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09.03.2000 13:40

Universität Bonn geht auf der Hannover-Messe mit vier Exponaten an den Start

Brigitte Stahl-Busse Dezernat 8 - Hochschulkommunikation
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

    Der Stand der Strukturförderungsgesellschaft mbH Bonn/Rhein-Sieg/Ahrweiler befindet sich in Halle 18, 1. Etage, Stand P 05. Der Gemeinschaftsstand "Vision Laser 2000" ist in Halle 16, E 58, auf Platz C 02 zu finden.

    Grundlagenforschung, angewandte Forschung und erfolgreiche "Spin offs" der Universität Bonn präsentieren sich vom 20. bis 25. März 2000 auf dem Gemeinschaftsstand "Wissenschaftsregion Bonn" der Strukturförderungsgesellschaft mbH Bonn/Rhein-Sieg/Ahrweiler (SFG) bzw. dem Gemeinschaftsstand "Vision Laser 2000" während der diesjährigen Hannover-Messe. Neben neuen Steuerungs-Konzepten für bestehende Robotersysteme im Fertigungsbetrieb sowie hochempfindlicher Spurengassensorik werden neuartige Dachziegel mit Lotus-Effekt und eine Initiative der Bonner Universität zum Jahr der Physik vorgestellt.

    Statt neuem Maschinenpark: Neues "Computerhirn"

    Den neuen Prototyp einer Robotersteuerung präsentiert das junge Unternehmen "mz robolab" auf der diesjährigen Hannover-Messe am Stand der SFG. Die beiden Geschäftsführer der zum 1. Januar 2000 gegründeten Firma schlossen erst kürzlich ihre Promotionen in den Gebieten Robotik und Neuronale Netze ab. Rüdiger Maass, einer der Geschäftsführer, sagt: "Wir erhielten für unsere Ausgründungs-Idee starke Unterstützung durch das innovationsfreudige Umfeld in der Region und insbesondere durch die Technologietransferstelle der Universität Bonn." Ein zusätzlicher Schub sei durch die Beteiligung der VISION Chancenkapital GmbH & Co.KG entstanden, so daß nun der neue Prototyp termingerecht einem großen Publikum vorgestellt werden könne. Die Grundidee der jungen Firma ist "Innovation statt Investition". Statt den gesamten Roboter auszutauschen, setzen die Jungunternehmer auf intelligente Software. Sie tauschen quasi nur das Gehirn der Maschine aus, um sie für neue Aufgaben fit zu machen. Dies spart gerade für kleine und mittlere Betriebe enorme Kosten.

    Blitz und Blank: Dachziegel, Fassaden und Folien mit Lotus-Effekt

    Nach der erfolgreichen Markteinführung einer wasserabweisenden Fassadenfarbe der Firma Ispo im vergangenen Jahr stellt das Botanische Institut der Universität Bonn nun - ebenfalls auf dem Stand der SFG - ein neues Produkt mit "Lotus-Effekt" vor: Ein in Kooperation mit der Firma Erlus entwickelter neuer Dachziegel widersetzt sich dank Lotus-Effekt Schmutz und Wasser. Den Besucher erwartet eine Präsentation der neuen Dachziegel: Wasser perlt einfach ab und nimmt jeglichen Schmutz mit sich. Dr. Christoph Neinhuis, der gemeinsam mit Prof. Wilhelm Barthlott den Lotus-Effekt entschlüsselte, berichtet: "Selbst Mitarbeiter der Firma Erlus kamen bei einer Demonstration eines Musterdachs aus dem Staunen über den offensichtlichen Unterschied zwischen herkömmlichen und neuen Ziegeln nicht mehr heraus." Von den neuen Dachziegeln, die zur Zeit noch nicht im Handel sind, wird eine wesentlich längere Lebensdauer als von herkömmlichen Dachabdeckungen erwartet, da sich auf der Spezialoberfläche weder Schmutz ablagern noch Moos ansiedeln kann. Neben Farbe und Dachziegeln warten die Forscher mit einer dritten Nutzung auf: Gemeinsam mit der Firma Creavis werden selbstreinigende Musterfolien am Stand der SFG vorgestellt, die in ein bis zwei Jahren den Markt erobern sollen. Der Phantasie sind bei den möglichen Einsatzgebieten dieser Folien keine Grenzen gesetzt: Von sauberen und somit effektiveren Solarzellen über Gartenmöbel und Markisen, die nicht mehr vergammeln, bis hin zu immer lesbaren - weil sauberen - Verkehrsschildern reichen hier die denkbaren Anwendungen.

    "Gebändigtes Licht": Faszination Physik

    Das dritte Projekt der Universität Bonn, das auf dem Gemeinschaftsstand der SFG zu Gast ist, dreht sich rund um die Physik. Gerade diese Naturwissenschaft ist einer der wesentlichen Grundbausteine des technischen Fortschritts. Firmen in aller Welt suchen händeringend nach begabten jungen Physikerinnen und Physikern, um in allen Bereichen - vom umweltschonenden Autoantrieb über die moderne Telekommunikation bis zu strahlungsarmen neuen Röntgengeräten - am Markt mithalten zu können. Entgegen den hervorragenden Berufsaussichten sinken in der Physik - besonders in Deutschland - die Zahlen der Studienanfänger rapide. Damit dieser Trend gestoppt wird, beginnt die Initiative "Wissenschaft im Dialog" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung 2000 mit dem "Jahr der Physik". Um die Faszination der Physik einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen, hat das Bundesministerium gemeinsam mit der Deutschen Physikalischen Gesellschaft eine Reihe von Aktionen gestartet. Ein Teil dieser Initiative ist die Veranstaltung "Gebändigtes Licht" in Bonn: Wissenschaftler werden sich vom 28. bis 30. Juni 2000 auf den Münsterplatz in Bonn begeben und den Dialog mit der Bevölkerung suchen. Auf der Hannover-Messe stellt sich das Projekt "hheute" vor: eine Ausstellung zur Quantenphysik, die vom 29. Oktober bis 17. Dezember 2000 im Deutschen Museum Bonn zu sehen sein wird. Verschiedene Experimente rund um das Phänomen "Licht" sollen die Physik erlebbar und begreifbar machen. Ein kleiner Versuch lädt die Gäste der Messe ein, die Quanteneigenschaften des Lichts selbst zu studieren.

    Modernste Meßtechnik gegen "Gammelobst"

    Mit Licht arbeitet auch der vierte Beitrag der Universität Bonn: Der neue "Spin off" Gaebler Trace Gases (INVIVO) stellt sich auf dem Stand "Vision Laser 2000" erstmals dem Fachpublikum der Hannover-Messe vor. Die junge Firma hat sich auf den hochempfindlichen Nachweis von Spurengasen mittels Lasertechnik spezialisiert. Dieses Verfahren wird in der Medizin, Pharmazie, Biologie und Landwirtschaft vielfach einsetzbar sein. Beispielsweise verursachen schon geringe Mengen des Gases Ethylen in Lagerhäusern oder Transportcontainern bei Obst und Gemüse eine zu schnelle Reifung und können somit wirtschaftlich verheerende Auswirkungen haben. Für den Nachweis dieser geringen Mengen sind weitaus empfindlichere Geräte nötig, als sie bisher auf dem Markt vorhanden sind. Im medizinischen Bereich spielt das Gas Stickstoffmonoxid eine große Rolle. Mit Hilfe der neuen spektroskopischen Nachweisverfahren, die in der Grundlagenforschung an der Universität Bonn entwickelt wurden, ist nun der Nachweis der geringen Gas-Konzentrationen möglich. So eröffnen sich neue Wege in der Pharmaforschung, Asthma- und Allergieforschung, der Verbesserung der Lagerfähigkeit von Obst und Gemüse oder auch der kontinuierlichen Qualitätsüberwachung von Obstlagern.

    Ansprechpartner: Rüdiger Mull, Dezernat 8 - Transfer und Öffentlichkeitsarbeit der Universität Bonn, Tel.: (0228) 73 2210, Fax: (0228) 73 7932, e-mail: transfer@uni-bonn.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Informationstechnik, Mathematik, Physik / Astronomie, Tier / Land / Forst
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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