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27.11.2006 09:41

Berufsgenossenschaften: Kühlschmierstoffe endlich wirksam erfassen

Stefan Boltz Pressestelle
Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften

    Kühlschmierstoffe (KSS) zu erfassen und die Beschäftigten vor ihren schädlichen Auswirkungen zu schützen, war bisher nicht einfach. Dies soll ein neuer Report des Berufsgenossenschaftlichen Instituts für Arbeitsschutz (BGIA) ändern, der praktische Hinweise und wissenschaftliche Erkenntnisse zu KSS enthält. Er richtet sich an alle, die Anlagen planen, bauen, und betreiben, in denen KSS zum Einsatz kommen oder mit denen KSS beseitigt werden sollen. Der Bericht ist das Ergebnis eines gemeinsamen Forschungsprojekts mit der Industrie. Er beschreibt unter anderem, wie Erfassungs- und Abscheidesysteme aber auch Werkzeugmaschinen gestaltet sein müssen, um den Arbeitsbereich mit möglichst geringen KSS-Konzentrationen zu belasten.

    Deutschland verbraucht jährlich etwa eine Million Tonnen KSS in rund 200.000 vornehmlich kleineren und mittleren Betrieben. Hauptabnehmer sind die metallbe- und verarbeitende Industrie und die Glasindustrie; hier vermindern die Stoffe den Werkzeugverschleiß und erhöhen Produktionsgeschwindigkeit und Produktqualität. Gleichzeitig sind KSS Gefahrstoffe, die Atemwegserkrankungen verursachen und krebserzeugende und toxische Stoffe freisetzen können. "An circa vier Millionen Arbeitplätzen kommen Menschen potenziell mit diesen Gefahrstoffen in Berührung", erläutert Dr. Horst Kleine vom BGIA die Bedeutung von KSS für den Arbeitsschutz. Berufsgenossenschaftlichen Untersuchungen zufolge erfüllten vorhandene Absaug- und Abscheideinrichtungen zum Schutz der Beschäftigten ihre Funktion jedoch in weniger als der Hälfte aller Fälle ausreichend. "Wir haben uns deshalb mit Herstellern und Betreibern zusammengesetzt, um Schwachpunkte in der bestehenden Technik zu identifizieren und für Verbesserungen zu sorgen", beschreibt der Chemiker die gemeinsame Initiative von Arbeitsschützern, Forschern und Industrie.

    Neben eher forschungstheoretischen Teilen, in denen die Partikelgrößenverteilung in KSS-Emissionen und der Einfluss von Verdunstung auf die Emissionshöhe untersucht wurden, umfasste das Kooperationsprojekt auch sehr praxisorientierte Aufgaben: entwickeln eines Prüfstandes für KSS-Abscheider, optimieren der Emissions-Erfassung innerhalb der Werkzeugmaschinen, empfehlen geeigneter organisatorischer und lufttechnischer Maßnahmen in KSS-belasteten Arbeitsbereichen, erarbeiten von Maßnahmen zum Brand- und Explosionsschutz an Werkzeugmaschinen. Die Ergebnisse dieser und vieler anderer Arbeiten stellten die Projektbeteiligten im Rahmen einer Fachveranstaltung vor. Der Report fasst die Beiträge zusammen und legt damit die Grundlagen, um Erfassungssysteme und Abscheider für KSS zukünftig nach höchsten Sicherheitsanforderungen zu gestalten.

    Neben dem BGIA waren an dem Kooperationsprojekt beteiligt: Berufsgenossenschaftlicher Fachausschuss Maschinenbau, Fertigungssysteme, Stahlbau (FA MFS), Universität Stuttgart, Universität Karlsruhe, RWTH Aachen, Verband deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) und VDMA-Fachgremien.


    Weitere Informationen:

    http://www.hvbg.de/code.php?link=2319410 - Report
    http://www.hvbg.de/d/bia/pra/kss.html - weitere Informationen zum Thema
    http://www.hvbg.de/d/bia/fac/lueftung/index.html - weitere Informationen zum Thema


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Maschinenbau
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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