Wissenschaftler erforschen die Evolution des Bakteriums Salmonella typhi und warnen vor der Ausbreitung resistenter Stämme
21 Millionen Menschen erkranken jährlich daran, 200.000 sterben sogar - die Rede ist von Typhus. Ursache der Krankheit sind Bakterien vom Typ Salmonella Typhi. Ein internationales Consortium von Wissenschaftlern aus der Max-Planck Gesellschaft, dem Wellcome Trust (UK, sowie Vietnam) und dem Institut Pasteur (Frankreich) hat sich auf die evolutionären Spuren dieses Bakteriums begeben und herausgefunden, dass gesunde Träger, sogenannte Dauerträger, bei der Evolution und globalen Verteilung dieser Bakterien eine äußerst wichtige Rolle gespielt haben. Bereits 1902 hatte Robert Koch auf die Bedeutung der Dauerträger hingewiesen. Die Wissenschaftler betonen, dass weder die Behandlung dieser Krankheit mit Antibiotika noch eine globale Impfkampagne ausreichen werden, um sie auszurotten. Die in der aktuellen Ausgabe von Science (24. November 2006) vorgestellten Ergebnisse erhellen zudem die Mechanismen, die aufgrund der weit verbreiteten Antibiotika-Behandlung zu Antibiotika-Resistenzen führen. Die Wissenschaftler zeigen, dass die Behandlung von Akuterkrankten in Südostasien seit 1991 zum Auftreten von mehreren, unabhängigen Mutanten geführt hat, die gegen diese Behandlung unempfindlich sind, und dass eine eng verwandte Gruppe dieser Mutanten, H58 genannt, sich stark vermehrt und inzwischen auch Afrika erreicht hat.
http://goto.mpg.de/mpg/pri/20061120/
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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