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03.07.1996 00:00

Schädlich in Bochum

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Bochum, 03.07.1996 Nr. 120

    ,Es ist alles ein grosses Spiel"

    Kleist-Preistraeger im RUB-Germanistisches Institut

    Hans-Joachim Schaedlich und die AEsthetik des Haesslichen

    Der frischgebackene Kleist-Preistraeger dieses Jahres, Hans Joachim Schaedlich, kommt in die RUB: Auf Einladung von Priv.-Doz. Dr. Werner Jung (Germanistisches Institut der RUB) liest und diskutiert Schaedlich in der Vorlesung ,Von der AEsthetik des Haesslichen zur Poetik der Gewalt" am Freitag, 12. Juli 1996, 10-12 h, Hoersaal HGB 30. Die OEffentlichkeit ist herzlich willkommen.

    Konventionen in Frage stellen

    Erst kuerzlich ist der 1935 im Vogtland geborene Schriftsteller Hans Joachim Schaedlich mit dem begehrten Kleist-Preis ausgezeichnet worden. Im Zentrum des Werkes des international renommierten Schriftstellers, der 1976 aus der DDR in die Bundesrepublik uebersiedelte, stehen immer wieder Versuche, Konventionen unseres Denkens und Meinens, unserer Weltsicht zu ueberpruefen und in Frage zu stellen.

    DDR - Naehe propagiert, Ferne geschaffen

    Schaedlich ist vor allem Prosaschriftsteller. Bekanntgeworden ist er mit dem Erzaehlband ,Versuchte Naehe" (1977), in dem er DDR-Verhaeltnisse schilderte: einem Staat, der Naehe propagierte, aber tatsaechlich groesstmoegliche Entfremdung und Distanz zwischen Menschen schuf. Mit den folgenden Romanen ,Tallhover", der Geschichte eines Spitzels, und ,Schrott", einer postmodernen Inszenierung der Fluechtigkeit eines Ich, schrieb Schaedlich sich in die erste Reihe der deutschen Schriftsteller der Gegenwart. Im letzten Jahre sind die beiden Erzaehlungen ,Mal hoeren, was noch kommt/Jetzt, wo alles zu spaet ist" erschienen. Sie irritieren, verwirren, brueskieren sogar. Schaedlich moechte normale Sehgewohnheiten, konventionelle Vorstellungen gruendlich duepieren, auch Tabus verletzen - was immer schon ein Guetesiegel moderner Literatur war uns ist. ,Schaedlich hat", so der Germanist Theo Buck, ,die Erfahrung der existentiell zentralen Konstellationen von Tod und Sexualitaet bis an die Grenze des Ertraeglichen vorangetrieben".


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik, Recht
    überregional
    Es wurden keine Arten angegeben
    Deutsch


     

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