idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
27.11.2006 11:00

Universität Osnabrück: Fachbereich Wirtschaftswissenschaften feiert 25-jähriges Bestehen mit Verleihung der Ehrendoktorwürde an deutschen Nobelpreisträger

Dr. Oliver Schmidt Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Universität Osnabrück

    Vor 25 Jahren wurde der Fachbereich Wirtschaftswissenschaften an der Universität Osnabrück gegründet. Seitdem sind rund 2.600 Studierende zu Betriebswirtschaftlern oder Volkswirtschaftlern ausgebildet worden. Darüber hinaus belegt der Fachbereich auch innerhalb der deutschen Hochschullandschaft vordere Plätze, wie verschiedene Rankings aus jüngster Zeit deutlich machten. Anlässlich des Jubiläums am Freitag, 1. Dezember, wird der derzeit einzige deutsche Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Reinhard Selten die Ehrendoktorwürde des Fachbereichs verliehen bekommen.

    Spätestens seit 1994 ist Reinhard Selten einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. In jenem Jahr erhielt er zusammen mit John Harsanyi und John Nash, beide an Universitäten in den USA, den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften aufgrund seiner herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der Spieltheorie. Seit nunmehr einem halben Jahrhundert beschäftigt sich Selten mit diesem Forschungsgebiet. Dabei stellt er die Interaktion ökonomischer Akteure oder "Spieler" in den Vordergrund. Als Beispiel wäre das Angebotsverhalten von Firmen zu nennen, die am Markt gegeneinander konkurrieren. Kommt es dann zu einem strategischen Gleichgewicht oder möglicherweise zu mehreren Gleichgewichtslösungen? Bei der Auswahl zwischen mehreren Lösungen hat sich Seltens Konzept der "Teilspielperfektheit" als bahnbrechend erwiesen.

    Selten wurde 1930 im schlesischen Breslau, heute Wroclaw, geboren. An der Universität Frankfurt studierte er Mathematik und befasste sich in seiner Diplomarbeit mit der kooperativen Spieltheorie. In der daran anschließenden Promotion beschäftigte sich der Wissenschaftler mit der mathematischen Struktur extensiver Spiele. 1967 folgte die Habilitation mit einer Untersuchung über die Preisfestsetzung in Mehrproduktunternehmen. Nach Stationen in Berkeley, Berlin und Bielefeld nahm Selten 1984 den Ruf auf eine Professorenstelle für Wirtschaftstheorie an der Universität Bonn an. Seit seiner Emeritierung elf Jahre später ist der Forscher dort Leiter eines Laboratoriums für Experimentelle Wirtschaftsforschung.

    Den Nobelpreis erhielt Selten vor allem für seine theoretischen Arbeiten auf dem Gebiet der Spieltheorie. Darüber hinaus hat er auch in der experimentellen Wirtschaftsforschung und der individuellen Entscheidungsfindung große internationale Anerkennung gefunden. "Ihm ist es zu verdanken, dass auch im deutschen Sprachraum die Spieltheorie eine feste Verankerung in der wirtschaftswissenschaftlichen Forschung und Lehre erfahren hat", so der Osnabrücker Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Wulf Gaertner. "Seltens Auswahlkriterium bei der Existenz mehrerer Nash-Gleichgewichte hat die spieltheoretische Forschung entscheidend vorangebracht." Es ist das erste Mal in den 25 Jahren seines Bestehens, dass unser Fachbereich die Ehrendoktorwürde verleiht. "Ich denke, wir hätten keinen Besseren als Herrn Selten finden können", so der Dekan des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften, Prof. Dr. Uwe Hoppe.

    Weitere Informationen:
    Dekan Prof. Dr. Uwe Hoppe, Universität Osnabrück,
    Fachbereich Wirtschaftswissenschaften,
    Heger-Tor-Wall 14, 49069 Osnabrück,
    Tel. +49 541 969 6146, Fax +49 541 969 6142,
    E-Mail: irmtraud.tiemeyer@uni-osnabrueck.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Politik, Recht, Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).