Hannover, 2.3.2000
cr/18/00
Spitzenforschung an der Universität Hannover - Neuer Sonderforschungsbereich
"Wir schmieden die Zukunft" - unter dieser Überschrift könnte der neue Sonderforschungsbereich (SFB) 489 an der Universität Hannover stehen. Seit dem 1. Januar 2000 arbeiten Forscher von sieben Instituten der Universität Hannover gemeinsam an dem Sonderforschungsbereich "Prozesskette zur Herstellung präzisionsgeschmiedeter Hochleistungsbauteile." Gefördert wird der SFB von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, dem Ministerium für Wissenschaft und Kultur, der Universität Hannover und dem Fachbereich Maschinenbau der Universität Hannover. Der SFB 489 ist derzeit der fünfte Sonderforschungsbereich an der Hochschule. Seit 1968, dem Jahr, in dem die DFG dieses Programm eingeführt hat, wurden 13 Sonderforschungsbereiche an der Universität Hannover gefördert. An den 26 Hochschulen Niedersachens gibt es derzeit 25 Projekte dieser Art. Im Rahmen dieser Projekte haben Wissenschaftler die Möglichkeit, bis zu 15 Jahre komplexe Themen zu untersuchen.
"Der internationale Wettbewerb wird immer härter", sagt Geschäftsführer Dipl.-Ing. Frank Meiners vom Institut für Umformtechnik und Umformmaschinen. "Wir entwickeln neue Fertigungstechniken, die die Fertigungsprozesse beschleunigen und damit die Wettbewerbsfähigkeit steigern." Die Wissenschaftler im Sonderforschungsbereich arbeiten an neuen, technologisch und logistisch wirtschaftlicheren Prozessketten auf Basis der Präzisionsschmiedetechnologie. Eine Prozesskette umfasst die gesamte Entwicklung von der Idee bis zum fertigen Produkt. Einzelne Produktionsschritte sollen zusammengefasst werden, um den Bearbeitungszeitraum zu verkürzen. Mit der Hilfe dieser Prozessketten ist es dann möglich, Hochleistungsbauteile, wie Zahnräder oder Kurbelwellen, schneller und wirtschaftlicher zu fertigen. Um der kompletten Fertigungskette eines modernen Produktionsbetriebes zu entsprechen, sind die 13 Teilprojekte des Sonderforschungsbereichs in drei Projektbereiche untergliedert: A - Technologie, B - Prozesskette und C - Logistik. So wollen die Wissenschaftler alle Aspekte der Fertigung berücksichtigen. Von optimierten Prozessketten profitieren Unternehmen der Maschinenbaubranche und hier vor allem Firmen aus dem Bereich der Produktionstechnik. Als Beispielteile für Zulieferer der Automobilindustrie seien Pleuel und Kurbelwellen genannt, die die Auf- und Abwärtsbewegung der Motorkolben in Rotationsbewegung umsetzen.
Daten und Fakten:
Der neue SFB geht zurück auf die Forschergruppe "Präzisionsumformung von schrägverzahnten Zahnrädern, Herstellung, Wärmebehandlung und Prüfung." Er wird im Jahr 2000 mit 7,2 Mio. DM gefördert. Sprecher des SFB 489 ist Prof. E. Doege vom Institut für Umformtechnik und Umformmaschinen. Weitere beteiligte Institute sind das Institut für Werkstoffkunde, das Institut für Fabrikanlagen, das Institut für Fertigungstechnik und Spanende Werkzeugmaschinen, das Institut für Meß- und Regelungstechnik, das Institut für Kerntechnik und Zerstörungsfreie Prüfverfahren und das Institut für Integrierte Produktion Hannover GmbH. An dem SFB sind 13 Wissenschaftler und über 20 studentische Hilfskräfte beteiligt. Für weitere Fragen steht Dipl.-Ing. Frank Meiners vom Institut für Umformtechnik und Umformmaschinen unter Tel. 0511/762-2168 gerne zur Verfügung.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Elektrotechnik, Energie, Maschinenbau
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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