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25.11.2006 12:00

Berblinger Preis der Stadt Ulm für Stuttgarter Brennstoffzellenflugzeug

Ursula Zitzler Stabsstelle Hochschulkommunikation
Universität Stuttgart

    Entwurf wird realisiert - "Hydrogenius" soll 2011 fliegen

    Der an der Universität Stuttgart entstandene Entwurf für ein zweisitziges Motorflugzeug überzeugte die Jury des Berblinger Preises der Stadt Ulm. Das Team um Professor Rudolf Voit-Nitschmann mit Len Schumann und Steffen Geinitz von der Fakultät für Luft- und Raumfahrttechnik und Geodäsie wies in einer Machbarkeitsstudie nach, dass die Integration eines Brennstoffzellensystems in ein Flugzeug möglich ist. Das Flugzeug, das seine Antriebsenergie aus der kalten Reaktion von Wasserstoff und Sauerstoff bezieht, würde weder Abgase noch Lärm produzieren und könnte dennoch bei den Flugleistungen mit herkömmlichen Leichtflugzeugen konkurrieren. Dafür erhalten die Stuttgarter Wissenschaftler nun den mit 12.000 Euro dotierten Berblinger-Preis der Stadt Ulm. Der Entwurf soll bis 2011 realisiert wer-den. Der Flieger mit dem schönen Namen Hydrogenius könnte dann das weltweit erste bemannte Brennstoffzellenflugzeug werden.

    Der nach dem Ulmer Erfinder und Flugpionier Albrecht Ludwig Berblinger benannte Preis wird am Samstag, den 25. November bei einer Festveranstaltung im Ulmer Rathaus überreicht.

    Für die Bewerbung um den Berblinger Preis 2006 galt es, einen Entwurf für ein mindestens zweisitziges Flugzeug einzureichen, das im Hinblick auf Umweltverträglichkeit, Wirtschaftlichkeit, Sicherheit oder Bauweisen zukunftsweisend sein sollte. Die Stuttgarter entwarfen das Projekt "Hydrogenius", in dem alle vier Punkte der Ausschreibung berücksichtigt werden konnten. Insgesamt hatten sich 21 Teams mit 22 Projekten beworben.

    Hocheffizientes Leichtflugzeug
    Bei Hydrogenius handelt es sich um ein hocheffizientes Leichtflugzeug mit etwa 18 Metern Spannweite, acht Metern Länge und einer Abflugmasse von 850 Kilogramm. Das Flugzeug wird eine Reichweite von mindestens 700 Kilometern bei einer Reisegeschwindigkeit von 140 Kilometern pro Stunde haben und dabei nur eine Energiemenge verbrauchen, die zwei Litern Benzin auf 100 Kilometern entspricht. "Die große Herausforderung bei dem Entwurf von Hydrogenius war die Integration des Brennstoffzellensystems, das im Vergleich zu einem konventionellen Motor etwa dreimal so schwer ist und fünfmal mehr Platz im Flugzeugrumpf erfordert", berichtet Rudolf Voit-Nitschmann. Das System wurde aus der Automobilbranche adaptiert, bietet für die vorgesehene Anwendung einen hervorragenden Wirkungsgrad, ist dabei abgasfrei und extrem geräuscharm. Der benötigte Wasserstoff wird in einem Hochdrucktank mitgeführt.

    2011 soll Hydrogenius fliegen
    Nach der erfolgreichen Wettbewerbsteilnahme soll das Projekt Hydrogenius nun realisiert werden und spätestens zum Berblinger Flugwettbewerb im Jahr 2011 in der Luft sein. Damit wäre es voraussichtlich das weltweit erste bemannte Brennstoffzellenflugzeug. Hydrogenius wäre auch der offizielle Nachfolger des Solarflugzeuges Icaré II, das vor zehn Jahren, ebenfalls unter der Leitung von Professor Voit-Nitschmann, an den Instituten der Fakultät für Luft- und Raumfahrttechnik der Universität Stuttgart entwickelt und gebaut wurde. Schon für diesen Solarflieger gab es 1996 den Berblinger-Preis der Stadt Ulm, der damals mit 100.000 DM dotiert war.

    Für den Bau des neuen Brennstoffzellenflugzeugs sucht die Fakultät nach Sponsoren und technischen Partnern, die das Projekt Hydrogenius unterstützen. Weitere Informationen sind auf der Internetseite des Instituts für Flugzeugbau zu finden.

    Weitere Informationen bei Professor Voit-Nitschmann unter e-mail: rvn@ifb.uni-stuttgart.de, Tel. 0711/685-62770.


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-stuttgart.de/aktuelles/presse/2003/41.html - Infos zum Vorgängerflugzeug
    http://www.ifb.uni-stuttgart.de/icare/icare.html - Infos zum Vorgängerflugzeug
    http://www.ifb.uni-stuttgart.de - Institut für Flugzeugbau der Uni Stuttgart


    Bilder

    Hydrogenius könnte das weltweit erste bemannte Brennstoffzellenflugzeug werden.
    Hydrogenius könnte das weltweit erste bemannte Brennstoffzellenflugzeug werden.
    (Foto: Institut für Flugzeugbau der Uni Stuttgart)
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    Eine große Herausforderung bei dem Entwurf von Hydrogenius war die Integration des Brennstoffzellensystems.
    Eine große Herausforderung bei dem Entwurf von Hydrogenius war die Integration des Brennstoffzellens ...
    (Foto: Institut für Flugzeugbau der Uni Stuttgart)
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Maschinenbau, Verkehr / Transport
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hydrogenius könnte das weltweit erste bemannte Brennstoffzellenflugzeug werden.


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    Eine große Herausforderung bei dem Entwurf von Hydrogenius war die Integration des Brennstoffzellensystems.


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