikum Heidelberg

    Multimodale Therapie bei chronischem Rückenschmerz steigert Beweglichkeit und Lebensqualität / Studie der Orthopädischen Universitätsklinik Heidelberg

    Chronische Rückenschmerzen können auch bei älteren Menschen mit einem Trainingsprogramm erfolgreich behandelt werden, das nicht nur körperliche, sondern auch psychische Ursachen angeht. Eine Untersuchung der Orthopädischen Universitätsklinik Heidelberg hat jetzt gezeigt, dass rund zwei Drittel der Patienten in der Altersgruppe zwischen 50 und 65 Jahren ihre Arbeit nach sechs Monaten wieder aufnehmen konnten - in vergleichbarem Unfang wie jüngere Schmerzpatienten. Mit ihrer Behandlung waren die älteren Patienten ebenso zufrieden wie die jüngeren.

    Dies sind Ergebnisse einer Studie unter der Federführung von Professor Dr. Marcus Schiltenwolf, Leiter der Sektion Schmerztherapie an der Orthopädischen Universitätsklinik Heidelberg, die in der Zeitschrift "Clinical Rheumatology" veröffentlicht worden ist.

    An der Studie nahmen insgesamt 405 Männer und Frauen teil, die seit mindestens drei Monaten an Rückenschmerzen litten und bereits sechs Wochen krank geschrieben waren. Jeweils rund ein Viertel der Studienteilnehmer gehörten zu den Altersgruppen 51 - 65 Jahre und 18 - 34 Jahre. Die Hälfte der Patienten war zwischen 35 und 50 Jahre alt.

    Drei Wochen Ganztagesprogramm mit Entspannungs- und Rückentraining

    Alle Patienten nahmen an einem multidisziplinären Ganztages-Therapieprogramm über drei Wochen teil. Dazu gehörten krankengymnastische Übungen und Rückentraining ebenso wie Entspannungsübungen, Psychotherapie, Verhaltenstherapie und Anpassungen am Arbeitsplatz. Die Behandlungsergebnisse wurden nach sechs Monaten überprüft.

    "Aus unseren früheren Studien wissen wir, dass die Behandlung von psychischer Belastung und Stress die Patienten beweglicher und arbeitsfähiger macht", erklärt Professor Schiltenwolf. "In dieser Studie konnten wir erstmals zeigen, dass dies nicht nur für jüngere Patienten zutrifft." Wesentliche Beobachtung bei der Studie war: Schmerzrückbildung und Steigerung der Lebensqualität konnte bei den älteren Patienten erreicht werden, ohne dass die Rückenfunktionen verbessert wurden. "Diese Ergebnisse zeigen, dass sich die multimodale Schmerztherapie auch bei älteren Patienten lohnt". so Professor Schiltenwolf.

    Rückenschmerzen sind ein weit verbreitetes Leiden: Rund 30 Millionen, also mindestens jeder dritte Bundesbürger, klagen einmal im Jahr darüber. Vom akuten zum chronischen Leiden ist der Weg oft nicht weit. Der volkswirtschaftliche Ausfall liegt schätzungsweise bei 20 Milliarden Euro pro Jahr.

    Ansprechpartner:
    Prof. Dr. med. Marcus Schiltenwolf
    Sektion Schmerztherapie
    Orthopädische Universitätsklinik Heidelberg
    Telefon: +49 6221 96 6323
    Fax: +49 6221 96 6380
    Sekretariat Frau Lueg-Damm
    Email: sabine.lueg-damm@ok.uni-heidelberg.de

    Literatur:

    Buchner M, Neubauer E, Zahlten-Hinguranage A , Schiltenwolf M: Age as a predicting factor in the therapy outcome of multidisciplinary treatment of patients with chronic low back pain-a prospective longitudinal clinical study in 405 patients. Clin Rheumatol. 2006 Jul 25


    Weitere Informationen:

    http://www.orthopaedie.uni-hd.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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