Die Diplomarbeit von Kilian Foerster Positiv/Negativ zum Thema Aids entstand im Studiengang Illustration unter der Leitung der Professoren Ryoram Merose und Jovica Veljovic an der Armgartstraße der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW Hamburg). Die Arbeit wurde bislang mit dem One Vision Award 2006/2007 ausgezeichnet und ist jetzt für den Ditze-Preis 2006 der HAW Hamburg im Dezember nominiert.
Aids wird - trotz steigender Neuinfektionen in Deutschland und noch ohne Chance auf Heilung - meistens nur noch gleichgültig registriert oder in Anzeigenkampagnen der Pharmaindustrie als eine Art Lifestyleproblem verkauft. Dieser indifferenten Reaktion möchte Kilian Foerster mit seiner Arbeit Positiv/Negativ künstlerisch entgegenwirken mit dem Ziel aufzuklären und um die immer noch mit der Krankheit Aids verbundene Stigmatisierung und Ausgrenzung von HIV-Infizierten zu hinterfragen. Als ideales Medium für eine überarbeitete Darstellung von Aids erschien Kilian Förster die Fotografie mit ihrer unmittelbaren Verbindung von Positiv und Negativ. So fertigte er unter dem Mikroskop farbige Diapositive von menschlichem Blut an. Um einen möglichst starken Kontrast von Farbe zu Nicht-Farbe zu erzielen scannte er die Diapositive ein, wandelte sie in ein Negativ um und entfärbt sie, so dass schließlich ein schwarzweißes Negativ vorlag. Diese fotografische Arbeit präsentiere er in Leuchtkästen ebenso verwendete er das Bildmaterial für einen Videotrailer, in dem die Bilder von Blut mit Ton unterlegt sind.
Das Audiomaterial nahm er mit Hilfe von Ultraschalldiagnostik des Blutfließgeräuschs im menschlichen Körper auf. Hier kam sein medizinischer Hintergrund zum Tragen: Kilian Foerster arbeitet seit über 10 Jahren im Gesundheitsbereich als Physiotherapeut. 2002 hatte er mit dem Studium des Kommunikationsdesigns an der Armgartstraße (HAW Hamburg) begonnen, dass er jetzt mit der Arbeit Positiv/Negativ im Schnittstellenbereich Medizin/Illustration erfolg abschloss. Auch die Motivwahl des menschlichen Bluts für eine neue Aidsdarstellung hat hier wohl ihren Ursprung. Das menschliche Blut ist mit unterschiedlichen Bedeutungen unterlegt; in der Medizin hat es eine andere Bedeutung als im sozialen Kontext besonders in der Verbindung mit Aids; hier hat es vor allem "Überträgerfunktion" und wird zum "todbringenden" Elixier. Die ästhetische Aufwertung, die es durch die Nahaufnahmen durch das Mikroskop in der Diplomarbeit Positiv/Negativ erfährt, lässt das Blut allerdings in einem anderen Licht erscheinen. Das rote Blut leuchtet als roter Lebenssaft kurz auf und offenbart sich als ein eigener Kosmos an Schönheit. Dieser Einblick in das Innere des Menschen öffnet die Tür zu einer neuen Bewertung und Anschauung von Blut und damit vielleicht auch von Aids.
Kilian Foerster: "Positiv/Negativ ist nicht als typische Anti-Aids-Kampagne zu begreifen. Mit der Arbeit gilt es mir, einer Stigmatisierung von Betroffenen, ihrer Einsamkeit, Isolation und Diskriminierung entgegenzutreten. Zugleich soll meine Arbeit Positiv/Negativ neue künstlerische Möglichkeiten aufzeigen, wie das Thema Aids auf eine andere Art und Weise als die offiziellen Kampagnen in der Öffentlichkeit auch dargestellt werden kann. Positiv/Negativ ist das Ergebnis einer intensiven Auseinandersetzung mit der Darstellung von Aids in Kampagnen, Bildern und schriftstellerischen Werken."´
Kontakt: Kilian Foerster, E-Mail kilianfoerster@web.de
Pressekontakt: HAW-Hamburg, Presse und Kommunikation, Dr. Katharina Jeorgakopulos, E-Mail: presse@haw-hamburg.de
Ausschnitt aus der Arbeit postiv/negativ von Kilian Foerster
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Kunst / Design, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Medizin, Musik / Theater
überregional
Studium und Lehre, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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